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[posting]60497073[/posting]
Zitat von fallencommunist: .

Die vergangene Entwicklung von Umsatz, Buchwert je Aktie und Gewinn ist nicht sehr stetig. Auch erwähnenswert ist, dass es mehrere heftige Kapitalerhöhungen gab.

Man macht Verluste, mMn durch Investitionen in die Zukunft. 2012-2016 wurde laut Wikipedia das neue Stadion gebaut. Wikipedia beziffert die Baukosten mit 415m Euro. Ebenfalls wurde in Spieler investiert.

langfristige Schulden von 247m.

KPMG schätzt den Wert im übrigen auf 429m bzw 7,40€ pro Aktie (Stand Mai 2018: https://assets.kpmg/content/dam/kpmg/xx/pdf/2018/05/football-clubs-valuation.pdf )


Danke für die Erstellung dieses Threads. Eine Frage zur KPMG Bewertung: Diese könnte man wg der hohen langfristigen Schulden doch nicht mit der Börsenkapitalisierung gleichsetzen, oder? Jemand, der das Unternehmen für 170 Mio übernehmen dürfte, müsste auch die Schulden in Höhe von 247 Mio übernehmen, zahlt also insgesamt 418 Mio, sofern die Schuldenrechnung stimmen sollte. Eine sehr große Unterbewertung würde ich entsprechend nicht erkennen.

Die hohen Kosten und Schulden, bzw. das Umschulden wird über Kapitalerhöhungen finanziert, also ähnlich wie bei As Rom? Wer garantiert mir, daß dies zukünftig nicht mehr stattfindet? As Rom spielte oft CL, letztes Jahr sogar CL Halbfinale, aber ständig mussten sie das Wachstum, bzw. die sehr hohen Schulden mit weiteren Kapitalerhöhungen finanzieren. Oder sind die Schulden einzig dem Stadionbau zu verdanken?

Müsste man wg der Unsicherheit der hohen Schulden einen gewissen Bewertungsabschlag mit einbeziehen?

Da Du es ja im Lazio Thread publik gemacht hattest, dort gab es jahrelang keine einzige Kapitalerhöhung und in 14 Jahren unter Lotito gab es 11 mal schwarze Zahlen. Die langfristigen relevanten Schulden sind denkbar gering, jedes Jahr letztlich gesunken und die faire Bewertung laut KPMG wäre insofern viel dichter dran an der Börsenkapitalisierung, oder habe ich da einen Denkfehler?

Da Du im Forum von Kleiner Chef auch mit Ajax verglichen hattest, welchen Bewertungsansatz hast Du dort, im Vergleich mit OL Lyon oder Lazio?

Sehr wichtig finde ich bei allen Fussballaktien den durchschnittlichen Umsatz und den durchschnittlichen Gewinn daraus unter Berücksichtigung der möglichen Risiken. Konkret, was passiert bei OL Lyon, wenn sie die CL verpassen, ist der Kader dann finanzierbar oder müssen Transfereinnahmen, bzw. Kapitalerhöhungen die Löcher stopfen? Bei Lazio scheint sonnenklar, daß eine EL Teilnahme zwingend erforderlich sein muss, ansonsten müssten Spieler verkauft werden. Beim BVB war dies zuletzt sogar trotz CL Teilnahme erforderlich. Bei Ajax reichte in jedem Fall eine EL Teilnahme, um im operativem Geschäft profitabel zu sein, diese haben sie für die nächste Saison durch den Pokalsieg bereits sicher.

Richtig interessant wird es bei beiden, also OL Lyon und Ajax durch die anstehenden weiteren CL Reformen, die demnächst entschieden werden. BVB und Lazio spielen in den großen Ligen können sich also viel leichter direkt wenigstens für die EL qualifizieren. OL Lyon und Ajax könnten aber aufgrund der schwächeren Liga bei sportl. schwächerer Performance auch mal komplett außen vorstehen. Das Modell der dreigleisigen CL, wo man fest teilnimmt und wo es Auf- und Absteiger geben könnte, wäre diesbezüglich ein gewisser Vorteil für OL Lyon und Ajax, weil sie sicherlich dabei wären. Hier eine Quelle dazu:

https://www.spiegel.de/sport/fussball/eca-will-auf-sondergip…" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">https://www.spiegel.de/sport/fussball/eca-will-auf-sondergip…


Stellt sich dann aber immer noch die Frage, inwieweit OL Lyon dann unterbewertet wäre, eben weil sie hochverschuldet sind? Ajax hat quasi keine Nettoschulden und da sie in den letzten 10 Jahren laut UEFA Studie zu den renditestärksten Vereinen zählten, könnte man sie deswegen mit einem geringerem Bewertungsabschlag versehen. Die Rechnung wäre aber einigermaßen kompliziert, geht ja damit los, daß die weitere Reform weit entfernt von einem tatsächlichem Entschluss ist und geht damit weiter, daß die Reform erst 2024 in Kraft treten würde. Daß die holländische Liga selbst kaum irgendwas nennenswertes hergibt und man das auch berücksichtigen muss, ist eh klar.

Aber schon jetzt ist bei allen Fussballaktien eine Sache klar: Sportliche Erfolge in der Champions League sind seit dieser Saison durch die Reform wahnsinnig viel wichtiger geworden und könnten durch die nächste Reform ab 2024 sogar noch wichtiger werden. Dadurch wird die eigene heimische Liga entsprechend weniger wichtig. Die finanzstarken schuldenfreien Vereine hätten da gewisse Vorteile oder diejenigen die starke Investoren haben. Wenn man sagen könnte, daß OL Lyon hinter Paris St. Germain dauerhaft die Nr 2 sein wird und Vereine wie zuletzt Monaco, Nizza, Montpellier oder jetzt Lille sich nur zufällig oben verirrt haben, dann könnte man auf jeden Fall OL Lyon höher bewerten. Wenn man jetzt wenigstens schon wüsste, daß sie nächste Saison definitiv CL spielen, auch.

Ich hatte mir das Spiel OL Lyon gegen Lille teilweise angeschaut, es hatte auf jeden Fall ein sehr ansprechendes Niveau. Daß OL Lyon in dieser Saison bereits im Achtelfinale auf Barcelona gestossen ist, war Lospech, die spielen schon ziemlich gut und wenn es bei denen sportl. hapern sollte, könnten sie einiges durch Transfereinnahmen wieder einspielen.

Daher setze ich OL Lyon auf meine Watchlist.
 
aus der Diskussion: Olympique Lyonnais
Autor (Datum des Eintrages): halbgott  (06.05.19 16:24:16)
Beitrag: 2 von 24 (ID:60497595)
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