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[posting]60967471[/posting]
Zitat von Algol: Im wohlverstandenen Sinne nachhaltiges 'Hyper-Growth' gibt's ja so gut wie nie; es ist i.d.R. eine Sache von wenigen Jahren. Das Gefährliche ist v.a. in zinslosen Zeiten, dass hyper growth in Kursen den Zahlen immer mehr und vs. other growth um Längen vorauseilt.


Bekanntlich versuche ich, mich eher an Lynch zu orientieren m.H. der diversen Tools und Informationsquellen, die heute im Gegensatz zu früher zur Verfügung stehen (Buffett, ergo value, beherrsche ich nicht, da fehlen mir Kompetenz sowie leicht zugängliche Informationsquellen).
Das aufschlussreichste Posting hier und im Nachbarthread der letzten Monate war imho das schon erwähnte von Ulf:

https://www.fool.de/2019/05/24/exponentielles-denken-und-unt…

Und ich habe noch nicht einmal ein extremes Beispiel verwendet – es gibt Unternehmen mit einem Gewinnwachstum von 40 % und mehr über einen Zeitraum von mehreren Jahren. Dort wäre der Unterschied noch viel extremer.

Man müsste ein KGV von 140 (!) bezahlen, wenn man unter den obigen Annahmen (Wachstumsverlangsamung auf 15 % und ein KGV von 15 nach 10 Jahren) „nur“ eine Rendite von 12 % erzielen wollte!


Also es gibt solche Unternehmen (und ich hoffe, ich habe ein paar davon im Bestand). Interessant ist , dass selbst ein Börsengenie wie Lynch sich offenbar mit dem Erfassen von exponentiellem Wachstum schwer tat.

Du hast ansonsten Recht, Hyper Growth hat die Tendenz, sich abzuschwächen (aufkommende Konkurrenz + Basiseffekt).
Aber auch das lässt sich heutzutage per Internet zeitnah kontrollieren (d.h. umgehend Reißleine bei deutlicher Wachstumsabschwächung).

zumal es später mit -25 % meistens ja gar nicht getan ist.

Ja, aber in der Regel peu a peu, Zeit genug zu reagieren (letztes Jahr zB bei NVDA).

[Nur früher und auch noch vor 1y bei AYX leider nicht die Eier hatte, bewertungsunabhängig einfach nur länger durchzuhalten]

Es besteht an der Börse Handlungsfreiheit. So lange die Wachstumsperspektiven stimmen, kann man doch wieder einsteigen ?

Im oben verlinkten Beitrag des dt. MF-Ablegers habe ich v.a. mit den beinhalteten abseitig-trivialen Bezügen so meine Probleme, aber mal ungeachtet dessen:

Natürlich kann ich mich mit einer Renditeerwartung von 12 % auch auf ein p/e >>100 bei einem hyper growth stock einlassen. Aber ich setze dann auch darauf, dass bei diesem Untenehmen noch weniger wahrscheinlich was dazwischen kommt als bei einem anderen mit bescheidenerem Gewinnwachstum und -p/e wie im fiktiven Bsp. des MF-Autors wo er im übrigen ein peg bemüht, welches deutlich unter Lynch's m.W. kommunizierter Untergrenze liegt. Und das ist reinste Spekulation; letztere Unternehmen sind gemeinhin sicherer einzuschätzen als erstere.

Und dann noch ohne 'Reißleine' ... Eine Bewertungskonsolidierung/-korrektur nach einem x-bagger gar bis zur erniedrigten Bewertungsnachhaltigkeit durchzuhalten ist in praxi doch mental ziemlich anmaßend um nicht zu sagen: masochistisch. – Ich bin jedenfalls diametral angetan, bspw. nicht noch in den 2013ff sichtlich reifen CERN-uptrend eingesprungen zu sein, um dann nach einem sedierenden 2-bagger >4y ein volatiles Seitwärts hin zu einer zum Schluss weniger als angemessenen Bewertung zu goutieren. Derweil im übrigen vieles anderes avancierte – eben auch das, was 2013 erkennbar preiswerter war.

Aber wir arbeiten ja wider schnöder journalistischer Renditetheorie in praxi mit Reißleinen ...
>> ... Ja, aber in der Regel peu a peu, Zeit genug zu reagieren (letztes Jahr zB bei NVDA). <<
Bei besseren largecaps vlt., aber sonst ... fallen zumindest in Relation zur kommunizierten Unbill die Reaktionen nicht selten heftiger aus.
– Und im Urlaub darfst dann auch nicht offline gerade sein, *g* ;)

> ... leider nicht die Eier hatte, bewertungsunabhängig einfach nur länger durchzuhalten <
>> ... So lange die Wachstumsperspektiven stimmen, kann man doch wieder einsteigen <<
Man kann, muss aber nicht ...
Man kann sich mit seiner Einschätzung zur Wachstumsperspektive irren kann, muss aber nicht, *g* ;) => CERN 5y ago

– Möglicherweise bin ich da aber immer noch zu bewertungssensibel oder auch zu unspontan.
Allerdings werde ich mich deshalb, wegen ein paar entgangener/entgehender % Überrendite, nicht zu einer hardcorigen Prozyklik verleiten lassen, sondern versuche mir in der nächsten Korrektur einfach meiner Eier mal stärker bewusst zu sein, :yawn: :D

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> freilich kann man darüber diskutieren, ob man beim dem widersprechenden weltweiten planwirtschaftlichen 'Doping' mitmachen soll – auch als Anleger via Anleihenkäufe politisch motivierter Schnäppchen« wie akt. in I oder auch RUS <
>> Schnäppchen russischer Anleihen gab es letztes Mal in der Krimkrise ;) - nicht jetzt wo die wieder bei 100% stehn. << [@Timburg]
Das 'akt.' sollte sich nur auf I relativ zu anderen Staatsschuldnern vlt. aber immer noch ex RUS beziehen. I wird z.Zt. politisch instrumentalisiert wie einst RUS: Man vergleiche einfach mal Neuverschuldungsquote+Zins für I bspw. mit denen so manch anderer EUR-Krisenländer, inkl. F.
– Aber bevor ein weiteres Missverständnis dräut: Ich diskutiere nachwievor keine Kapitalanlage in Schuldpapieren
 
aus der Diskussion: Timburgs Langfristdepot - Start 2012
Autor (Datum des Eintrages): investival  (08.07.19 14:31:32)
Beitrag: 38,099 von 56,785 (ID:60976480)
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