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Murphy`s Computergesetze


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Grundlagen | Hardware | Software | Online | Programmieren | Wort- und Sacherklärungen | Schlusserkenntnisse


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Grundlagen

Murphy`s Gesetz:

Wenn etwas schief gehen kann, dann wird es auch schief gehen.
Erste digitale Ableitung:

Murphy`s Gesetz wird durch Computer optimiert.
Praxisbeweis der ersten digitalen Ableitung:

Irren ist menschlich. Für die richtig schlimmen Sachen braucht man Computer.
Zweite digitale Ableitung:

Alles geht auf einmal schief.
Dritte digitale Ableitung:

Es geht auch schief, wenn es eigentlich nicht schief gehen kann.
Vierte digitale Ableitung:

Das Gesetz, dass alles, was schief gehen kann, auch schief geht, wird durch den Computer optimiert, von grafischen Benutzeroberflächen zur ungeahnten Vollkommenheit ausgebaut und durch das Internet weltweit verbreitet.
Abweichungstheorem:

Der Unterschied zwischen digitaler Logik und Murphy`s Gesetz besteht darin, dass man nach der digitalen Logik davon ausgehen müsste, dass alles immer nach der gleichen Methode schief geht.
Binäre Übersetzung des Abweichungstheorems:

Wenn Null besonders groß ist, ist es beinahe so groß wie ein bisschen Eins.
Grunderkenntnisse der EDV:

Der Computer nützt dem Menschen.
Die Erde ist eine Scheibe.
Das Baby-auf-dem-Schoß-Axiom:

Ein Kind, das mit seinen Händen an die Tastatur gelangt, erwischt bei der ersten Berührung die einzige Tastenkombination, bei der etwas zu zerstören ist.
Gibt es mehrere Möglichkeiten, sucht es sich die unheilvollere Möglichkeit aus.
Hindert man es daran, eine verhängnisvolle Tastenkombination zu erwischen, führt das zumindest zu einem "asdmfhgdfv9832od.hj fseöet#setrbfbu093845".
Erkenntnis vom Unterschied zwischen Mensch und Computer:

Computer sind unzuverlässig. Menschen auch. Computer sind dabei nur wesentlich gründlicher.
Erweitertes Männer-und-Computer-Gesetz:

Männer lieben Computer, weil diese das tun, was ihnen befohlen wird. Ob das mit dem, was sie tatsächlich tun wollten, übereinstimmt, ist unwichtig.
Mit "sie" sind sowohl die Männer als auch die Computer gemeint.
Das Interessierte-Jugendliche-Phänomen:

Das Einzige, wofür sich deine Sprösslinge an deinem Computer interessieren, sind die zahlreichen Raubkopien, die sie während deiner Abwesenheit auf die Festplatte kopieren.
Diese Tätigkeit wird jeden existierenden Virus im Umkreis von 400km auf deinen Computer befördern.

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Hardware

Gesetz von der komplexen Hardware:

Komplexe Systeme neigen zu komplexen Fehlern.
Einfache Systeme hingegen neigen zu komplexen Fehlern.
Bastelerkenntnisse:

Ein elektronisches Gerät auseinander zu bauen, ist einfach.
Es wieder so zusammen zu bauen, dass es hinterher noch funktioniert, ist unmöglich.
Dagegentreten hilft nur bei anderen.
Erkenntnisse vom Windows Graphics Accelerator:

Verwende keine sinnlose Gewalt. Hol einen größeren Hammer.
Manchmal hilft Einstecken.
Grundlegende Systemsteuerungs-Erkenntnis (Icon-Anwendung):

Wenn du zu schnell auf ein Icon klickst, tut sich nichts, weil du zu schnell geklickt hast.
Wenn du zu langsam auf ein Icon klickst, tut sich nichts, weil du zu langsam geklickt hast.
Wenn du nur einmal auf ein Icon klickst, tut sich nichts, weil du nur einmal geklickt hast.
Wenn du in der richtigen Geschwindigkeit zweimal auf ein Icon klickst, tut sich nichts, weil du nur einmal hättest klicken dürfen.
Ansonsten tut sich nichts, weil Windows abgestürzt ist.
Im Web tut sich nie was, außer dass der Gebührenzähler tickt.
Der Drucker-Auflösungsdreisatz:

"Hohe Auflösung" bedeutet, dass ein Kreis gedruckt aussieht wie Stonehenge von oben - nur verschmiert.
"Mittlere Auflösung" bedeutet, dass ein Kreis gedruckt aussieht wie Stonehenge von oben - nur unscharf.
"Niedrige Auflösung" bedeutet, dass ein Kreis gedruckt aussieht wie Stonehenge von oben - nur klotziger.
Das Nadeldruckergesetz:

"Near Letter Quality" bedeutet, dass der Drucker etwas zu Papier bringt, das so ähnlich wie Buchstaben aussieht.
"Letter Quality" ist die Schriftart, bei der man nur beim Hinsehen erkennt, dass sie aus einem Matrixdrucker stammt.
"Draft" ist die Bezeichnung für eine Betriebsart, die
bei schlechtem Farbband das Papier unverändert lässt und
bei neuem Farbband etwa 3mm hohe, hellgraue Linien aufs Papier bringt.
Beides allerdings in höchstmöglicher Geschwindigkeit.
Das CD-ROM-Gesetz:

Auf einer falschen CD-ROM kannst du lange und vergeblich suchen.
Murphy`s Erweiterung:

Du kannst auch auf der richtigen CD-ROM lange und vergeblich suchen.
Folgerung:

Du kannst auf jeder CD-ROM lange und vergeblich suchen.

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Software

Erkenntnis über Infotainment-Software:

Lernsoftware muss nicht funktionieren. Wie der Name sagt, übt sie doch noch.
Hilfe zum Unterscheiden von digitalem Video:

Es ist "AVI", wenn du ein briefmarkengroßes Fenster auf den Bildschirm bekommst, in dem wabernde Pixel Fangen spielen.
Es ist "QuickTime", wenn du ein briefmarkengroßes Fenster auf den Bildschirm bekommst, in dem bunte Streifen unbeweglich verharren.
Es ist "MJPEG", wenn kein Programm die Datei lesen kann.
Es ist "MPEG", wenn dein Rechner abstürzt.
Es ist "MPEG2", wenn du zu wenig Speicher zum Abspielen hast.
Definition einer grafischen und interaktiven Oberfläche:

Dreck `n Drop
Definition einer automatischen Hardware-Erkennung unter Windows:

Plug `n Pray
Zusatzfunktionen einer Textverarbeitung:

Arbeit mit Textbausteinen (Floskelgenerator zum Einfügen unnötiger Textpassagen an Stellen, an denen sie nicht passen)
Serienbrieffunktion (mit der man veraltete Adressen in einen überflüssigen Brief automatisch so einfügen kann, dass die Hälfte der Adressen falsch ausgedruckt wird und so die Rücklaufquote durch die Post mit dem Vermerk "unbekannt" über 90% liegt; die übrigen 10% werden von den Empfängern weggeschmissen)
Das Einheitenaxiom von Tabellenkalkulationsprogrammen:

Geschwindigkeit wird ausschließlich in amerikanischen Seemeilen per 19 Tagen ausgegeben.
Geldwerte kannst du in Dollar, Pfund und Fidschi-Muscheln ausgeben lassen. Niemals jedoch in DM oder Euro.
Sie werden stets dann in der falschen Währung ausgegeben, wenn die Einheit nicht dabeisteht.
Grundregel für Spreadsheets:

Ein Tabellenkalkulationsprogramm, das ein richtiges oder angenehmes Ergebnis hervorbringt, lügt.

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Online

Gesetz vom Online-Sex:

Du hast immer dann eine Website mit Pornografie auf dem Bildschirm, wenn dein Chef oder deine Ehefrau ins Zimmer kommt.

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Programmieren

Der maskuline BASIC-Seufzer:

Undeclared identifier(s): "Frauen", "Maedchen"
Generelles Denken eines Programmierers:

(logisch) IF 1=2 CALL Main()
(strukturiert) ON Hunger GOTO Aldi ELSE RETURN
Grund für die Anwendung von CASE (Computer Aided Software Engineering):

Letztendlich kann nur ein Computer Programme so schreiben, dass andere Computer sie in der richtigen Art missverstehen können.
Grundlage der Programmierung:

Es wird nicht funktionieren.
Erste Ableitung:

Funktioniert es doch, dann hat es jemand anderes geschrieben.
Zweite Ableitung:

Fluchen ist die einzige Sprache, die alle Programmierer perfekt beherrschen.
Schlussfolgerung:

Ein Computer wird das tun, was du programmierst - nicht das, was du willst.
Erkenntnis vom eleganten Programmieren:

Komplexe Probleme haben einfache, leicht umzusetzende, aber falsche Lösungen.
Verallgemeinerung:

Die Abkürzung ist die längste Entfernung zwischen zwei Punkten.
Grundsatz des Software-Engineerings:

Zeit isst Geld.
Axiom von der Problemvermehrung:

In jedem großen Problem steckt ein kleines, das gerne raus will.
Umkehrung:

In jedem kleinen Problem steckt ein großes, das gerne raus will.
Verallgemeinerung:

Auch wo überhaupt kein Problem ist, steckt ein großes, das gerne raus will.
Erkenntnis vom Programmieren:

Programmieren ist wie Romanschreiben: Erst denkt man sich ein paar Typen aus, und dann muss man sehen, wie man mit ihnen zurechtkommt.
Lob des Programmierens:

Endlich mal eine Sprache ohne Plusquamperfekt.

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Wort- und Sacherklärungen

Anwender:

Peripheriegerät, das versucht, mit nicht zusammen passenden Zusammenstellungen fehlerverseuchter Hardware auf einer fehlerhaften Benutzeroberfläche über einem unausgereiften Betriebssystem mit einem unverständlichen Programm von unfähigen Programmierern ein Problem zu lösen, das es ohne Computer gar nicht gäbe.
Computer:

Dein Sklave und Helfer, der dich versklavt, verarmt, auf den Arm nimmt und dir hilft, Gott und die Welt, die Zeit und die Ehefrau zu vergessen.
Debugging:

Systematische Methode, mit den richtigen Überlegungen zu den falschen Schlussfolgerungen zu kommen.
Dialog:

Unterhaltung mit dem Computer. Fragt der User den Computer irgendetwas, gibt dieser (fast) immer eine Antwort. Da dies bei der Ehefrau nicht immer der Fall ist, kann man sagen, dass sich die Frauen die Computerei selbst eingebrockt haben.
Floppy disc drive:

Englische Bezeichnung für "Schlappscheibenfahrt".
Gameboy:

Englischer Fachbegriff. Deutsch: "Spielbube".
GOTO:

Resignierter Ausruf eines Programmierers beim Probelauf eines Programmes. Meist folgendermaßen mehrfach aneinandergereiht: "O GOTOGOTOGOT!"
Java:

Erfolgreicher Versuch von plattformspezifischen Computerfehlern, Fremdsprachen zu lernen, damit sie auch auf anderen Systemen Unheil anrichten können.
Joystick:

Englischer Fachbegriff. Deutsch: "Freudenstab".
Mattscheibe:

Geisteszustand eines Users nach vier Stunden Bildschirmarbeit.
Passwort:

Für kleine Kinder sehr leicht zu findendes Codewort, das einem unbefugten Hacker Tür und Tor öffnet und es ihm erleichtert, in fremde Dateien und Konten einzudringen.
PC-Händler:

Es ist einfach, zu behaupten, dass ein PC-Händler lügt. Schau auf seine Lippen: Wenn er sie bewegt, lügt er.
PC-Händler, Unterschied zum Gebrauchtwagenhändler:

Ein Gebrauchtwagenhändler weiß, dass er lügt.
Programmierer:

Peripheriegerät, das versucht, zu nachtschlafender Zeit mit völlig untauglichen Entwicklungspaketen für nicht zusammen passende Zusammenstellungen fehlerverseuchter Hardware auf einer fehlerhaften Benutzeroberfläche über einem unausgereiften Betriebssystem im Auftrag von unfähigen Anwendern deren einander widersprechende Anforderungen in unverständliche Programme umzusetzen, die am Schluss niemand verwendet.
Undo:

Englischer Fachbegriff. Deutsch: "Untat", "Verbrechen".
Visual Basic:

Eine sichtbar grundlegende Programmiersprache.
Wissenschaft:

Wenn es grün ist und/oder sich bewegt, ist es Biologie.
Wenn damit nichts zu verdienen ist, ist es Betriebswirtschaft.
Wenn es stinkt, ist es Chemie.
Wenn es herunterfällt, ist es Physik.
Wenn es nicht funktioniert, ist es Informatik.
Zeitersparnis:

Sinn und Zweck der Erfindung des Computers. Durch den Computer spart der Mensch so unglaublich viel Zeit, dass er diese restlos am Computer verbringen kann. In der Praxis sieht das zum Beispiel so aus: Mit einem Textverarbeitungsprogramm ist es jetzt möglich, einen Brief erst einmal auf dem Bildschirm zu schreiben, in wenigen Sekunden ganze Sätze oder Satzteile dann korrigierend zu verschieben, zu löschen oder neu mitten in den Text zu schieben. Wenn alles fehlerfrei und perfekt ist, wird durch einen Knopfdruck der angeschlossene und betriebsbereite Drucker in Gang gesetzt, der alles wie eine Schreibmaschine ohne Tasten ausdruckt. Ein einseitiger DIN-A4-Brief, der früher wegen Tippfehlern mehrmals geschrieben werden musste und deshalb im Durchschnitt nach einer halben Stunde fertig war, wird heute ausführlich so lange auf dem Bildschirm zur Perfektion gebracht, dass er bereits nach durchschnittlich vier Stunden ein Meisterwerk der Wort-Feilkunst geworden ist und schon nach fünfzehn- bis zwanzigmaligem Ausdrucken seine makellose Form besitzt.

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Schlusserkenntnisse

Schlusserkenntnisse:

Im Kampf zwischen dir und der digitalen Welt stellst du dich besser auf die Seite der digitalen Welt.
Murphy war Optimist.

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© 2001/2002 Tuxman, J. Graf, Nikolaus Bavarius, Klaus Puth

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aus der Diskussion: wallstreet-online User stellen Weltrekord auf! Bitte nicht spammen!
Autor (Datum des Eintrages): Pyscho  (02.04.02 17:51:09)
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