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Nach der Analyse von First Berlin vom März 2019 werden die Peak Sales von FYB201 in den USA 329 Mio. Dollar betragen (wahrscheinlich wird die Kalkulation nach oben angepasst werden, da das Referenzprodukt, wie Formycon schreibt, im vergangenen Jahr 9 Prozent mehr Umsatz als 2017 gemacht hat. Bei einem gleich bleibenden angenommenen Marktanteil von FYB201 müsste also auch die Umsatzerwartung für das Biosimilar angehoben werden). Wenn man davon ausgeht, dass das Produkt ein Jahr später als bisher angekündigt auf den Markt kommt (auch First Berlin schrieb im März: Markteinführung in einem Jahr!), dürften Formycon und Bioeq IP AG damit schätzungsweise 100 bis 150 Millionen Dollar an Einnahmen entgehen. Für Formycon bedeutet das: Mindestens 10 bis 15 Mio Dollar weniger Einnahmen.

Andererseits scheint die Markteinführung von FYB201 in Europa entgegen den bisherigen Ankündigungen nun ein Jahr früher zu kommen - ebenfalls 2021 statt wie bisher kommuniziert 2022. Wie das? An der in der Pressemitteilung erwähnten SPC-Waiver-Geschichte kann es nicht liegen, die tritt ja erst 2022 in Kraft.

Als Aktionär würde man sich wünschen, dass Formycon die massive Verschiebung der Zeitpläne für seinen wichtigsten Produktkandidaten, auf dem derzeit immerhin ein Großteil der Bewertung beruht, deutlich erklärt und nicht versucht, kommentarlos zu verschleiern. Interessieren würde auch, was das auf der wirtschaftlichen Seite bedeutet? Also: welche Umsatzeinbußen durch den später als angekündigten Markteintritt von FYB201 in den USA? Welche Mehreinnahmen durch einen früheren EU-Markteintritt?

Eine souveräne Kommunikation sieht jedenfalls anders aus. Bleibt abzuwarten, wie die nächste Analyse von First Berlin ausfällt (die allerdings auch mit entsprechender Vorsicht zu genießen ist, denn immerhin wird die Firma von Formycon bezahlt).
 
aus der Diskussion: Formycon AG - Informationssammelthread
Autor (Datum des Eintrages): Elbe24  (13.05.19 14:06:42)
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