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Wie sicher sind die Dividenden von BMW, Daimler und VW eigentlich? | wallstreet-online.de - Vollständiger Artikel unter:
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Bei Daimler denkt man darüber nach, die Konzernstruktur grundlegend zu überarbeiten, um die Kapitaleffizienz zu verbessern. Beispielsweise wurde gerade erst angekündigt, dass der Smart in Zukunft in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Großaktionär Geely in China produziert werden soll. Gleichzeitig hat man das eigene Carsharing-Geschäft mit dem von BMW zusammengelegt, um effektiver arbeiten zu können. Die Tatsache, dass das defizitäre Smart-Geschäft nach China verlagert wird, dürfte der Bilanz in den nächsten Jahren auf die Sprünge helfen. Das ist auch bitter nötig, denn im vergangenen Jahr lag der Free Cashflow des Industriegeschäfts bei knapp 2,9 Mrd. Euro. Das sieht auf den ersten Blick zwar nach einer beeindruckenden Summe aus, wäre da nicht die Dividende. Denn selbst die gekürzte Dividende bringt eine Auszahlung von mehr als 3,4 Mrd. Euro mit sich, was 20 % über dem verfügbaren Cashflow liegt. Sollte sich die Situation in diesem Jahr nicht erheblich verbessern, wird die Dividende noch deutlich weiter gesenkt werden müssen, sofern man nicht riskieren will, die notwendigen Investitionen zu vernachlässigen. Die gekürzten Dividenden wirken immer noch als zu hoch

Bei VW sieht es sogar noch düsterer aus, denn dort stand einem Free Cashflow von -306 Mio. Euro aus dem Automobilgeschäft eine Dividendenzahlung von 2,4 Mrd. Euro gegenüber. Das Automobilgeschäft konnte sich also, wie in den beiden Jahren davor, nicht aus eigener Kraft finanzieren! Hier wird bereits mit deutlichen Stellenstreichungen gegengesteuert.

Kommen wir nun zum Dritten im Bunde, nämlich BMW. Der Münchener Konzern konnte im vergangenen Jahr immerhin 2,7 Mrd. an Cashflow generieren, was aber bereits eine Halbierung um mehr als 50 % gegenüber dem Rekordwert von 2016 bedeutet, als der Wert bei sagenhaften 5,8 Mrd. Euro lag. Diese Zeiten scheinen allerdings vorerst vorbei zu sein, denn auch hier frisst die Dividendenzahlung fast den gesamten Cashflow auf. Auch BMW hat die Zahlung deshalb in diesem Jahr gekürzt, aber 2,3 Mrd. Euro haben dennoch den Konzern verlassen.

Dauerhaft praktikabel ist das sicher nicht und wenn sich der Trend so weiter fortsetzen sollte, werden alle drei Konzerne in den nächsten Jahren massive Probleme bekommen und die Aktionäre erheblich leiden müssen.
 
aus der Diskussion: Timburgs Langfristdepot - Start 2012
Autor (Datum des Eintrages): clearasil  (19.05.19 10:14:17)
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