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Raiffeisen Bank International Datum/Zeit: 19.10.2018 10:34
Quelle: APA

Gewinn-Messe - RBI heuer mit schönen Gewinnen in Ukraine, Rumänien
"Risikoentwicklung sensationell, konjunkturelles Umfeld der Region sehr gut" - CFO Grüll: Übertreffen 13 Prozent Kernkapital-Ziel schon heuer deutlich - Italien, Russland drücken RBI-Aktie

Die RBI sei gut unterwegs, die Risikoentwicklung sei sensationell und das konjunkturelle Umfeld der bearbeiteten Region sehr gut, sagte Martin Grüll, Finanzvorstand der Raiffeisen Bank International (RBI), am Freitag auf der Gewinn-Messe. Die Ukraine werde auch heuer deutlich über 100 Mio. Euro nach Steuern verdienen, in Rumänien werde man voraussichtlich sogar ein Rekordergebnis einfahren.
Das Ziel von 13 Prozent Kernkapitalquote - derzeit liegt man noch knapp drunter - werde man heuer bis Jahresende durch den bis dahin finalisierten Polbank-Verkauf deutlich überschreiten. Dabei steuere allein der Polbank-Verkauf fast 90 Basispunkte, also fast einen Prozentpunkt, zur KK-Quote bei. Die Liquidität der RBI sei "gut - fast zu gut", so der RBI-CFO mit Hinweis auf die für Übernacht-Einlagen bei der EZB zu zahlenden Zinsen.

"Jetzt sind wir wieder im Wachstumsmodus", meinte Grüll und nannte als Beispiel Rumänien, Tschechien, die Slowakei, Bulgarien und Serbien. "Da ist ein Kapitalpuffer gut." In fast allen Ländern, in denen die RBI aktiv ist, gebe es ein anhaltendes Wirtschaftswachstum.

Vom Brexit sei die RBI "gar nicht betroffen", nicht unmittelbar und schon gar nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung. Am Ende des Tages werde es wohl eine Zollunion zwischen Großbritannien und EU geben. Für "gefährlich" in politischer Hinsicht hält Grüll im Zusammenhang mit dem Brexit "die Irland-Geschichte".

Dass sich für Italien durch die Haushaltsprobleme die Zinsen, also der Yield auf die Anleihen, den 3 Prozent nähert, sieht der Finanzvorstand als "schon problematisch" an. 4 oder 5 Prozent Rendite könne sich Italien nicht leisten, "die sind auf dem griechischen Pfad". Das Italien-Thema laste mit einem halben bis einem Euro auch auf dem RBI-Aktienkurs.

Die RBI-Aktie hält Grüll aktuell ohnedies für "eindeutig unterbewertet". Fundamental sei die Aktie nicht unter 30 Euro (heute Vormittag 24,70), schuld sei primär sei die Sorge vor weiteren Sanktionen in Russland, auch "vor einer Eskalation zwischen Russland und USA", also ein psychologisches Momentum. "Die derzeitigen Sanktionen treffen uns kaum", betonte der CFO. Wie es hier weitergehe, hänge wohl vom Ausgang der Midterm Elections in den USA ab. Das RBI-Geschäft in Russland laufe auch heuer gut weiter, man wolle in dem Land aber nicht unbegrenzt wachsen, um nicht in eine - regionale - Abhängigkeit zu kommen.

Die Q3-Zahlen will die RBI am 14. November vorlegen. Im Halbjahr wurde der Konzerngewinn um 29 Prozent auf 756 Mio. Euro gesteigert. Bis Juni habe man keine Risikokosten, sondern einen Risikoertrag gehabt, so Grüll heute.

(Schluss) sp/itz

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aus der Diskussion: Raiffeisen International > Wette auf Osteuropa
Autor (Datum des Eintrages): phy  (19.10.18 12:52:46)
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