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[posting]60094629[/posting]Ich verstehe grob was du meinst, allerdings kann ich die Rechnung nicht nachvollziehen. Negatives Eigenkapital gibt es nicht, dies wäre Fremdkapital. EK und FK sind in der Bilanz stets positive Werte, somit kann die Bilanzsumme, welche sich aus EK und FK ergibt nicht kleiner sein, als EK oder FK. Ich denke hier reden wir aneinander vorbei.

Ich wollte mit dem Beitrag, in dem ich die EK-Quoten der größten zehn Nahrungsmittelkonzerne aufgelistet habe, auch nicht sagen, dass ich Kraft Heinz finanziell am sichersten sehe, obwohl die reinen Zahlen dies so ausdrücken. Ich denke es ist klar, dass jedes Unternehmen seine Bilanzen "aufbereitet". In den USA ist dies noch einfacher, als bspw. in Deutschland.

Ich mache mir persönlich aber keine Sorgen um eine Insolvenz oder fehlendes Kapital zum Investieren in neue Marken und Produkte. KHC ist noch immer der fünftgrößte Nahrungsmittelkonzern der Welt, der Umsatz ist im Vergleich zum letzten Jahr konstant geblieben (+ 0,1%) und rechnet man die Abschreibung aus dem Jahresergebnis heraus, wurde ein Gewinn von ca. fünf Mrd. Dollar erzielt.

Ich bin selbst (noch) nicht in KHC investiert und war es auch noch nie, der Wert steht aber ganz weit oben auf meiner Watchlist.

KHC betreibt über 200 Marken, darunter einige sehr erfolgreiche, aber eben auch weniger erfolgreiche. Viele Produkte des Unternehmens lassen sich in den Bereich "Fastfood & Snacks" einordnen, der allgemeine Trend geht aber in Richtung einer gesünderen Ernährung. KHC hat dies nicht rechtzeitig erkannt oder falsch eingeschätzt. Folglich sind einige der Marken nicht mehr so viel wert, wie bislang angenommen. Daher kam ja auch die große Abschreibung von über 15 Mrd. Dollar.

Was sich zusätzlich negativ auf den Aktienkurs des Unternehmens auswirkt ist die Art und Weise, wie die Abschreibungen durchgeführt wurden. Die SEC ermittelt bereits, ob diese nicht bereits deutlich früher hätten stattfinden müssen.

Ein weiterer Aspekt, der mir zu denken gibt, ist die Beteiligung der Investmentgesellschaft 3G Capital, welche bekannt für ihre harten Sparkurse bekannt ist, wie man es bspw. beim Burger King-Mutterkonzern RBI sieht. Jedoch ist auch Warren Buffet mit im Spiel, der KHC trotz des Kursverfalls dennoch als gutes Unternehmen bezeichnet.

KHC hat bereits begonnen, Hersteller gesünderer Produkte aufzukaufen. Ein Beispiel ist "Ethical Bean", ein kanadischer Hersteller von Fairtrade-Bio-Kaffee. Neue Produkte zu entwickeln dürfte für KHC, ein Unternehmen mit bestehenden Strukturen, Produktionsstätten und einer enormen Kompetenz im Nahrungsmittelbereich, kein Ding der Unmöglichkeit sein.

Was mich aktuell noch davon abhält, zu investieren, sind die laufenden Ermittlungen der SEC. Aber ich werde den Wert definitiv weiter im Auge behalten.
 
aus der Diskussion: The Kraft Heinz Company
Autor (Datum des Eintrages): rheinlandfuchs  (14.03.19 13:11:00)
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