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Heute kann Simon noch günstiger shoppen gehen.

BBBY ist für mich mittlerweile mehr eine investment-intellektuelle Herausforderung denn eine Investmentidee geworden. Bei dem Chartverlauf trau „nicht mal ich“ mich mehr dort nachzukaufen.

Für mich ist das ein Test geworden, ob ich mich künftig überhaupt noch in Einzelaktien versuchen soll. Wenn ich schon in einem solch mMn überschaubaren und unkomplexen Fall den richtigen Wert nicht mal annähernd bestimmen kann bzw. wenn der Markt zwei drei vier Jahre bevor Probleme überhaupt sichtbar geworden sind diese einzupreisen begonnen hat, dann ist das für mich das Zeichen, dass der Markt doch viel effizienter ist als ich bislang dachte und dann sollte ich dagegen nicht mehr antreten sondern mittels eines ETFs mit ihm schwimmen. Wenn ein Umsatzrückgang von wenigen Prozent dazu führen kann dass der Unternehmenswert um 90% verfällt, dann sollte ich mich in einer solchen Arena besser nicht mehr aufhalten. Zumal der Umsatz je Aktie (wegen Aktienrückkäufen) in den letzten Jahren ja sogar noch immer weiter angestiegen ist...

BBBY: Wie würde Buffett da den Wert berechnen? Wie würde Greenwald den Wert berechnen? Wie würdet ihr da denn richtigen Wert berechnen? Und wenn wir das in diesem verhältnismässig einfachen Fall nicht können, woher nehmen wir dann die Überheblichkeit zu denken dass wir es in anderen Fällen könnten... ?

Auch schrumpfende Unternehmen haben ja einen Wert. Allerdings einen überraschend geringen. Schon verängstigend, zu sehen dass ein Umsatzrückgang von wenigen Prozent zu einer Zehntelung der Börsenkapitalisierung binnen weniger Jahre führen kann... :eek:

Selbst im Konkursfall ist der Wert ja nicht automatisch null, sofern noch verwertbare Vermögensgegenstände vorhanden sind.

Wert eines Unternehmens ist mMn nach Summe Vermögenswerte – Summe Schulden + Summe künftiger freecashflows (mit einem Zinssatz diskontiert). Zumindest dürfte das dem Wert einigermassen nahe kommen. Im Fall von BBBY kann man die kurzfristigen und langfristigen Verbindlichkeiten mit dem Cash und den Lagerbeständen saldieren. Goodwill wertlos. Selbst wenn man auf Lagerbestände und Geschäftsausstattung 50% Abschlag vornimmt, ist immer noch das Eigenkapital immer noch nicht negativ. Aber wieso sollte man 50% Abschlag annehmen? Man könnte die Lagerbestände doch bestimmt (fast) zum Bilanzansatz über Amazon verkaufen... ;-) Dazu kommt noch die Summe künftiger freecashflows, die mMn um etwa 1Mrd beträgt. BBBY ist also mindestens den aktuellen Kurs wert, vielleicht sogar das Doppelte. BBBY ist für so ziemlich den worst case gepreist. Falls wider Erwarten das Geschäftsmodell doch noch 5 oder 6 Jahre statt nur 2 oder 3 Jahren freecashflows erbringt oder stabile freecashflows statt unterstellter stetig schrumpfender, dann sogar noch mehr. Risiko nach unten sehr begrenzt bis eigentlich nicht vorhanden, positive Überraschungschance nach oben.
Aber wem sag ich das, ich sag das ja schon seit Jahren... :D
 
aus der Diskussion: Gewinnerbranchen der Jahre 2006 bis 2040
Autor (Datum des Eintrages): Simonswald  (22.08.19 15:40:43)
Beitrag: 85,859 von 94,068 (ID:61319284)
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