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Ist immer wieder interessant zu sehen, wie Leute sich in persönlichen Attacken und Beleidigungen verlieren, wenn man mal eine andere Meinung als die ihre vertritt. Als wenn ich Kolbe als Vorstand bei der mic ausgesucht hätte oder als Vorstand bei der PartnerFonds oder gar als Geschäftspartner für den Verkauf des 44%-Aktienpakets von Schubert an PF. Ne, das war ich nicht. Ich bin "nur" Aktionär bei Blue Cap und als solcher Leidtragender dieses Schmierentheaters. Mein Fehler ist eher, dass ich zulange an meinem Investmentcase festgehalten habe, trotz der Ungereimtheiten und auskommenden Probleme. Die Quittung habe auch ich bekommen, denn "damals" stand der Kurs noch um die 25 Euro, jetzt bei 15 Euro. Und das ist nicht etwa meiner Meinung und/oder meinem Artikel geschuldet, auch wenn etwas Kurzgeistige das wohl meinen - muss ja ein greifbarer Schuldiger her.

Ich habe übrigens nicht meine sämtlichen Blue Cap-Aktien verkauft; ich habe noch einige. Aber ich habe die Positionsgröße dem veränderten Chance-Risiko-Verhältnis angepasst. Und das hat sich über die letzten Wochen/Monate zunehmend eingetrübt. Sollte bei halbwegs objektiver Sichtweise offensichtlich sein - auch insbesondere der User kontingent ja völlig eindimensional nur Positives erkennt in der Entwicklung und seit Monaten den Strang in geradezu religiös-fanatischer Manier zukleistert.

Ob Blue Cap bei 15 Euro 50% Unterhalb des NAV notiert, ist doch völlig irrelevant für die Frage, ob die Aktie eine gute Investition darstellt. Dafür kommt es einzig und alleine darauf an, wie man einschätzt, ob und ggf. wann die Aktie diesen Abschlag aufholen wird. Denn wenn man annehmen muss, dass dieser Abschlag auch in fünf Jahren noch besteht, dann wird daraus nur schwer ein gutes Investment. Glaubt man, dass der Abschlag sich wieder abbaut und ggf. sogar ganz aufgeholt wird, dann kann das sogar über operative Schwächen hinweg zu einem guten Investment werden - und wenn beides zusammenkommt, Reduzierung des NAV-Abschlags gepaart mit operativen Fortschritten und Gewinnsteigerungen, dann hat man völlig aufs richtige Pferd gesetzt.

Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Entwicklung aber kaum einzuschätzen und beim Investieren geht es auch um Eintrittswahrscheinlichkeiten. Bis zum PF-Deal war bei Blue Cap und Hannspeter Schubert die Eintrittswahrscheinlichkeit von lukrativen Deals und Wertsteigerungen relativ hoch. Und Stand heute? Auf keinen Fall höher als damals; sondern eindeutig deutlich schlechter. Blue Cap wollte Ende 2018 noch mindestens einen Zukauf durchziehen, hatte Schubert vermeldet. Das fand ja wohl nicht statt. Und welches Unternehmen sollte sich denn aktuell freiwillig in die Hände von Blue Cap begeben mit PF als Großaktionär und Kolbe als potenziellem neuen Eigentümervertreter? Die Wahrscheinlichkeit, dass Blue Cap lukrative Deals durch die lappen gehen, ist doch signifikant gestiegen. Und Dr. Schubert bindet jetzt erhebliche Ressourcen auf den Streit mit PF/Kolbe. Die nicht für das Business von Blue Cap zur Verfügung stehen.

Es sind also konkrete Schäden für Blue Cap und seine Aktionäre entstanden durch die PF-Aktien. Die habe nicht ich verursacht und auch wenn ich die öffentlich beklage, werde ich dennoch nicht zum Verursacher. Als Aktionär bin ich auch Opfer dieser Vorgänge. Mit reduziertem Aktienanteil, aus gutem Grund. Und ob und ggf. wann ich meinen Bestand vielleicht wieder aufstocke, das hängt von der Entwicklung ab. Daran knüpft sich nämlich die Erwartung, ob sich der NAV-Abschlag verringern wird perspektivisch oder eben nicht. Und darüber können wir gerne diskutieren - bevorzugt ohne persönliche Rüpeleien.
 
aus der Diskussion: Blue Cap AG - eine noch unbekannte Beteiligungsgesellschaft
Autor (Datum des Eintrages): sirmike  (16.01.19 13:50:53)
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