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[posting]58067668[/posting]
Zitat von Origineller_Name: "Auch wenn deine Theorie stimmen sollte und ein paar Fonds mit .... ca. 1% investiert waren/sind, entsprechen eben diese 1% 21300 Aktien. Also ein normales Handelsvolumen bei einem solchen Wert."

--> Seit Ankündigung am 09.05. sind auf Xetra (dort werden wohl professionelle Anleger größtenteils handeln) knapp 233.000 Aktien gehandelt worden. Und diese stammen ja nicht nur von den Fonds (ich schließe da große Privatanleger mal mit ein), sondern auch von
- Kleinanlegern, die in Panik geraten, ihre Gewinne sichern wollen etc.
- Kleinanlegern, die nachkaufen, weil sie verbilligen wollen oder glauben, daß die Talsohle erreicht wurde, nur um kurz darauf festzustellen, daß dies nicht so ist, und wieder abstoßen
- Zockern, die bei einem 10%-Intraday-Absturz zuschlagen, und auf eine 3%-Erholung hoffen, bei der sie dann auch wieder verkaufen oder aber, wenn die Aktie weitere 3% fällt
- Mr. Marketmaker, der bei starken Ausschlägen natürlich auch in beiden Richtungen überrannt wird

Das heißt, daß nur ein Teil der verkauften Aktien wirklich von den Fonds sein kann. Die spannende Frage ist, wie hoch dieser Anteil ist.

(Exkurs: Darüber habe ich mir im Allgemeinen schon öfter Gedanken gemacht, denn das ist ein generell interessanter Fakt: wie viel und schnell können Großinvestoren Aktien kaufen oder verkaufen ohne Kurse zu stark zu bewegen (z.B. weil sie einen größeren Einstieg oder auch Ausstieg bei einer Firma anstreben). Ich glaube (aber das ist wirklich nur gefühlt!), daß man zum täglichen Aktiendurchsatz, wenn man als Großinvetstor in eine bestimmte Rictung handelt, max. 25 - 30% beitragen kann, ohne den jeweiligen Wert in die entsprechende Richtung zu extrem zu bewegen.)

Lassen wir also, bei Norcom geht es ja extrem in eine Richtung, den Anteil der großen Fods am täglichen Handel bei 50% liegen. Dann wären seit 09.05. gerade einmal 116.500 Aktien von Fonds abgestoßen worden. Also ein Anteil am Gesamtkapital von nicht einmal 6%.

Bei Norcom wird wohl eine eher überdurchschnittliche Zahl von (zockenden) Kleinanlegern unterwegs sein, so wie dieser Wert in den letzten Jahren durch die Foren gejagt wurde. Die Nordbakks, Norcom selbst und Baring halten zusammen knapp 40% des Kapitals. Jetzt lassen wir mal noch 40% von Kleinanlegern gehalten werden (das wäre wirklich viel!). Dann bleiben 20% für Fonds. Wenn nur die Hälfte von denen verkauft, wären das 10% des Kapitals. Davon wären nach meiner Rechnung erst 6% durch. Da wäre also noch Platz nach unten.

Zugegebenermaßen eine Rechnung mit vielen Variablen. Aber vielleicht wird ja dadurch deutlich, wie ich zu meiner (!) Einschätzung komme.


"Der Rechtsformwandel hat eben Unsicherheit ausgelöst. Und absurderweise ist damit der Daimlerdeal wieder komplett ausgepreist worden. Das viele Fonds wegen einer Rechtsform nicht investieren dürfen, trifft auch nicht zu. Hab mich da etwas eingelesen und das trifft auf max. 20% der Fonds zu."

--> Ich glaube nicht, daß das etwas mit nicht dürfen zu tun hat, sondern eher mit nicht wollen. Aber kurz gerechnet: Wenn wirklich 20% der Fonds sich zurückziehen müßten, und nach meiner Rechnung ca. 20% von (unsichtbaren) Fonds gehalten würden, wären das schon 4% vom Kapital. Das würde also (siehe obige Rechnung) schon einiges erklären.


"Bei 29€ sind wir jetzt wieder bei dem Ausbruchsniveau aus charttechnischer Sicht. Die Übertreibung nach unten ist meiner Meinung noch eklatanter als nach oben."

--> Auf der Kurzzeitschiene betrachtet ist es schon eine rasante Talfahrt. Aber man muß auch bedenken, daß Norcom vor drei Jahren bei irgendwas um die 2 € lag, und sich dann innerhalb von zweieinhalb Jahren in der Spitze verfünfunddreißigtfacht (!) hat. Der Umsatz hat seitdem stagniert (!) und der Gewinn hat sich vervierfacht."


"Die Studie von Hauck ist trotz Kurszielkorrektur positiv und weisst auf die anstehende strategische Partnerschaft hin, die in naher Zukunft vertriebsseitig geschlossen werden soll. Dann hilft die Illiquidität um wieder stark nach oben auszubrechen."

--> Die Studie vom Februar wurde von Norcom beauftragt und natürlich mit Daten (auch zu zukünftig erwarteten Entwicklungen) unterfüttert. Die Studie kam drei Monate vor der Umfirmierung heraus und zwar mit einem extremen Kursziel, welches zum damaligen Zeitpunkt rund 80% höher lag als der Kurs. Und damit auf 2018er-Basis ein KUV von ca. 13 und ein KGV von fast 100 bedeutete. Ob es zwischen Studienzeitpunkt, ermitteltem Kursziel und darauf folgender Ankündigung der Umfirmierung einen Zusammenhang geben könnte, darauf mag sich jeder seinen eigenen Reim machen.

--> Aber: vielleicht kommt ja heute Nachmittag die Hammermeldung, der Kurs schnippst hoch, und alles liegt sich lachend (die, die gehalten haben) bzw. weinend (die Verkäufer bei 29 €) in den Armen.

--> Aber, aber: Die Begründung von Hr. Nordbakk zur Umfirmierung ist dermaßen schwach - da kann ich die Verkäufer verstehen.


Zustimmung zu Grund für KGaA ziemlich schwach. Die Begründung macht für mich nicht wirklich sinn. So nach dem Motto falls sich der Böse Hedgefonds einkauft oder ähnliches...

Widerspruch bei den Fonds. Gibt genug Möglichkeiten das auch außerbörslich zu machen. Da sagt der Fonds wenn er zb bei Hauck ist ich will meine 20.000 Stk verkaufen, dann schicken die eine Mail rum dass es Stücke gibt und dann meldet sich evtl. einer. Natürlich, wenn keiner die Stücke haben will bleibt nur noch der Markt.
 
aus der Diskussion: Norcom - ab jetzt nach oben?
Autor (Datum des Eintrages): Junolyst  (26.06.18 11:03:54)
Beitrag: 596 von 1,104 (ID:58067809)
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