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In Bezug, eine Buchempfehlung zum Thema:

Statistiken erwecken den Eindruck von Objektivität und Exaktheit, dabei lässt sich mit ihnen alles und zugleich das Gegenteil beweisen. Die Autoren decken auf, wie wir täglich von Führungskräften aus Wirtschaft und Politik hintergangen und manipuliert werden, wie Grafiken verfälscht, Stichproben vorsortiert, relative und absolute Zahlen gegeneinander ausgespielt und Ursache und Wirkung vertauscht werden. Ein Buch für alle, die sich nichts mehr vormachen lassen – verständlich, pointiert und unterhaltsam.

„Die Zahlentrickser“ – oder wie der Statistikprofessor Gerd Bosbach Lobbyisten und Andere beim Produzieren von „Fake-News“ erwischt hat

Der Behördenchef und Bataillonskommandeur Weise

Besonders gelungen sind etwa die Ausführungen zum Arbeitsmarkt, neben der Demografie eines der Steckenpferde von Gerd Bosbach. Dass die offiziellen Arbeitslosenzahlen künstlich runtergerechnet werden, ist ja schon längst kein Geheimnis mehr. Weniger bekannt dürfte vielen aber die Rolle des früheren BA-Chefs Frank-Jürgen Weise sein. Dieser ist laut Bosbach nicht nur für das Schönfärben der Arbeitslosenzahlen verantwortlich, sondern hatte auch beim Herbeireden des Fachkräftemangels seine Finger im Spiel. Unter anderem prognostizierte er für die deutsche Wirtschaft eine Arbeitskräftelücke von sechs Millionen bis sieben Millionen Personen, was sich im Nachhinein als komplett haltlos herausstellte.

Bosbach fällt in diesem Zusammenhang ein hartes Urteil:

„Das Ergebnis einer theoretischen Modellrechnung zu veröffentlichen, ist an sich keine Lüge. Zur Lüge wurde die Weise-Zahl als Weise und seine publizistischen Unterstützer diese Zahl ohne die zugrundeliegenden Annahmen als realistische Prognose für die deutsche Zukunft veröffentlichten und dazu benutzten, eine politische Droh- und Druckkulisse aufzubauen.“
Interessant in diesem Zusammenhang ist auch Weises Biografie. Dieser war vor seiner Zeit bei der BA bei der Bundeswehr zum Bataillonskommandeur der Reserve aufgestiegen und obendrein Manager in mehreren Industrieunternehmen. Spätestens aber seit seiner Berufung an die Spitze des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge galt er als „Merkels Allzweckwaffe“.

Hierzu schreibt Bosbach:

„Und ich möchte aus meinen Erfahrungen in Bundesbehörden und Ministerien ergänzen: Menschen, die die Wünsche der Führungsspitze und Regierenden erfüllen, ohne dass diese ausgesprochen werden müssen, werden sehr gerne in Leitungspositionen gebracht. Und dazu dürften 12 Jahre Anpassung und Unterordnung in der Armee sehr hilfreich sein.“ :eek::eek:


Quelle:http://www.nachdenkseiten.de/?p=40451

https://www.randomhouse.de/Paperback/Die-Zahlentrickser/Gerd…
 
aus der Diskussion: Die Zahl der Unterbeschäftigten wird im Juli 2017 auf 3.507.515 Personen beziffert
Autor (Datum des Eintrages): 32199  (09.10.17 10:46:10)
Beitrag: 20 von 29 (ID:55909826)
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