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[posting]58362582[/posting]In meinen Augen ist die Eigenkapitalquote bei Software/Consulting-Firmen nicht wirklich aussagekräftig--weder im Guten noch im Schlechten.

Es liegt in der Natur das Geschäftsmodells von IT Firmen, dass sie keine großen materiellen Eigenkapitalwerte wie Fabriken oder Maschinen mit sich rumschleppen. Wenn überhaupt, ist das ein Vorteil, weil sie dadurch weniger Kapital binden. Dass die Bilanzen solcher Unternehmen überwiegend immaterielle Werte beinhalten, ist daher nicht ernsthaft anzuprangern.

Genau aus diesem Grund macht es auch keinen Grund, die Kreditwürdigkeit anhand von Substanzwerten wie EK-Quoten, Buchwerten etc. zu messen. Wenn man Kreditgeber für eine Softwarefirma ist, stellt man sich nicht die Frage, was die Maschinen wert wären, wenn man den Laden dicht macht.

Vielmehr ist die Kreditwürdigkeit am Earnings-Potenzial zu messen. Insofern ist Net-Debt/EBITDA hier eine viel wichtigere Kennziffer als die EK-Quote. Das EBITDA ist 2018 natürlich eine Katastrophe bei SNP. Aber wie auch immer das ganze weitergeht: es steht in meinen Augen außer Frage, dass man an der Ecke wieder auf die Beine kommt. *Schlimmstenfalls* muss man Adepcon halt wieder (mit Verlust) verkaufen und damit den Kredit zurückführen.

Angesichts der gegenwärtigen Situation ist jedoch auch klar, dass man sich weitere finanzielle Abenteuer nicht erlauben kann. In den nächsten 12 Monaten wird man daher sicher keine neuen Übernahmen in Panama, Spenden für Malariahilfe im Sudan oder Sponsorship der Reutlinger Tischtennis-Junioren sehen. Ich denke, das kann nicht schaden. Das Geldausgeben mit dem Füllhorn hat nicht wirklich geholfen zuletzt.
 
aus der Diskussion: SNP kaum beachtet
Autor (Datum des Eintrages): hzenger  (03.08.18 01:02:06)
Beitrag: 1,007 von 1,458 (ID:58364565)
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