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[posting]61276980[/posting]Da sieht man aber auch den Unterschied: British Steel von einem Investment-Vehikel geführt, die nur kurzfristig agiert haben.

https://www.nzz.ch/wirtschaft/british-steel-wie-der-brexit-d…

"... Doch beim Brexit haben sich British Steel und Greybull auch entscheidend selbst verzockt. Ohne die britische Regierung wäre das Ende noch schneller gekommen. Zwar lehnte London jetzt eine vom Management geforderte Kapitalhilfe von 30 Mio. £ (38 Mio. Fr.) ab – aber noch im April war sie freigiebiger: Da gewährte die Regierung ein Darlehen von 120 Mio. £, damit British Steel Zertifikate zum Ausstoss von Kohlendioxid kaufen kann, die es im Emissionsrechtesystem der EU benötigt. ... Beim EU-Emissionsrechtehandel erhalten Konzerne jährlich eine gewisse Menge an Zertifikaten frei zugeteilt. Allerdings hat British Steel seit der Gründung eine Handelsstrategie angewandt, die bereits Tata nutzte: Das Unternehmen verkaufte die zugeteilten Zertifikate umgehend am Markt und kaufte nach Ablauf des Jahres den Bedarf zur Deckung des eigenen Schadstoffausstosses in jenem Jahr wieder ein. Das war lange Zeit rentabel. ... Die EU-Kommission hat im Dezember 2018 auch entschieden, ab Jahresbeginn 2019 die Zuteilung neuer Zertifikate an britische Firmen auszusetzen. ... Damit fehlten British Steel der Nachschub an kostenlosen Zertifikaten und die Einnahmen durch den Verkauf. Gleichzeitig ist es viel teurer geworden, die Emissionsrechte zur Deckung der Rechnung für 2018 am Markt zu kaufen: Der Preis ist seit Anfang 2018 von knapp 8 € auf derzeit 25 € je Tonne Kohlendioxid geklettert. Diese Kombination war für British Steel zu viel. ..."

Die Salzgitter AG hat hingegen kürzlich mitgeteilt, das sie ihren Bedarf an CO2-Zertifikaten bis zum Jahr 2030 (!) bereits weitgehend gedeckt hat. Und auf die aus heutiger Sicht günstig eingekauften Zertifikate 300 Mio. Euro nicht realisierten Buchgewinn hält.

Ich verstehe die enorme, schier grenzenlose Panik am Kapitalmarkt gegenüber diesem Unternehmen wirklich nicht. Hier gibt es ein gutes Management. Jeder sollte sich die Börsen-Radio-Interviews des CEO anhören. Immer hörenswert. Panik ist an der Börse ein ganz schlechter Ratgeber. Bei der Salzgitter AG hingegen wird seriös langfristig Wert geschaffen: Seit dem Börsengang vor 20 Jahren den Eigenkapitalwert für die Aktionäre 1998 verfünffacht, den Umsatz verdreifacht und die Mitarbeiterzahl verdoppelt.
 
aus der Diskussion: Salzgitter für 33,33 statt Aurubis für 46,46 - bingo, bingo, bingo!
Autor (Datum des Eintrages): Wertefinder1  (16.08.19 17:22:38)
Beitrag: 2,286 von 6,371 (ID:61277661)
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