Fenster schließen  |  Fenster drucken

So wie andere auch, grüble ich schon seit längerem über die Zukunft meines Bio Investments nach und möchte nachfolgend meine Überlegungen zur Diskussion stellen. Damit meinen Gedanken besser nachvollziehbar sind, erlaube ich mir dabei auch sattsam bekanntes nochmals zu schreiben – wen es nicht interessiert: bitte ignorieren.

Herr Lübbert: hat die Firma so weit gebracht, dass der BE absehbar ist. Die Finanzierung der Firma ist, soweit bekannt, bis zum BE gesichert. Die Umsätze steigen weiter signifikant. Neue Produkte/Indikationen werden entwickelt bzw. ein lizenziert. Kurz zusammengefasst: das Baby von Herr Lübbert (Biofrontera) steht solide da, die weitere Entwicklung kann man als sehr positiv annehmen. Auf seinem bisherigen Weg hat er nach meiner Einschätzung die Aktionäre als mühsame Notwenigkeit betrachtet, die das Geld für sein Werk zur Verfügung stellen sollen und nicht mehr. Die Vorgehensweise bei diversen KE sei hier nur als Beispiel genannt. Weiter hat Herr Lübbert, glaube ich, das Rentenalter erreicht und sein Vorstandsvertrag läuft 2021? aus. Es ist also zu vermuten, dass er sich über seinen persönlichen Lebensweg nach 2021 Gedanken gemacht und eine Entscheidung getroffen hat. Meine Vermutung für seine Ziele sind: er will sich um 2021 herum aus dem operativen Geschäft zurückziehen; er will sein Baby nach seinem Abgang in guten Händen wissen; er will eine gute finanziellen Abgeltung für sein Werk. Die Aktionäre kommen vermutlich bei seinen Zielen nicht vor.

Maruho: ist seit längerem an Biofrontera beteiligt und hat gemeinsam mit Bio verschiedene Wirkstoffe mit der Nano-Emulsion getestet. Zumindest einzelne Wirkstoffe scheinen Potential zu haben. Weiter hat Maruho in den USA zwei zugelassene Medikamente an Bio verkauft. Über Entwicklungs- und Vertriebskooperationen (Asien) wird verhandelt. Maruho möchte bis zu knapp 30% an Bio erwerben, hat aber meines Wissens noch nie an der Börse gekauft. Ich persönlich habe keine Erfahrung mit Japanern, aber einige mit Chinesen. Bei meinen nachfolgenden Überlegungen nehme ich an, dass sich Japaner ähnlich wie Chinesen verhalten. Ich vermute das Maruho Bio als guten Entwicklungspartner und Vertrieb in Europa und USA sieht. Wesentlich dafür sind, neben den fachlichen und Vertriebsfähigkeiten, persönliches Vertrauen zwischen den Führungskräften, ehrlicher und gesichtswahrender Umgang (vor diesem Hintergrund sehe ich auch die Komplettandienung der Vorstandsaktien => dadurch kann Maruho ein bisschen sein Gesicht wahren, weil sonst vermutlich nicht viele andienen werden; auch eine weitere Erhöhung des Angebotspreises halte ich wegen des Gesichtsverlustes für unwahrscheinlich). Diese Fähigkeiten würde ich dem Bio Führungsteam zuschreiben. Meine Vermutung für Maruhos Ziele sind: Bio als Entwicklungspartner und Vertrieb in Europa und USA an sich binden; Gewinne aus dieser Zusammenarbeit maximieren; keinen Euro mehr dafür bezahlen, als unbedingt notwendig. Die Aktionäre kommen vermutlich bei Maruhos Zielen nicht vor.

Balaton: ist seit einigen Jahren an Bioforntera beteiligt und hat bei günstigen Gelegenheiten die Beteiligung stark ausgebaut. Es wird versucht Einfluss auf oder zumindest Einsicht in die strategischen Entscheidungsfindungen bei Bio zu erhalten (AR-Posten .ours!?). Bei anderen Beteiligungen hat Balaton gezeigt, dass man durchaus bereit ist seine Ziele ohne Rücksicht auf andere (Geschäftsleitungen, andere Aktionäre) durchzusetzen. Die Handlungen von Balaton wirken auf mich stark egozentrisch und lassen die „feine Klinge“ vermissen. Zum Teil habe ich den Eindruck einer persönlichen Fehde zwischen den Führungen von Balaton und Biofrontera. Meine Vermutung für Balatons Ziele sind: Gewinn maximieren, koste es was es wolle. Die Aktionäre kommen vermutlich bei Balaotns Zielen sicher nicht vor.

Was ergibt sich nun aus diesen Überlegungen meiner Meinung nach für die Zukunft:
Maruho wird sich eine Vormachtstellung bei Biofrontera sichern. Falls notwendig bis hin zu einer Komplettübernahme und wäre dazu auch bereit ordentlich Geld in die Hand zu nehmen. Allerdings wird es eine preisliche Obergrenze geben. Liegt der Preis darüber, wird das Interesse gegen null gehen. Für Maruho ist Herr Lübbert vermutlich der ideale Partner, da er den Preis nicht unverhältnismäßig nach oben treiben wird. Für Herrn Lübbert erscheint mir Maruho als der ideale Partner, der sein Werk in seinem Sinne weiter entwickelt und einen für ihn angemessenen Preis bezahlen wird. Balaton passt aufgrund seiner Geschäftspraktiken und des möglichst hohen Preises überhaupt nicht zu Lübbert/Maruho. Ich denke man wird versuchen Balaton ruhig zu stellen (siehe Klagen) oder abzufinden. Den zeitlichen Rahmen für diese Änderungen sehe ich bis 2021. Wir Kleinaktionäre haben von keiner Seite ein Entgegenkommen zu erwarten, außer eine Seite braucht uns gerade.

Was werde ich machen: bis etwa 2021 warten und sehen wie viel dem Einen oder Anderen meine Aktien wert sind.

Alles Geschriebene ist nur meine Meinung und soll niemanden zu irgendwelchen Handlungen veranlassen!
 
aus der Diskussion: Biofrontera - Heiße Turnaround-Spekulation
Autor (Datum des Eintrages): wartezeit  (09.07.19 20:18:53)
Beitrag: 50,654 von 66,480 (ID:60988979)
Alle Angaben ohne Gewähr © wallstreetONLINE