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[posting]57157326[/posting]Naja, man muss aber bei so einer City-Maut auch bedenken, dass diese dann die Wohnsitznahme in der Stadt begünstigt, somit unsere Landflucht noch verstärkt. Verbunden mit dem äußerst ineffizienten Wohnungsmangel in der Stadt bei gleichzeitigem Leerstand auf dem Land. Man kann nunmal die Arbeitswelt nicht ignorieren. Die meisten Betroffenen würden das wohl bestenfalls als Schikane empfinden. DAnn lieber eine Parkplatzgebühr für alle in der Stadt, dann schafft vielleicht der ein oder andere Stadtbewohner sein überflüssiges Auto ab.

ÖPNV und Park & Ride müsste natürlich gefördert werden, denn das könnte den Pendlerverkehr reduzieren, ohne Wohnsitze und Arbeitsplätze zu verlagern. Aber das ist natürlich auch ein Anspruchsdenken aus Sicht der Stadtbewohner, mit dem Nahverkehr Verkehr vermeiden. Denn die Kapital- und Unterhaltskosten für ein Auto, ds der Landbewohner ohnehin braucht, erspart er sich auch nicht mit der Monatskarte.

Die NOx Emissionen der Dieselmotoren muss man im Vergleich zu den Heizungsanlagen sehen. Es wäre ja gar kein Problem, diese Emissionen sowohl mit technischen Mitteln weiter zu reduzieren, bis hin zur Abgaswäsche. Es steht ja eher die Frage im Raum, ob die Schädlichkeit im behaupteten Umfang wirklich gegeben ist, dass man damit einen Technologiewechsel zu mehr (gefährlichen?) CO2 Emissionen rechtfertigen kann. Und wenn man zu diesem Ergebnis käme, wäre ja ein Verbot der Öl- und Gasheizungen im Land, bzw deren Nachrüstung mit Abgaswäsche, die ja im stationären Betrieb viel viel weniger Aufwand verursacht, die logische Konsequenz. (Inwieweit der Ozonabbau im Sommer ohne Stickoxide möglicherweise zum Erliegen kommt, diskutiert nebenbei bemerkt auch niemand.)

Also mein Eindruck ist, dass es eben nicht um die NOx Emissionen geht, sondern darum, von politischer Seite den Druck zu einem Technologiewechsel zu erhöhen. So verbrauchsarme PKW sind natürlich den Energielieferanten ein Dorn im Auge. Und den Gasabsatz für die Heizungen will auch niemand gefährden, im Sine der deutsch-russischen Freundschaft im Gaspipeline-Geschäft. Deshalb brauchen wir Elektroautos, die dann mit neuen Gaskraftwerken betrieben werden, die nebenbei die Netzschwankungen ausgleichen sollen. Während KWK bei den Gebäudeheizungen natürlich nicht gefördert wird, da sollen teure Batterien eingebaut werden, die dann aber auch wieder nicht zur Abfederung der Lastspannungen im Netz bereitstehen (dürfen). Man kriegt ja nichtmal ein Mieterstrom-Modell hin, damit die kleinen Vermieter mit KWK oder Photovoltaik effizient ein paar kwh weiterliefern können.

Wenn der Staat das Problem erkannt hätte, wieso fahren denn dann so viele schmutzige Dieselbusse im ÖPNV? Man schiebt doch hier nur den schwarzen Peter für die Versäumnisse der Vergangenheit dem Verbraucher und der Autoindustrie zu. Eine Regulierung, die man in der Vergangenheit unterlassen und nicht kontrolliert hat, will man im Hau-Ruck-Verfahren nachholen. Bei der Debatte könnte man ja tatsächlich meinen, es gehe um die Diesel SUV und nicht um Busse, LKW und Kreuzfahrtschiffe. Und für BMW und Audi ist es natürlich ein Schlag, leider sind große teure Autos "unser" Exportschlager, nicht die kleinen effizienten.
 
aus der Diskussion: Zeit für die City-Maut - Pendler gehören verboten, nicht der Diesel
Autor (Datum des Eintrages): honigbaer  (01.03.18 14:01:19)
Beitrag: 7 von 11 (ID:57158406)
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