Fenster schließen  |  Fenster drucken

Ich will keinem die Hoffnung nehmen, bestimmt nicht. Das beste ist, die Lage möglichst realistisch einzuschätzen. Und ich wollte nur das meiner Meinung nach vorherrschende übergeordnete "Fahrwasser" aufzeigen in dem sich die Banken allgemein befinden, um die Lage zu verdeutlichen. In der Unternehmenspräsentation von E&Y war auch eine interessante Folie zum Thema Verlust von Marktkapitalisierung der europäischen und angelsächsischen Banken.

Die Marktkapitalisierung der europäischen Top-Banken ist im vergangenen Jahr um rund 28 Prozent gesunken und betrug am 31.12.2018 kumuliert rund 468,4 Milliarden Euro.
Im gleichen Zeitraum sank die Marktkapitalisierung der zehn größten amerikanischen Banken um 20 Prozent. Zum Stichtag 31.12.2018 belief sie sich auf kumuliert rund 1.028,9 Milliarden Euro und lag damit mehr als doppelt so hoch wie die der europäischen Top-Banken.

Dieser Trend wird sich im Gesamtjahr 2019 fortsetzen.

Ich selbst halte das Szenario, dass wir bei den Banken noch weiter fällende Kurse sehen oder seitwärts tendieren angesichts des gesamten Umfeldes(Grenze zur technischen Rezession, Brexit, Handelsstreitigkeiten und Zinspolitik) für realistischer als einen signifikanten Kursanstieg. Ich reibe mir jeden Tag verdutzt die Augen, wie angesichts aller Probleme der Markt bzw. dessen Indizes überhaupt noch solch respektable Punktestände zustande bringen. Gut, das gilt jetzt für die Banken nicht ganz, die stehen auch jetzt schon ziemlich abgehalftert da. Wenn dann noch der Gesamtmarkt aus welchen Gründen auch immer abschmiert... ich will besser gar nicht darüber spekulieren.

Einzige Ausnahme für einen Kursanstieg in einem Gesamtmarkt ohne größere Verwerfungen wäre, wenn die Zahlen der Institute bzw. der Commerzbank wider erwarten deutlich über den Erwartungen(Überraschung) ausfallen oder es ein Übernahmeangebot mit entsprechend hohem Gebot gibt. Die Hoffnung auf letzteres hat sich ja in letzter Zeit deutlich zerschlagen, glaubt man den Medien. Ob es stimmt, weiß man natürlich nicht.

Und angenommen es gäbe einen Kandidaten/weißen Ritter, oder mehrere, der die Commerzbank übernehmen wollen würde. Warum sollte er das momentan tun? Die Zeit spielt ihm ja grundsätzlich in die Karten. Er kann doch ganz ruhig abwarten, bis die Hedgefonds etc. pp. durch Leerverkäufe den Kurs soweit runtergeprügelt haben, wie sie ihn haben wollen und deren "Attacken" nachlassen. Er spart sich dadurch einen Haufen Geld bei der Übernahme. Wenn er ein Schlitzohr ist, beteiligt er sich durch die Hintertür sogar daran, seinen Einstiegskurs möglichst niedrig zu gestalten.

Auf Grund der geringen Marktkapitalisierung ist es für die CBK und mittlerweile eigentlich auch für die DBK sehr schwer sich gegen solche "Attacken" zu stemmen. Das latent negative Umfeld und eigenen Probleme erledigen dann den Rest. Dank des Niedrigzinsumfeldes eicht erlegbare "Opfer" sozusagen.

Was mich auch etwas stutzig gemacht hat, ist die Tatsache, dass die DBK die von der Politik gewollte Fusion abgeblasen hat. Das lässt schon auch irgendwie nichts wirklich Gutes erahnen.

Wie war nochmal gleich das Sprichwort, "Unter den Blinden ist der Einäugige der König".
 
aus der Diskussion: Commerzbank ---> Ziel 40 € !!!!!!
Autor (Datum des Eintrages): AlphaOne_  (21.08.19 22:28:55)
Beitrag: 157,117 von 177,635 (ID:61313311)
Alle Angaben ohne Gewähr © wallstreetONLINE