Fenster schließen  |  Fenster drucken

[posting]57781156[/posting]
Zitat von Inhaberschuldverschreibung: also bzgl. Greiffenberger hatte man in der Präsentation nur stehen, dass man Gespräche mit Großaktionären zur Weiterführung führt. Mit denen würde BC schon mal auf über 50% kommen. Ich frag mich nur, wie HPS da strategisch vorgehen will. Eberle aus Greiffenberger lösen, an BC verkaufen und Aktionäre Bar abfinden?

Das sind die wichtigsten Zitate aus der Greiffenberger Folie. Wenn du mir deine Mail sendest, kann ich dir die auch schicken.

"Verhandlungen zur Refinanzierung und zu einem Fortführungskonzept laufen mit den Banken und den Anker-Aktionären"

"hoher Finanzierungsbedarf"

"Investitionsstau und Restrukturierungspotenzial bei Eberle"


Genau diese drei Komponenten sind es ja, die eine Greiffenberger/Eberle-Übernahme durch Blue Cap so wahrscheinlich machen.

1. Eberle ist alleine kaum überlebensfähig, das Unternehmen hat einen Investitionsstau und muss neu kapitalisiert werden, um darüber hinaus wachsen zu können.

2. Die Greiffenberger AG ist dazu zu kapitalschwach - kommt ja selbst gerade aus der Insolvenz und musste mit hohem Verlust die beiden anderen Beteiligungen verkaufen, so dass nur Eberle verblieb.

3. Die Banken haben beim erfolgreichen Durchschreiten der Insolvenz mitgemacht und auf Forderungen verzichtet. Die werden kein/kaum neues Geld nachschießen, wenn nicht woanders frisches Kapital herkommt. Und da deren Forderungen vollständig abgeschrieben sein dürften, können die auch noch etwas davon fallen lassen, ohne die Bilanz und GuV (nochmals) zu belasten. Im Gegenteil: findet sich ein finanzstarker neuer Investor, leben die Altforderungen der Banken als werthaltig wieder auf. mit entsprechendem Ergebnisbeitrag in der GuV. Insofern werden sie u.U. auch zu einem weiteren Forderungsverzicht bereit sein (siehe auch Übernahme der Knauer-Uniplastgruppe).

4. Herr Greiffenberger selbst ist gesundheitlich stark angeschlagen. Ihm und der Familie dürfte hauptsächlich daran gelegen sein, am Ende nicht "ohne alles" dazustehen. Die Verhandlungen dürften sich hier als nicht ganz einfach erweisen, weil die Familie Geld sehen will oder aber eine Beteiligung (an Blue Cap). Dritte Variante findet sich unter 5.)

5. Wenn Blue Cap die Eberle nur aus der Greiffenberger heraus kaufen würde, verbliebe eine Greiffenberger AG mit großen Verlustvortrag aber ohne Beteiligung und operativem Geschäft. Kann man dichtmachen, dann verfallen die Verlustvorträge. Oder man nutzt die AG und die Verlustvorträge. Und genau hier setzt Dr. Schubert meiner Meinung nach an. Ich glaube, er will die Greiffenberger AG, aber eben nicht zu 60% (10% hat Blue Cap schon, 50% durch Familie), sondern zu einem höheren Anteil. Und dann wird er eine Tochter/Sparte von Blue Cap in die Greiffenberger AG als Sacheinlage einbringen. Also mindestens Gämmerler.

Auch denkbar, dass die Greiffenbergers an der Greiffenberger AG beteiligt bleiben und Blue Cap dort die Mehrheit übernimmt und Gämmerler einbringt. Das würde aber bedeuten, dass die Familie Greiffenberger eigenes Geld (so noch vorhanden) einschießen müsste, ansonsten rechnet sich das nicht.

Fazit: es sind mehrere Varianten denkbar, aber die müssen nicht nur für Blue Cap passen, sondern auch für die Greiffenbergers und die Banken. Und das Finanzamt muss auch mitspielen. Dass diese Verhandlungen sich eine längere Zeit hinziehen, dürfte nachvollziehbar sein. Aber alle Beteiligten haben ein hohes Interesse am Gelingen. Und ich natürlich auch...
 
aus der Diskussion: Blue Cap AG - eine noch unbekannte Beteiligungsgesellschaft
Autor (Datum des Eintrages): sirmike  (17.05.18 15:59:24)
Beitrag: 2,939 von 6,437 (ID:57782209)
Alle Angaben ohne Gewähr © wallstreetONLINE