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Der nächste New Economy-Flop verabschiedet sich vom Neuen Markt


Am Frankfurter Neuen Markt trennt sich vermehrt die Spreu vom Weizen. Das neue, strengere Regulativ zur Hebung der Qualität des Segments trägt Früchte. Teils werden Unternehmen entfernt, teils gehen sie freiwillig. Der neueste Rückzug ist jener von Metabox.

Der Vorstand des deutschen Technologieunternehmens Metabox hat heute den Beschluss gefasst, den Segmentwechsel vom Neuen Markt in den Geregelten Markt zu beantragen. Als Gründe nannte das Unternehmen unter anderem die jüngsten Entwicklungen an den Kapitalmärkten, vor allem aber die enormen Kostenersparnisse, die durch einen Segmentwechsel erwirkt werden können.

Laut Unternehmenssprecher herrsche bei der derzeitig noch angespannten finanziellen Lage von Metabox ein enormes Ungleichgewicht im Kosten-Nutzen-Verhältnis bei der Segmentnotierung.

Neben dieser offiziellen Verlautbarung muss natürlich festgehalten werden, dass sich Metabox mehr oder minder selber aus dem Blickfeld der Investoren geschossen hat. Wer die Anleger ständig in die Irre führt, Gewinnwarnungen so schnell mal nebenbei ausgibt, in den Geruch von Insider-Verletzungen gerät und dessen Produkte nichts taugen, der muss sich nicht wundern, wenn seine Aktie zum Ladenhüter wird. :laugh:

Das mit dem Segmentwechsel eingesparte Geld will Metabox für die Investition in entscheidende Kernbereiche nutzen. Damit, so Metabox, wird der weitere Restrukturierungskurs weniger durch die kostenintensive Notierung am Neuen Markt beeinträchtigt.

Die Handelbarkeit der Metabox-Aktien bleibt von dem Segmentwechsel unberührt, ebenso wie die bisherige Wertpapierkennnummer, die künftig auch für den Geregelten Markt gilt. Noch niedriger als schon bisher wird natürlich das gehandelte Volumen der Papiere sein.

Die Deutsche Börse hatte erst letzte Woche die ersten sechs Unternehmen wegen geringen Börsenwertes vom Neuen Markt ausgeschlossen. Die Unternehmen InfoGenie Europe AG, e.multi Digitale Dienste AG, GFN AG, NSE Software AG, FortuneCity.com Inc. und Letsbuyit.com NV werden mit Ablauf des 27. April 2002 aus dem Neuen Markt ausgeschlossen und ebenfalls im Geregelten Markt gehandelt.

Die Ausschlussregeln für Unternehmen mit geringem Börsenwert und für insolvente Unternehmen hatte die Deutsche Börse am 1. Oktober 2001 eingeführt, um das Profil des Neuen Marktes als Segment für Wachstumsunternehmen zu stärken. (FLO)


quelle: http://brokerjet.ecetra.com/information/news/feature.phtml?i…
 
aus der Diskussion: MBX 692120 Abschied und Neubeginn - Der Info-Thread für Neueinsteiger
Autor (Datum des Eintrages): relation  (03.04.02 13:38:18)
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