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Der EUR-Raum ist ein künstlicher, sichtbar ökonomische Problemkulmination schaffender => die EUR-Länder sind chronisch wirtschaftswachstumsschwächer als die EU-Länder mit eigener Währung.

Ja, natürlich ist er das. Das waren viele Währungsräume in ihren Anfängen oder sind es noch immer. Der Frankenraum ist in Sprachen, Wirtschaftsstruktur und Mentalitäten ähnlich divers (und war es früher noch mehr), er wurde zum stabilsten Währungsraum der letzten 100 Jahre. Man muss eine gute Balance finden zwischen teils abgeprochener gemeinsamer Wirtschaftspolitik, aber zugleich auch recht weit gehender regionaler Eigenverantwortlichkeit und Ausschluss gegenseitiger Haftung. Zumindest erscheint mir das im Frankenraum das Erfolgsgeheimnis gewesen zu sein.
(Allerdings keine Ahnung wie innerhalb des Frankenraums die bestimmt auch bestehenden interregionalen Handelsbilanzsalden ausgeglichen werden)

Andererseits gibt es auch durchaus erfolgreiche Beispiele von Zentralstaaten, in denen die verschiedenen Regionen (zumindest via der Zentralebene) eben doch füreinander einstehen.




Und ja: Auch ich versteh nicht, wieso diese offensichtliche target-Thematik im Euro-Raum nicht diskutiert/thematisiert/angegangen wird.




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EU-Apparat reißt in realiter – und das zählt nun mal – immer mehr an sich und überreguliert darüber die Wirtschaft. Dass Lebensqualität auch eine funktionierende Wirtschaft bedingt, ist in der EU nur noch in nicht mehr entscheidungsmaßgeblichen Einzelfällen kopfpräsent.

Ja, besser geht immer. Die Balance zwischen Zentralisierung und Regionalisierung muss immer wieder neu verhandelt werden.
Und trotzdem kenne ich keinen andere Weltregion, in dem Minderheiten, Kulturen und regionale Besonderheiten so geachtet, ja sogar gefördert werden. Ich find das ein wertvolles Asset.





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Vorstellung vom europäischen Finanzausgleich a la dt. Bundesländer angeht, solltest vlt. doch mal reflektieren, dass es 1. in den Relationen im EUR-Raum um ganz andere Größenordnungen geht,

In absoluten Grössen ja, pro Kopf auch?

"Irgendeinen" Ausgleichsmechanismus braucht es doch wohl? Interregionale Handelsbilanzunterschiede gehen in anderen Währungsräumen ja auch nicht durch Zauberhand auf.

Im Frankenraum geht es vielleicht dadurch dass Züricher Ferienimmobilien in den Bergen kaufen, im Dollarraum dadurch dass Nordstaatler Immobilien in Florida kaufen. :confused:
Zusätzlich hat's in beiden Beispielen aber auch Finanzausgleichstöpfe. Da überweist der Kanton Zug an den Kanton Wallis usw.
Aber das sollen besser mal die VWL-Profs und -Profis überlegen.
 
aus der Diskussion: Gewinnerbranchen der Jahre 2006 bis 2040
Autor (Datum des Eintrages): Simonswald  (23.08.19 15:40:04)
Beitrag: 85,872 von 94,068 (ID:61328260)
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