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So ja,
bin mal wieder total versumpft, sorry.
...ist aber auch immer irgendwas.

Fing erst ein Buch an, auf das ich nicht vorbereitet war.
Dann noch von Microsoft was einrichten gemusst, ... mittels deren Beschreibungen
und Fehlererklärungen. Es hat Tage gedauert, sich dabei durch das Falsche,
das falsch deklariert war, über das Richtige, das auch falsch deklariert war,
zum richtigen Ergebnis durzukämpfen, das von ihnen ebenfalls falsch erklärt war.
Die Onlinehilfe, egal ob bei Google oder sonstwo, war ebenfall ein Gedicht.
Da hatte einer das gleiche Problem wie ich und fragte nach Besserung.
Und die Foristen hatten nichts besseres zu tun, als seine Frage
noch mal hin zu schreiben und dazu noch, dass NORMALERWEISE der Fehler
dabei NICHT aufträte.
Mein Gott ... normalerweise fragt auch keiner um Hilfe.
Inhaltlich kam einfach nicht mehr dabei rum, nichts - negat.
Egal ob der Fehler nun im Jahre 2019, 2012 oder 2009 aufgetaucht war (sah man bei Google) .
Der ganze Planet schaffte es im Jahrzehnt nicht, darauf eine vernünftige Antwort zu geben.
Fazit : Wir sind verdammt und sitzen ganz schön tief in der Tinte drinne.
Die richtige Lösung schaffte ich dann doch noch.
Hab's alleine gemacht.
Und so ging's in einer Tour weiter ...
In den Foren musste ich an mich halten ...
Die Hölle, das sind wirklich die anderen.

Hatte vor Jahrzehnten hier auch schon mal sowas ähnliches erlebt. Da wollte einer wissen,
von wem ein bestimmtes Bild sei, das er dazu verlinkt hatte,
und wer das auf dem Bild sein könnte.
Also klare Frage, und er erwartete sicher eine klare Antwort nach Maler und Motiv.
Da tummelten sich dann haufenweise Leute, die ihn anmachten und wissen wollten,
warum er gerade DAS Bild, das sie ebenfalls nicht kannten, identifiziert haben wollte.
Es war zum auswachsen. Ich hoffe mal, dass die jetzt alle bei Facebook und Twitter sind. :D
Naja, Ende gut - Alles gut. Jetzt läuft es ja. Hab aber eine halbe Woche daran gesessen.

Ausserdem noch eine Riesenüberraschung erlebt.

Wer kennt sie nicht die deutschen "Nachkriegsautoren".
Für mich eine echte Pleite. In der Schule lasen wir einige, die mich nicht
sehr begeisterten. Trümmertexte von Borchert waren nicht so mein Ding.
Zum Glück wurde er nicht mit Preisen überhaupft. Sein Pech, dass er
zu früh starb, sonst hätte es bestimmt geklappt. Als wir dann Blöll lasen,
der kurz zuvor einen Nobelpreis gekriegt hatte, war ich geradezu erschlagen
von der unbedarften Schlichheit, dem simplen Volksschulstil seiner Texte
und seiner dünnen Plots.
Und Grass, der immer gerne dabei war, rannte staendig wie ein Gorilla
durch die Gruppe 47, trommelte sich dauernd auf die Brust und gröhlte dazu :

"Kaschubische Landschaften, kaschubische Landschaften".
Siegfried Lenz war der nette Heimkehrer. Der war so nett, dass man ihn ebenfalls
in der Schule vorgesetzt kriegte. Nett, nett, nett ...

"WO, UM HIMMELS WILLEN, SIND DENN NUR DIE TALENTE ?"
Mochte man ausgerufen haben.
Der Börsenverein des deutschen Buchhandels kackten einen daraufhin mit Megatonnen an
Umschlags-Texten und -Beschreibungen zu und rief : "HIER !!".
Doch dann kam man - nicht in der Schule - an den Solipsisten aus der Lüneburger Heide.
Ihn verband mit der Gruppe 47 und dem PEN-Club die gegenseitige Abneigung.
Seine Qualität stiess die anderen "Gruppenliteraten" ab. Immerhin - einer auf weiter Flur.
"Aber da gab es doch noch Peter Handke und Max von der Grün...?!?".
Ja, ja, ist ja schon gut. Fazit: immer noch nur einer.
Aber...
jetzt ist mir da ein Buch untergekommen, das hat Schmidt'sches Format. Nur anders.
Auch sehr introspektiv, jedoch heller. Nun ja, der Autor war gerade so jung, dass er im
Krieg nicht eingezogen werden konnte. Glückskind. Und war, wie Arno Schmidt, ebenfalls
auch (irgendwie) Science Fiction Autor. Fast wie bei der Enterprise.
Da gibt es Raumqudranten und Remulaner, biestige Klingonen und schwarze Löcher.
Aber alles innen drinne. Im Menschen. Gleich sein 1. Buch
ein Treffer, wie man es sich nicht vorstellen kann.
Von ... ich glaube 1956/57 . Die inneren Ereignisse , sie sind wie heute.
...ist mir bei Emile Zola (Nana) schon mal aufgefallen, dass seine Menschen
haargenau so sind wie jetzt. Haargenau .
Als wäre keine Zeit vergangen. Und mit "Ehen in Philippsburg",
Martin Walsers Erstling, verhält es sich ebenso. Das liest sich ganz von alleine.
Martin Walser kam, anders als Arno Schmidt, gut mit dem System zurecht.
Sogar dermassen gut, dass er mit der Famlie Augstein

sein kleines privates "Philippsburg" feiern konnte. live !
Nur dass diesmal , anders als im Buch, die Frauenseite stärkere Beachtung fand.
Das Ergebnis davon ist leider nicht so berauschend wie sein Buch "Ehen in Philippsburg".
Aber grosse Kunst wirkt eben sehr lange nach.
Vielleicht wird's ja noch mal irgendwann was mit den "Augsteins".
"Ehen in Philippsburg" von Martin Walser kann ich nur jedem an's Herz legen ...
Ich weiss, "Walser", das Wort klingt schon scheisse, so wie Walzer ...
Aber egal ...


 
aus der Diskussion: Love The King Of Emotion - Songlyrics
Autor (Datum des Eintrages): Mr_Battersea  (25.08.19 10:55:42)
Beitrag: 21,030 von 22,908 (ID:61336687)
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