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@#114 von genya


Hallo:)


Ein Hauptproblem, daß bis jetzt hier noch nicht besprochen wurde, ist die soziale Situation in den besetzten Gebieten.

Neben der Tatsache der israelischen Besatzung wird sie wohl, meiner Meinung nach, ein maßgeblicher Faktor dafür sein, daß sich soviel "Dampfdruck" im Kessel aufbaut.


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Palästina - Gaza und Westjordanland

Fakten und Zahlen zu den Autonomiegebieten und daraus resultierende Probleme Rund 2,5 Mio. Palästinenser leben in den Autonomiegebieten Gaza-Streifen und Westjordanland, die Gesamtfläche beträgt gut 6.200 km². Das Bruttosozialprodukt liegt im Westjordanland deutlich höher als in Gaza. Insgesamt ergibt sich ein Bruttosozialprodukt / pro Kopf von 1.600 US $ (Vergleich Israel: rund 17.000 US $).

Von 1948 bis 1967 stand Gaza unter ägyptischen Einfluss, Jordanien annektierte das Westjordanland. 1967 besetzte Israel die Gebiete als Folge des Sechs-Tage-Kriegs.

Durch den einsetzenden Friedensprozess in den 90er Jahren bekamen die Palästinenser allmählich mehr Rechte zuerkannt. Heute ist die Zivilverwaltung zum größten Teil in ihrer Hand. Im Januar 1996 fanden erstmals freie Parlaments - und Präsidentschaftswahlen statt. 17 Parteien bewarben sich um die 88 Sitze im Palästinensischen Legislativrat (PLC). Die Wahlbeteiligung war ähnlich hoch wie in Israel, sie lag bei rund 77 Prozent.

Allerdings wird das Leben der Palästinenser in den Autonomiegebieten, trotz eigenen Präsidenten und Parlament, nach wie vor stark beeinflusst. Da Israel die Gebiete teilweise noch militärisch kontrolliert, kann von einer tatsächlichen Autonomie nur bedingt die Rede sein.

Wirtschaftlich sind die Palästinenser nicht autark, sondern extrem von Israel abhängig. Deutlich wird dies bei einer temporären Verschärfung des Konflikts. In Folge der Absperrungen ist es Palästinensern dann unmöglich, ihre zahlreichen Arbeitsplätze in Israel zu erreichen. Somit steigt die Zahl der Arbeitslosen im Westjordanland spontan stark an.

In Gaza und Westjordanland sind Infrastruktur und produzierende Industrie nur schwach entwickelt. Der Haupterwerb liegt in der Landwirtschaft.

Mittlerweile gehen bis zu 40 Prozent der im Westjordanland lebenden Erwerbstätigen einer Beschäftigung in Israel nach. Trotzdem liegt die Arbeitslosenzahl im Westjordanland bei 25-30 Prozent. In Gaza, deren Einwohnern kaum die Möglichkeit der Erwerbstätigkeit in Israel offen steht, liegt sie noch höher und variiert zwischen 35-45 Prozent.




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"........Sowohl das Christentum wie auch das Judentum haben nie behauptet, die allein seligmachende Weisheit zu besitzen............."


Da irrst du dich aber kollosal.


Das Christentum hatte in seiner Geschichte immer den Standpunkt vertreten, die einzig allein seligmachende Weisheit zu besitzen.Nur in den letzten Jahrzehnten sieht man das etwas lockerer.Das ist aber eigentlich mehr eine Anpassung an den Zeitgeist.Ob die christlichen Kirchenvertreter wirklich glauben was sie sagen, oder ob sie
den Leuten nur nach den Munde reden, um sich einzuschmeicheln, ich weiß es nicht.

Erzähl mal dem Papst, daß Christentum im Allgemeinen und der Katholizismus(Islamismus;)) im Besonderen, sei nicht die einzig allein seligmachende Weisheit.
Na, der wird dir was erzählen.:D




"Natürlich wäre es eine Möglichkeit, "den" Arabern die Chance zu geben, uns und der Welt zu beweisen, dass sie sich zivilisiert, menschlich und tolerant Andersdenkenden und Andersgläubigen gegenüber verhalten würden........."

Haben und hatten sie nicht die Chance ???

In vielen arabischen Ländern lebten und leben heute noch Christen und Juden.Beim Letzeren bin ich mir nicht so sicher.Aber ich glaube es gibt jüdische Gemeinden in Syrien und in noch ein paar anderen muslemischen Ländern.

Während des osmanischen Reiches war die Anzahl an Christen und Juden in Palästina nicht klein.
Ich habe vor kurzem einen Bericht im ZDF gesehen, der das Leben christicher Palästinenser im Westjourdanland zum Thema hatte.Demnach gab es eine große Anzahl von ihnen in den besetzten Gebieten, die sich aber erheblich verringert hat, weil viele wegen der Unruhen in den letzten Jahren ausgewandert sind.
Jassir Arafat ist mit einer Christin verheirat und die Pressesprecherin, die immer im Fernsehen auftritt, ist, glaube ich, auch Christin.

Also so unmenschlich, unzivilisiert und intolerant sind die Moslems wohl dann auch nicht.Sonst hätten alle Andersgläubigen schon längst das Weite gesucht, bzw. man hätte von Konflikten zwischen Moslems und ihnen in der Presse gehört.(Hab ich jedenfalls noch nicht)


Das sollten wir uns zuerst mal selber an die Nase fassen.
In Europa war man in der Vergangenheit nie zimperlich mit
religiös Andersdenkenden umgegangen.Auch nicht mit den eigenen Glaubensbrüdern, die abweichende Vorstellungen hatten.

Der wichtigste Grund für die ersten Auswanderer nach Amerika war vorallem die Religionsfreiheit.Diese Religionsfreiheit ist ja eines der ideologischen Hauptpfeiler der USA.Unteranderem baut darauf das Selbstverständnis der Amerikaner auf.
Aus der großen Bedeutung kann man ermessen, wie die Zustände in "Good old Europe" damals gewesen sind.

Also ist unsere eigene Geschichte kein Futter für Überlegenheitsansprüche.


Das sich die palästinensische Führung, angesichts der Verhältnisse, mit ihrer sturen "Alles oder Nichts"-Veweigerungshaltung sich selbst und ihrem eigenen Volk geschadet hat, da bin ich aber mit dir eindeutig d`accord.



H_S
 
aus der Diskussion: Das israelische Militär ist das letze......
Autor (Datum des Eintrages): Harry_Schotter  (06.04.02 19:29:56)
Beitrag: 124 von 131 (ID:6027704)
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