Fenster schließen  |  Fenster drucken

[posting]59253280[/posting]
Zitat von Tradingabrechnung: Laut Jens Rabe soll ja das Tolle an Optionen sein, dass man in 2 von 3 Fällen gewinnt - also entweder seitwärts oder in die angedachte Richtung während der direktionale Trader immer nur 50:50 Chance hat und somit angeblich immer schlechter dasteht.

Tja - scheint aber in der Praxis irgendwie auch nicht so zu funktionieren. Wenn ich mir die lächerlichen Performancekennziffern von seinem OSPI angucke und dann ins Verhältnis zum Risiko und Aufwand setze kann man nur jedem raten einen weiten Bogen um den Mist zu machen und lieber einfach nur Buy & Holden.


Börse ist keine Quelle des Wohlstandes, an der sich die Menschheit bedienen kann, wenn sie verstanden hat, wie die Märkte funktionieren.

Wir können die Energie der Sonne anzapfen, aber die Börse kann man leider nicht vergleichbar anzapfen, weil alles was da zu holen ist, ja von den Menschen selber geliefert werden muss. Es ist eine riesiege Umverteilungsmaschine, bei der in Summe nichts gewonnen wird.

Geld, das durch Kursveränderungen gewonnen werden kann, kommt nicht aus dem Nichts sondern stammt von anderen Marktteilnehmern. Mit den Optionsprämien ist es nicht anders. Und Dividende kommen auch nicht aus dem All angeflogen oder werden irgendwo ausgegraben sondern es resultiert aus der Wertschöpfung und damit Arbeit, die von den Unternehmen zu leisten ist. Ebenso sind die Zinsen von Staatsanleihen nur Steuern von Bürgern, die für dieses Geld arbeiten mussten.

Da dies so ist, gibt es kein einziges System, keine einzige Strategie, die einfach nur erlernt und umgesetzt werden muss, damit man damit sicher auf Dauer mehr Rendite macht, als der Markt. Börse kann die Notwendigkeit der Arbeit in der Welt nicht abschaffen.

Was eine Strategie dem einzelnen bringt, wird immer davon abhängen was die anderen Marktteilnehmer machen. Und da das Marktverhalten adaptiv ist, ist jede Strategie potentiell in Gefahr, dass sie zukünftig nicht funktioniert, egal ob und wie lange sie früher mal funktioniert hat.

Da zudem niemand wissen kann, was die anderen Marktteilnehmer denken und planen, bleibt Trading immer im Kern ein spekulatives Glücksspiel. Man muss es abstrakt sehen und sich von den konkreten Strategien lösen, denn nur so erkennt man, dass die Suche nach einem vielversprechenden Ansatz immer nur etwas liefern kann, dessen Profitabilität spekulativ ist und das auch underperformen kann.
Weder ein Gewinn kann garantiert werden noch ein positiver statistischer Erwartungswert.

Ob es nun um Optionsstrategien geht oder Volumentrading. Ob es nun um COT-Trading geht oder irgendwelche saisonalen Regularitäten herhalten sollen. Ob es nun die Börsenbriefe von Person x sind oder ob es irgendwelche Handelssignale von "Traderprofi" y. Die Basis hinter allem ist die Spekulation und die Ungewissheit der Zukunft und somit schwebt über allem immer die Möglichkeit der Fehlspekulation mit unbekannter Wahrscheinlichkeit. Und keine einzige Handelsstrategie kann der Menschheit in Summe einen Gewinn bringen, denn alles, was die irgendjemand bekommt, musste jemand anderes ihm geben.

Es wird keinen einzigen Tradingcoach geben, der daran etwas ändern kann. Man kann sich für alles Geld der Welt von keinem sogenannten Profi zu einem sicheren Börsengewinner ausbilden lassen. Und das liegt nicht daran, weil diesen "Profis" ein mögliches Wissen dazu fehlt. Es liegt daran, weil ein solches Wissen logisch zwingend unmöglich ist.
 
aus der Diskussion: inveus Trading Awards - Der Tradingintermediär als höchste Stufe des Gurus
Autor (Datum des Eintrages): Systematiker  (30.11.18 06:08:46)
Beitrag: 135 von 160 (ID:59330420)
Alle Angaben ohne Gewähr © wallstreetONLINE