[posting]60363352[/posting] Zitat von Informierer: Warum eigentlich mußten nun diese geschätzten Vorquartalszahlen raus? Damit die Aktie zweimal fällt? Du hast natürlich recht mit Deiner Frage: "Warum eigentlich mußten nun diese geschätzten Vorquartalszahlen raus?" Es gibt keinerlei Anlass, diese Meldung vorab herauszugeben, aber das Management bezweckt damit zwei Dinge. Dafür muss man sich die Meldung aber richtig durchlesen. Zunächst wird das bevorstehende Verlustquartal bekannt gegeben, um gleich hinterher zu schieben, man rücke von den Gesamtjahreszahlen nicht ab. Damit kann der Vorstand wunderbar zur Hauptversammlung punkten: Einmal kann er damit begründen, warum man die Dividende nicht anhob, da sich bereits vorab ein "schlechtes erstes Quartal 2019" abzeichnete, was jedoch so aus meiner Sicht nicht zutrifft( dazu aber gleich mehr). Und zweitens kann man zum Zeitpunkt der HV eine ausgezeichnete Zukunftsperspektive darlegen, da das Verlustquartal dann längst Vergangenheit ist. Die Meldung ist für mich ein Grund vielleicht trotzdem einmal auf die HV zu gehen, insbesondere auch einmal dem einen oder anderen LHA-Manager oder auch Analysten auf den Zahn zu fühlen, was bei solchen Massenveranstaltungen leider nicht allzu leicht ist. Während hier vor ein bis zwei Wochen einige sich mit dem Thema "komplexe Steuergesetze in Deutschland" tagelang beschäftigten, was - meiner Meinung nach - hier überhaupt nichts zu suchen hat, wurde der gestiegene Treibstoffpreis überhaupt nicht erwähnt. Aus meiner Sicht unverständlich! LHA begründet das Verlustquartal u. a. mit gestiegenen Treibstoffpreisen von 220 Mio. EUR in Q1 bei einem Verlust von ca. 330 Mio EUR. Irgendjemand hat darauf hier geschrieben, der Treibstoffpreis ist unwichtig, da man einfach die Ticketpreise erhöhen wird. Das ist natürlich Blödsinn! Fast jedes Unternehmen hat aus wettbewerbstechnischer Sicht Probleme, seine Preise zu erhöhen. Insbesondere wenn dann noch, wie hier bei den Airlines ein deutliches Überangebot herrscht (siehe LHA-Geschäftsbericht). Zudem werden die aktuellen schlechten Q1 Zahlen mit Ticketpreiszugeständnissen begründet. Sieht man sich die Zahlen näher an, resultiert der Verlust hauptsächlich aus den Netzwerk-Airlines, also aus den Markenairlines wie Lufthansa, Swiss und Austria. Hier hat man offensichtlich massiv Preisnachlässe gewährt und das aus gutem Grunde, denn Lufthansa lässt hier die Muskeln spielen! Lufthansa ist der Marktmacher auf dem europäischen Markt. Durch Preisnachlässe bei gestiegenen Spritpreisen übt man massiv Druck auf die schwachen Airlines aus, die unbedingt Geschäft benötigen, um zu überleben. Dadurch werden weiter schwache Mitbewerber aus dem Markt gedrängt und dadurch Überkapazitäten verringert. Traditionell ist das erste Quartal bei den Fluggesellschaften saisonal bedingt das schlechteste Jahresquartal. Daher messe ich diesem Quartal nicht allzu viel Bedeutung bei und bin für das Gesamtjahr bei LHA optimistisch. Letztlich hat man Umsatz und Passagierzahlen - zu Lasten des Wettbewerbs - gesteigert. Langfrisitg bleibt die Aktie nach wie vor sehr interessant. |
|
aus der Diskussion: | Lufthansa AG: Wie geht`s weiter? |
Autor (Datum des Eintrages): | DonVladimir (16.04.19 11:12:52) |
Beitrag: | 12,752 von 21,850 (ID:60365170) |
Alle Angaben ohne Gewähr © wallstreetONLINE |