Fenster schließen  |  Fenster drucken

Nun soll also in den kommenden Wochen ein Übernahmeangebot durch den US-Finanzinvestor Oaktree Capital Management LP zu 1,00AUD erfolgen.

Dabei ist besonders das Timing der Offerte beachtlich, befand sich der BBG-Aktienkurs historisch doch an seinem absoluten Tief, auf das es scheinbar wie von Geisterhand seit etwas mehr als zwei Jahren ohne jegliche Gegenwehr zusteuerte.

Dubios in diesem Zusammenhang ist ferner auch, dass der Beginn dieses offenbar unaufhaltsamen Kursverfalls in etwa zu dem Zeitpunkt einsetzte als der große Retter und Geldgeber Oaktree ganz plötzlich und unerwartet aus der BBG-Führung ausgestiegen ist.

"Seinerzeit war Oaktree Director Matthew Wilson seit 2013 ein Non-Executive Director von Billabong. Er nahm am 08.09.2015 abrupt seinen Hut unter Berufung auf einen „Interessenkonflikt“ in Bezug auf das Anlageportfolio von Oaktree. Um welchen Konflikt es sich genau handele, darüber gab es jedoch keine Auskunft. Mit 18,7 Prozent ist Oaktree seit 2013 Anteilseigner von Billabong, das in 2015 erstmals seit fünf Jahren wieder Gewinne vermelden konnte."

(Quelle: https://fashionunited.de/nachrichten/business/was-ist-los-be…

Taggleich meldete die US-Sparte von Quiksilver Insolvenz an und beantragte Gläubigerschutz um das angeschlagene Unternehmen zu sanieren.

Der Aktienkurs von Billabong pendelte zu diesem Zeitpunkt bei ca. 3,50-3.80AUD (bzw. 0,70-0,75AUD ohne den erfolgten Reverse-Split im Verhältnis 1:0,2). Das Unternehmen fuhr einen sehr harten Restrukturierungskurs um seine wohl letzte Chance vor dem Niedergang zu wahren und schien nun, Ende 2015, die ersten Früchte zu ernten. Doch was folgte war ein beispielloser Niedergang der Aktie, unter völliger Missachtung von Unternehmenszahlen und -Nachrichten.

Der bereits erwähnte, am 26.11.2015 durchgeführten Reverse-Split hat den Kursverfall dann zusätzlich um ein Mehrfaches beschleunigt, was Oaktree damit scheinbar noch schneller an sein Ziel gebracht hat.

Denn in der Zwischenzeit erhielt Quicksilver mehrere Finanzspritze durch den neuen Investor und späteren Eigentümer Oaktree, durchlief 2016 erfolgreich das Insolvenzverfahren und ist nun bereit für die Übernehme des ewigen Konkurrenten zum Vorzugspreis.

Als Sahnehäubchen hält nun der noch bei der letzten HV ja so optimistische BBG-Vorstand auf einmal eine Übernahme durch den Hauptkonkurrenten für die einzige Überlebensperspektive und empfiehlt gar seinen Aktionären das bald folgende Angebot anzunehmen. Nicht einmal der Anschein eines Widerstandes oder Versuchs, den Unternehmenspreis höher zu treiben ist zu vernehmen. So schlecht muss es also um BBG bestellt sein.

Alles läuft auf eine glatte und saubere Übernahme hinaus.

Ich bin bereits seit langem ein bekennender BBG-Fan und -Aktionär und beobachte die Unternehmensentwicklung sehr aufmerksam aber hier werde ich aufgrund der aufgezeigten Geschehnissen den Eindruck nicht los, dass dieses Vorgehen von langer Hand von allen aktuell Beteiligten geplant wurde.
 
aus der Diskussion: Billabong: Übernahmangebot durch Oaktree Capital Management LP (Boardriders, ehem. Quiksilver)
Autor (Datum des Eintrages): Marty-McFly  (14.02.18 17:02:11)
Beitrag: 1 von 2 (ID:57025131)
Alle Angaben ohne Gewähr © wallstreetONLINE