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Hauptversammlung der NorCom im Fokus

Am 03.August wird in den Räumlichkeiten der Börse München die Hauptversammlung der NorCom (AG) stattfinden. AG in Klammern weil sich dies laut Tagespunkt 5 "Beschlussfassung über den Formwechsel der Gesellschaft in die Rechtsform der Kommanditgesellschaft auf Aktien" bald ändern soll.

Offizielle Begründung laut Unternehmensmeldung vom 17.05.2018 (Link hierzu: http://www.dgap.de/dgap/News/corporate/norcom-information-te…; Umwandlungsbericht unter folgendem Link: https://docs.wixstatic.com/ugd/a9cf1e_fa9caed0bf4243fd9c6cf8…) ist folgende: "Diese Rechtsform soll NorCom gewissermaßen als Schutzschild vor ungewollten und nicht kontrollierbaren Übernahmen dienen. Wir stehen an der Schwelle einer ganz neuen und nach den Erfahrungen 2017 sehr erfolgreichen Phase in unserer Unternehmensentwicklung. Um das erwartete starke Wachstum mit einer größtmöglichen Selbstbestimmung zu kombinieren, wählen wir diesen Weg und bleiben gleichzeitig offen für unternehmerische Partnerschaften beispielsweise in Form von Joint Ventures für gemeinsame Go-To-Market-Strategien, Entwicklungen und Projekte."

Meines Erachtens ist dies aber nicht im Sinne aller Aktionäre, sondern lediglich im Interesse von Herrn Nordbakk und ggf. Frau Nordbakk. Diese halten beide laut Angaben auf Comdirect ca. 30,5% der Aktien. Zieht man die eigenen Aktien der AG selber i.H.v. 6,0% ab, kommen beide auf einen stimmberechtigten Anteil von 32,4%. Beide haben also nicht die Mehrheit am Grundkapital aber Herr Nordbakk will für sich die alleinige Bestimmung über die Gesellschaft. Für mich ein Umstand der in einer demokratischen Wertvorstellung keinen Platz hat. Meines Erachtens ist dies ein inakzeptabler Umstand, da damit das Recht aller anderen Aktionäre an ihrer Gesellschaft beschnitten wird. Es erscheint daher nicht akzeptabel, das ein Minderheitsaktionär über alle anderen Aktionäre hinweg alleine entscheiden kann. Erinnerungen an eine Monarchie kommen dabei auf. Dies ist aber keinesfalls im Sinne einer börsengelisteten Gesellschaft.

Zudem ist die angeführte Begründung meines Erachtens mehr als fragwürdig. Denn demnach müsste dies jeder Konzern machen, der Geschäftsbeziehungen zu OEMS hat. Ein potenzieller "Störenfried" müsste schon viele Aktien an NorCom erwerben, damit das genannte Szenario eintritt. Ein Umstand der für mich unrealistisch erscheint. Da Herr Nordbakk bereits >25% der Aktien hält, verfügt er sowieso über eine Sperrminorität. Zudem würde es ihm zustehen, weitere Aktien der Gesellschaft zu erwerben um seinen Einfluss, wie jeder andere Aktionär auch, zu erhöhen. Darüber hinaus würde es immer noch allen Aktionären obliegen ein mögliches Übernahmeangebot eines potenziellen Übernehmers anzunehmen oder nicht.

Insgesamt ist die geplante Umwandlung daher meines Erachtens nicht im Sinne aller Aktionäre und es sollte somit versucht werden dies zu verhindern. Wenn man sich die Reaktion der Aktie seit Ankündigung anschaut ist die Meinung des Kapitalmarktes dazu ebenfalls eindeutig. Da rund 63,5% der Aktien nicht im Bestand der beiden Nordbakks sind, besteht m.E. eine realistische Chance, dies zu verhindern. Laut Satzung der Gesellschaft (Link dazu: https://docs.wixstatic.com/ugd/a9cf1e_99d176393d1…) bedarf es zu Beschlüssen einer einfachen Mehrheit. Demnach müssten etwa 47% der Aktionäre dagegen stimmen. Ein hoher, aber grds. m.E. nicht unrealistischer Wert.


Ich selber werde am 03.08.2018 auf die Hauptversammlung gehen und kann nur all diejenigen, die auch Aktionäre der Gesellschaft sind, auffordern und ermutigen ebenfalls ihr Stimmrecht auszuüben. Gerne kann man mir aber auch seine Stimmrechte übertragen, wenn man selber nicht an der HV teilnehmen kann.
 
aus der Diskussion: Norcom - ab jetzt nach oben?
Autor (Datum des Eintrages): Junolyst  (28.06.18 22:42:05)
Beitrag: 597 von 1,104 (ID:58093201)
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