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Ist Mutares bald die bessere MBB? IPO Pläne für STS?

Mutares hat gestern bekannt gegeben, dass man mögliche Optionen für die Beteiligung an der Gesellschaft STS Group AG, einem Truck-Zulieferer, prüfe. Hierzu sei im Rahmen eines Teil-Exits auch ein Börsengang möglich. Erst am Montag hatte das Unternehmen den eigens berechneten Net Asset Value (NAV) veröffentlicht, der bei einer gesamten Portfoliobewertung von 398,7 Mio. € zum 31.12.2017 einem NAV pro Aktie von 25,70€ entspricht. Im Vergleich zum 30.09.2017 ist dieser damit von 20,80€ deutlich angestiegen. Zurückzuführen ist dies insbesondere auf das Segment Automotive. Hier sind zum einen die Beteiligung an der STS Group AG und andererseits an der Elastomer enthalten. Im Conference Call zur Veröffentlichung des NAV am Montag gab der Vorstand bekannt, dass dabei auf die STS ein Wert von 220 Mio. € entfällt und damit der Großteil des gesamten Werts von rund 240 Mio. €. Zudem betonte man, dass dieser Wertansatz jedoch "conservative" sei.
In der Vorwoche hatte dazu Hauck & Aufhäuser die Coverage für die Mutares Aktie mit einem von 20€ auf 31€ erhöhten Kursziel wieder reaktiviert und hierzu eine 21-seitige Studie veröffentlicht. Sollte es also tatsächlich zu einem IPO kommen, dürfte es naheliegend sein, dass dies von Hauck & Aufhäuser durchgeführt wird. Anderenfalls ist es nicht nachvollziehbar, dass sich die Analysten eine solche Arbeit machen. Auch hatte Mutares angekündigt, dass man seine Bilanzierung von HGB auf IFRS umstellen wolle, wenngleich der Vorstand im Conference Call betonte, dass man hierdurch keine nennenswerten Änderungen erwartet. Blickt man in die Studie von Hauck & Aufhäuser, die auf der Unternehmenshomepage von Mutares abrufbar ist, zeigt sich, dass STS bis 2020 eine EBITDA-Marge von 12% anstrebt. Dazu wird in der Unternehmenspräsentation geschrieben, dass der Umsatz von STS mittelfristig von aktuell 400 Mio. € auf 500 Mio. € steigen soll. Setzt man diese beiden Komponenten zusammen, ergibt sich für 2020 ein potenzielles EBITDA von 60 Mio. €. Setzt man nun einen vorsichtigen EBITDA-Multiple von 6 an, ergibt sich ein Wert von 360 Mio. €. In Abhängigkeit der Nettoverschuldung, die jedoch meines Wissens nicht bekannt ist, würde sich der Wert noch etwas nach oben oder unten bewegen. Nimmt man jedoch aus vereinfachungsgründen diesen Wert und setzt diesen anstatt der zuletzt ermittelten 220 Mio. € im NAV für Mutares an, würde sich dieser für das Segment Automotive auf rund 380 Mio. € erhöhen (da der Anteil, der abgegeben wird reine Spekulation ist keine Zurechnung zum Cash) und der gesamte Unternehmens-NAV auf rund 538 Mio. €, entsprechend einem Wert von 34,70€ pro Aktie. Dies würde im Vergleich zum zuletzt ermittelten Wert von 25,70€ nicht nur einen weiteren Zuwachs von 35%, sondern im Vergleich zum aktuellen Kurs von ca. 19€ ein Upside-Potenzial von fast 83% ergeben.

Sollte es daher wie von mir erwartet letztlich zu einem Börsengang für STS kommen, der von Hauck & Aufhäuser begleitet wird, ist davon auszugehen, dass dieser ein Erfolg werden wird. Dies hat die Privatbank bereits zuletzt eindrucksvoll beim Börsengang von Stemmer aber auch im vergangenen Jahr mit Aumann und Voltabax gezeigt. In diesem Fall dürfte die Mutares Aktie deutlich profitieren. Daher ist die Aktie derzeit für mich ein Wert mit viel Kurspotenzial und geringem Rückschlagsrisiko.

http://www.dgap.de/dgap/News/adhoc/mutares-erwaegung-strateg…
 
aus der Diskussion: SmallCaps fundamental diskutiert - Austausch über den fairen Wert eines Unternehmens
Autor (Datum des Eintrages): Junolyst  (09.03.18 17:12:13)
Beitrag: 318 von 1,142 (ID:57237346)
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