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Stimme zu, Jane ...

Nach meinem Dafürhalten betreiben die Chinesen (hier Safbon) Technologieklau par excellence... Sie sind der einzige Kapitalgeber der Gesellschaft
Die Kapitalstruktur zum letzten veröffentlichten Bericht (30.06.17)


Auf 5,9 m€ der aufgelaufenen Zinsen hat Safbon mit Pressemeldung vom 23.2.18 verzichtet. Das Darlehen selbst aber nur bis zum 31.12.2018 verlängert.
Da Safbon, nach Begleichung der letzten L/G-Zahlung und der letzten Kreditorenrechnung, vermutlich der einzige verbleibende Gläubiger sind, werden sie sich alles was noch bei ItN vorhanden ist (einschließlich der Patente) zu Liquidationswerten einverleiben, um die Technologie in China ganz groß zu machen ... Wie da noch ein externer Investor ins Boot geholt werden könnte, erschließt sich mir nicht.

Zum 30.06.2017 (letzter Hj-Bericht) lag der Kassenbestand bei 2 m€ und die Forderungen LuL bei 1,9 m€ = 3,9 m€ Liquidität ... die Kosten für Personal und sonstige betriebliche Aufwendungen liegen/lagen bei 3,5 - 4 m€ ... das Geld reichte also bis genau 30.06.2018 ... (siehe Risikobericht im Lagebericht des Jahresabschlusses 2016, S. 38). Die per Ad-hoc gemeldeten Aufträge versprachen Erlöse gegen Ende 2018 (Cangzhou) oder erst in 2019/20 ... ...
Im letzten Absatz auf S.38 wird aufgeführt:
"Sollten Aufträge später als erwartet vergeben werden oder gar ausbleiben oder sollten erwartete Zahlungsmittelzuflüsse aus diesen Aufträgen nur mit großer zeitlicher Verzögerung oder teilweise nicht realisiert werden können, würde der Fortbestand der Gesellschaft davon abhängen, dass ItN von Aktionären oder Dritten ausreichende Eigen- oder Fremdmittel zur Verfügung gestellt werden."

Diese Szenario ist nun vollumfänglich eingetreten! Und damit ist die Verzögerungen der Veröffentlichung der JA 2017 und Hj. 2018 klar. Die Abschlüsse konnten nicht mehr auf Going-Concern Basis erstellt werden, sondern hätten zu Liquidationswerten bilanziert werden müssen.
Fraglich ist in diesem Zusammenhang:
(1) Was hat der Vorstand unternommen um Eigen-/Fremdmittel aufzutreiben und eine drohende Insolvenz abzuwenden??? Laut der Meldung zum Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens ist nur die Rede das Safbon keine weiteren Mittel zur Verfügung stellen will... Es steht jedoch die Frage im Raum, warum wurden keine Kredite oder weitere EK-Erhöhungen geplant und kommuniziert. Es existierte bedingtes Kapital von 2.000.000 Aktien sowie genehmigtes Kapital I/2015 von 5.260.103
Sofern der Vorstand (Koch UND Kodros) es unterlassen haben sollten, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, stellt dies eine grobe Pflichtverletzung dar und führt ggf. zu persönlichen Haftungsansprüchen.
(2) Da bereits im Februar 2018 die Lage der Gesellschaft bekannt war, siehe Pressemitteilung vom 23.2.2018 (Prolongation der Darlehen und Forderungsverzicht - man benötigt keinen Forderungsverzicht, wenn die Unternehmensplanung davon ausgehen kann genügend Mittel zu erwirtschaften!!! ) sollten den Verantwortlichen zu diesem Zeitpunkt (Feb. 2018) bereits klar gewesen sein, dass die finanziellen Mittel bald erschöpft sein werden. Sofern keine Maßnahmen (wie unter Punkt 1 aufgeführt) ergriffen wurden, besteht die Möglichkeit, das bereits im Feb./Mrz. 2018 ein Insolvenzantragsgrund vorgelegen haben könnte (=Insolvenzverschleppung) ...

Ich werde nichts juristisches unternehmen, da ich nur geringfügigst investiert war (quasi ein Merkposten, um die Firma auf dem Radar zu haben)... wer jedoch mit höheren Mitteln investiert ist, sollte eine juristische Prüfung in Erwägung ziehen ... Aber das Kapitalmarktrecht ist ein Schlachtfeld (man ist nicht geschützt, wie Mieter oder Arbeitnehmer - die dürfen sich in Deutschland alles erlauben)...
 
aus der Diskussion: ItN Nanovation
Autor (Datum des Eintrages): Dale77se  (17.11.18 17:33:54)
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