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Ich hatte eigentlich auch mal auf eine Übernahme spekuliert und bin im Herbst 2016 bei etwas über 6 Euro rein.

Gott sei Dank habe ich auf dem Zwischenhoch mit einem Teil der Anlagesumme und einem geeigneten Hebelprodukt mit relativ niedrigem Hebel abgesichert. Deshalb kann ich noch einigermaßen "neutral" schreiben, sonst wäre mein Frust vermutlich groß.

Mittlerweile habe ich mit dem Hebelprodukt gut mehrere hundert Prozent Gewinn und mit der Aktie selbst Verlust. Müsste insgesamt so Null auf Null aufgehen oder sogar ein leichter Gewinn drin sein. Bin jetzt aber ernsthaft am Überlegen, die Aktie vielleicht zu veräußern.

Ich denke den Banken hierzulande wurde durch die Zinspolitik der EZB im Prinzip sukzessive die Geschäftsgrundlage entzogen, weiß man ja aber eigentlich auch nicht erst seit kurzer Zeit.



Und es bleibt den Geldinstituten gar nichts anderes übrig, als zu versuchen, die Kosten irgendwie zu senken bzw. in der Griff zu bekommen. Auch wenn die Rückstellungen dafür sich doppelt negativ auf die Bilanzen auswirken.



Und natürlich sind die Bewertungen die heutzutage für die Deutsche Bank oder die Commerzbank abgerufen werden ein schlechter Scherz, angelsächsische Großbanken zahlen das aus der Portokasse.

Dennoch glaube ich, dass das Bankensterben weiter anhalten oder sich sogar beschleunigen wird, insbesondere in der Eurozone und vor allem in Deutschland, und langfristig mindestens 2 von 3 Banken in der Eurozone schließen werden müssen oder von anderen Instituten geschluckt oder filetiert werden. Ob die DBK und CBK zu den Überlebenden zählen werden entzieht sich meiner Kenntnis.

Fest steht auch, wenn es eine größere Krise oder gar eine länger anhaltende Rezession geben wird, kommt es vermehrt zu Kreditausfällen der Kreditnehmer und ggf. zur Insolvenz einiger Institute mit entsprechendem Dominoeffekt und der Staat wird regulatorisch eingreifen müssen, sofern er diesen Freiheitsgrad noch hat.

Diverse Unternehmensberater gehen bezüglich einer Bankenkonsolidierung sogar von einem weitaus schlimmeren Szenario aus. Demnach könnten in absoluten Zahlen von den aktuell 1.600 Banken mit über 27.000 Filialen in Deutschland in zehn bis 15 Jahren nur noch 150 bis 300 Banken übrig bleiben. Der Hauptgrund für diese schockierende Prognose ist deren Meinung nach stärkerer Wettbewerb durch Auslandsbanken und FinTechs.

Seit Schaffung der Eurozone 1999 ist trotz ihrer Erweiterung die Zahl der Banken kontinuierlich, Jahr für Jahr gesunken. Insgesamt schlossen bis heute weit über zweitausend Institute in diesem Zeitraum in der Eurozone ihre Türen.

Deutschland hat von den ehemals 7533 Instituten in der Eurozone im Moment mittlerweile weniger als 1600 Institute aber im Vergleich zu den anderen Euroländern immer noch eine relative hohe Banken- und Filialdichte. Daher dürfte sowohl die Anzahl der Banken als auch die der Filialen hierzulande weiter abnehmen. Und der Fusionsdruck und das Filialsterben weiter auf hohem Niveau bleiben oder sogar noch zunehmen.

Welche Schlüsse jeder daraus für sich selbst und seine Anlageentscheidungen ableitet bleibt natürlich auch jedem selbst überlassen. Immerhin ist bei der Commerzbank noch die Bundesrepublik als Großaktionär mit an Board. Eine "Insolvenz" scheint daher eher unwahrscheinlich.

Bin in diesem Zusammenhang auch mal gespannt was die in Auftrag gegebene Studie im Herbst dann empfiehlt. Wenn dann die Empfehlung kommt, der Staat sollte sich schnellstmöglich von seinen Beteiligungen trennen und lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende hinnehmen, könnte es eventuell nochmal sehr bitter werden. Eventuell wird das Ergebnis ja auch nicht öffentlich kommuniziert. Auf der anderen Seite aber würden es früher oder später sicher die Spatzen von den Dächern pfeifen, wenn die Bundesrepublik mit größeren Paketen in kurzer Zeit als Verkäufer in Erscheinung tritt.

Der Folgende Chart zeigt die Entwicklung der Anzahl der Banken in Deutschland von 1997 bis 2016, einen aktuelleren habe ich zumindest kostenlos nicht gefunden. Habe leider keinen Statista Account, obwohl der manchmal recht nützlich wäre.



Hier noch ein paar Fakten der Unternehmensberatung Ernst & Young....

"Banken in Europa und den USA im Vergleich"

https://www.ey.com/Publication/vwLUAssets/ey-analyse-top-ban…
 
aus der Diskussion: Commerzbank ---> Ziel 40 € !!!!!!
Autor (Datum des Eintrages): AlphaOne_  (21.08.19 19:32:18)
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