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Sehr interessanter Artikel über die Batterie-Konkurrenz:

http://www.faz.net/aktuell/technik-motor/motor/so-schnell-ko…

Auch hier scheint einiges in Bewegung zu sein, und die Ladeströme sollen deutlich steigen. Allerdings ist das momentane Lade-Niveau der öffentlichen Stationen wohl eher übersichtlich zu nennen. Der Autor fragt sich, ob man sein Fahrzeug (hier den neuen Mercedes EQC) mal eben unterweges an der Autobahn volltanken kann, während man einen Kaffee trinkt und zieht das Fazit:

"Rechnen wir mal: Der EQC kann 80 Kilowattstunden (kWh) tanken, der Strom fließt laut Hersteller mit 110 kW (zum Vergleich: Unser Wasserkocher hat 2 kW); wenn wir noch rasch die Sanifair besuchen, sollte das Auto randvoll sein und fit für die nächsten dreihundert Kilometer. Das klingt verheißungsvoll, der Teufel steckt indessen im Kleingedruckten. „Bis zu 110“ heißt es dort, das markiert eine Obergrenze, kann also auch etwas weniger sein.

Tatsächlich ist es viel weniger. Zur Mitte dieses Jahres gab es rund 13.500 öffentliche Ladestationen, das sind immerhin ein Viertel mehr als im Jahr zuvor, der Ausbau kommt also voran. Aber noch nicht einmal 1800 davon sind Schnelllader für den standardisierten Stecker CCS (Combined Charging System), und deren Schnelligkeit ist relativ: Üblich sind 50 kW aus der Gleichstrom-Säule, und wenn das Internet-Portal e-tankstellen-finder.com recht hat, taugt gerade mal eine Handvoll davon für mehr als 100 kW. Aus der Kaffeepause wird so ein Mittagsschläfchen mit anschließendem Spaziergang. Zumal die Ladeleistung nicht immer erreicht wird, nach etwas mehr als zwei Dritteln nimmt der Stromfluss ab. Schneller wird es erst gehen, wenn das Konsortium Ionity, an dem die meisten deutschen Hersteller beteiligt sind, sein Netz aufgebaut hat, bis 2020 sollen 400 Ladestationen an den Hauptverkehrsachsen in Europa entstehen. Falls das Auto es verkraftet, kann der Strom dann mit bis zu 350 kW fließen."


Auch interessant: "...belastet die Schnellladung auf die Dauer den Akku, und zweitens kostet der Strom von der Tankstelle deutlich mehr als der für den Haushalt, weil die Stationen teuer sind und bezahlt werden wollen. Wer nicht das Doppelte für die Energie ausgeben möchte, tankt also zu Hause. Dazu braucht der Elektromobilist freilich ein wenig Geduld."

Heißt: Für alle, die nicht im eigenen Haus wohnen, vor dem sie das Auto ankabeln können, wird schnelles Laden ein teurer Spaß. Und offenbar auch ein Batterie-verschleißender. Auch zuhause geht es nicht schnell, aber dafür hat man natürlich auch länger Zeit als unterwegs.


Eine kurze Recherche nach dem EQC fördert weitere interessante Fakten zu Tage:
http://www.autobild.de/artikel/mercedes-eqc-2019-alle-infos-…" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">
http://www.autobild.de/artikel/mercedes-eqc-2019-alle-infos-…

"Die Reichweite laut NEFZ liegt bei 450 Kilometern."
-> deutlich geringer als bei H2

"Noch schneller könnte der EQC serienmäßig über eine Ladestation mit Gleichstrom auftanken, zum Beispiel an einem CCS (Combined Charging Systems) mit einer maximalen Leistung von bis zu 110 kW. Die Ladezeit von zehn auf 80 Prozent Restkapazität (SoC) beträgt dann laut Mercedes etwa 40 Minuten."
-> selbst an der im FAZ-Artikel gelobten 110kW-Schnellladestation (von denen es derzeit gerade mal "eine Handvoll" in Deutschland gibt), dauert das Laden 40 Minuten

"Nach Angaben von Mercedes wird die Batterie in Deutschland bei der hundertprozentigen Daimler-Tochter "Deutsche Accumotive" in Kamenz/Sachsen gefertigt."
-> sehr interessant - ich meine gelesen zu haben, daß die deutschen Autohersteller auf eigene Batteriebauten verzichten

"AUTO BILD schätzt den Einstiegspreis auf 70.000 Euro."
-> geringfügig teurer als ein H2-Auto (aber natürlich ein Mercedes)

"Die Lithium-Ionen-Batterie im Fahrzeugboden hat eine Kapazität von 80 kWh und ein Gesamtgewicht von 650 kg. Um das für (batteriebedingt) schwere Elektroautos typische Poltern im Innenraum zu mindern, hat Mercedes die Antriebsstränge über Gummilager an Hilfsrahmen und Karosserie entkoppelt. "
-> Das Auto schleppt 650 kg Batterien mit! Von dem Polterproblem habe ich noch nie gehört - weiß da jemand genaueres?

"Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h (abgeregelt)"
-> Haben andere SUV auch eine bei 180 km/h abgeregelte Höchstgeschwindigkeit oder wird hier zugunsten der Batterie (Reichweite oder Lebensdauer) abgeregelt?
 
aus der Diskussion: NEL ASA - Elektrolyse-Spezialist aus Norwegen
Autor (Datum des Eintrages): Origineller_Name  (11.09.18 00:55:11)
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