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[posting]59507755[/posting]Lieber Capitolist, erst man Frohe Weihnachten. Also ich finde, die Deutsche Bank Aktie ist alles andere als volatil. Da geht es nur noch in eine Richtung. Wenn die Aktie einmal zwischen 5,50 ( da ist für mich der Boden) und 5,80 steht, dann könnte man gerne darüber diskutieren. Jetzt würde ich auf keinen Fall einsteigen. Und wenn dann nur mit Hybrid Anleihen (gibt es eine in $ mit einem Koupon von 6,25%. Da profitiert man dann noch von den steigenden Zinsen in den USA und der wohl steigenden $ Kurs) bzw. Coco Anleihen. Aber nur dann wenn man felsenfest in den Weiterbestand der Deutschen Bank glaubt.

Ich persönlich glaube daran nicht. Der Wert der DB beträgt nur noch den Halbjahresgewinn (bereinigt um die Effekte der US-Steuerreform) von JP Morgan. Die könnten die DB also aus der Portokasse übernehmen. Von etlichen Hedge Fonds will ich gar nicht sprechen. Warum will denn niemand die DB (wäre doch unter normalen Umständen ein idealer Übernahmekandidat) , wenn doch die Assets so toll sind? Man könnte die DB doch einfach zerschlagen und

- die Kundenbeziehungen mit der Coba verschmelzen und die Postbank- und DB Filialen schliessen
- die Assets verkaufen inkl. der Immobilien , die die DB besitzt (wäre ein guter Zeitpunkt jetzt) und den Gewinn realisieren (wenn die Assets denn diese lminösen 35 MRD wert wären.

Also ist davon auszugehen, daß es hier Hindernisse geben muss, z.B.

- was passiert mit den Derivaten?
- sind die Assets das wert, was in den Büchern steht (siehe Beispiel Postbank, gibt es aber noch genug andere)?
- was ist mit den Beamten bei der Postbank?
- wieviel wären an Abfindungen an Mitarbeiter zu bezahlen?
- wie hoch sind die Prozeßrisiken denn noch?
- was sind noch für Leichen im Keller, von denen keiner was weiß (ähnlich wie jetzt bei der Danske Bank)? Wir erinnern uns daran, daß schon Strafen in Höhe von ca. 20 MRD gezahlt wurden und kein "weisser oder auch schwarzer Ritter" sich ein 2. Monsanto einkaufen will
- wo sind die 27 MRD geblieben aus den jüngsten Kapitalerhöhungen? jedes 2. Jahr eine Kapitalerhöhung und jetzt wird schon wieder darüber diskutiert. Vielleicht hilft eine neue Kapitalerhöhung ja so den Aktienkurs wie die alten (Scherzele gemacht)

Ich bin sicher, daß sich einige schon ganz sicher diese Fragen und einige mehr, gestellt haben. Trotzdem will die DB keiner anfassen.

Und die Idee einer Fusion mit der Coba? Nun ja, wenn die DB an ihren Prozessrisiken oder an ihren Derivaten scheitern wird, dann gibt es kein Halten mehr. Keine Regierung, niemand kann das auffangen. Das würde dann die Coba gleich mit in den Keller reißen. Denn Fusion oder Übernahme. Im Prinzip ist das doch dasselbe. Die Risiken gehen über.

Am meisten sorgt mich, daß in unsere "Qualtätspresse" nichts über die Gefahr zu lesen ist, die von der DB für uns insgesamt ausgeht. "Eiwanderung in die Sozialsysteme", "Arbeitsplätze verloren durch Umbau der Autoindustrie", "Mitenproblematik" , "Erhitzung des Immobilienmarktes", "Plastikmüllverbot", "Italien-Euro Krise" , "Austritt USA aus der WTO", "Brexit" . Das alles, wie ein sympathischer DB Banker mal gesagt, sind nur Peanuts im Vergleich zu einem Grounding der DB.

Das Ausland staunt hier nur über die Sprachlosigkeit in Deutschland zu diesem Thema und hat die Gefahr längst erkannt. Wie sagen wir als Ostdeutsche jetzt? "Die NZZ ist die neue Westpresse"

Ganz klar. Cash ist King und $ und CHF (da gibt es auch noch schöne 1.000er Scheine) sind auch schöne Währungen.

Also ich würde zum momentanen Zeitpunkt die DB Aktie incl Optionen auf keinen Fall anfassen. Es heißt (hab ich das nicht schon öfter irgendwo gehört?), bei der DB würde mit Sewing ein neuer Ton einkehren. Und doch gibt es gleich den nächsten Skandal, in dem die Bank zumindest involviert ist. Wenn ich als Unternehmer von meinen Gesellschaftern eine zusätzliche Einlage abfordere und diese dann teilweise in Boni Zahlungen stecke (bei einem Verlust der Bank und gleichzeitig sage, ich will diese Sparte abbauen, aber die Boni zahlen muss, weil die Mitarbeiter sonst anwandern = interessante Logik) , aber meine 6% und höhere Wandelanleihen ( die ca. 300 - 400 Mio Kouponzahlungen p.a. auslösen) nicht kündige und zurückzahle; nun was wohl meine Gesellschafter wohl dazu sagen würden?
 
aus der Diskussion: Egbert Prior : Deutsche Bank: In den Türmen stürmt es
Autor (Datum des Eintrages): KassandraBlonde  (26.12.18 15:39:28)
Beitrag: 8 von 11 (ID:59509093)
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