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Ich wollte nochmal Rückmeldung geben zu den Lackiermängeln im Bereich A/B Säule sowie Türeinstiegen und der Heckklappe am Model 3 geben. Hatte inzwischen Gelegenheit mit einem befreundeten BMWler beim Grillen ein bisschen zu quatschen.

Seines Erachtens nach haben sich die Details über die wir gesprochen haben und die im Video des Norwegers zu sehen waren allgemein eher verschlechtert, auch ein wenig bei BMW. Es scheint so, als komme man allgemein davon weg, zu versuchen, alles "möglichst perfekt" zu machen und es wird zunehmend nur noch gemacht, was unbedingt nötig ist. Insofern hat man den Zenit der hohen Kunst des Automobilbaus überschritten bzw. teilweise selbst aufgegeben. Ich persönlich sehe den Qualitätszenit bei den Autos um das Jahr 2000 +- ein paar Jahre.

Ich persönlich finde das irgendwie schade, vor allem ganzheitlich betrachtet wenig nachhaltig. Und das angesichts der Preise, die für die Autos heutzutage teilweise abgerufen werden. Wenn es jetzt ein günstiges Fahrzeug ist, welches 10 Tsd kostet, lasse ich mir das noch eher eingehen, wie bei einem Fahrzeug, dass technologisch angeblich überlegen sein soll und bei dem 60 Tsd oder mehr abgerufen werden. Scheint heutzutage hip zu sein, für moderate Qualität auch noch viel Geld zu verlangen. Aber was soll ich sagen, wenn man als Hersteller damit gut durchkommt. Ich selbst habe im Haushalt schon mehrere Elektrogeräte repariert, die nach weniger als fünf Jahren auf Grund von Bauteildefekten ausgefallen sind. Beim Wäschetrockner wars ne Diode im Netzteil, bei der Spülmaschine ein Elektrolytkondensator und ein Sensor für den Klarspülbehälter, von den Stellmotoren der Fußbodenheizung und der den Wechselrichtern in der Heizungsanalage möchte ich gar nicht reden. Alle ausgefallenen Bauteile waren das Billigste vom Billigen und ein jeweiliges Bauteil für ein paar Cent mehr hätte das erfolgreich vermieden... Nach der eigenen Instandsetzung laufen die besagten Geräte mittlerweile seit weiteren fünf Jahren problemlos. Ein normaler Verbraucher hätte diese vermutlich entsorgen müssen, weil eine Reparatur viel zu teuer gewesen wäre und neu gekauft, so sieht die Nachhaltigkeit aus, von der heute alle reden... aber zurück zu den Autos und zu Tesla...

Während früher die Karosserien in vielen Fahrzeugklassen so behandelt wurden, dass sie bis zu 20 Jahre ohne Durchrostung hielten, ist das heutzutage anscheinend zunehmend unwichtig.
Dabei ist es doch unter Umweltaspekten sehr positiv, wenn der bei der Produktion entstehende klimatische Fußabdruck sich möglichst niedrig auf die insgesamt zurückgelegten Kilometer eines Fahrzeuglebens auswirkt. Das setzt natürlich voraus, dass es den Akteuren auch wirklich um Umweltaspekte geht. Das bezweifle ich allerdings. Ich kann nur aus eigener Beobachtung sagen, dass hier oft ganz klar eine Doppelmoral vorherrscht, sowohl bei den Autoherstellern als auch in der Politik. Den wenigsten geht es um Umweltschutz und wirkliche Nachhaltigkeit, leider.

Kleine Anekdote zum Schluß:

Ich persönlich bin ja überzeugter Bioradler, d.h. ich strampel durch eigene Muskelkraft. Hab mich neulich mit so einem durch und durch überzeugten "Grünenwähler" unterhalten, der war der Meinung neben einem Elektrofahrzeug muss ein Pedelec unbedingt sein und alle müssen! eines fahren. Und ich sei ja so altmodisch, mit meinem konventionellen Mountainbike und meinem alten Hubkolbenmotor. Zugegeben, wenn man aus gesundheitlichen Gründen oder im Alter ein Elektrofahrrad braucht ist das angenehm und durchaus akzeptabel. Aber viele sind halt einfach bequem und hinterlassen so einen zusätzlichen klimatischen Fußabdruck, der ja - wenn man den aktuellen Diskussionen glauben schenken darf - absolut nicht gewollt ist(sowohl bei der Herstellung der zusätzlichen Komponenten für ein Pedelec als auch der Strom der getankt wird). Hab ihm auch erklärt, dass mein Auto vermutlich das letzte Auto war, was ich mir gekauft hab und dass ich in Zukunft dann eventuell ganz aufs Auto verzichten werde, bevor ich in die Heuchelei mit den Elektroautos einsteige. Verzicht sei der meines Erachtens nach beste Umweltschutz.
Diese Kritik hat besagter Person natürlich überhaupt nicht geschmeckt. Ich persönlich neige immer zu sagen, derjenige der es mit dem Umweltschutz richtig ernst meint, müsste eigentlich ein Pedelec kaufen und Reverse E-Biking betreiben.
D.h. er fährt morgens mit leerem Akku los, bekommt tagsüber vom Antrieb ständig einen gewissen Umweltaufschlag in Form eines Lademoments auf die Tretkurbel und schliesst abends sein Fahrrad an der Steckdose an, um dann die tagsüber biologisch aufgebaute Energie ins örtliche Stromnetz einzuspeisen. Ist natürlich nur ein fiktives Gedankenexperiment, weil die Technik an den Pedelecs das meines Erachtens gar nicht hergibt. Glaube die meisten, mit Ausnahme der Nabenmotoren, können nicht mal rekuperieren. Hat jetzt weniger mit dem Motor, als mit der Energieübertragung zu tun. Und von einer Möglichkeit die Gleichspannung aus dem Akkumulator gar ins Netz einzuspeisen habe ich bei Fahrrädern bislang noch überhaupt nichts gelesen....

Aber für die Umwelt wäre es sicherlich ein gut gemeinter Betrag, wenn auch ein ganz ganz kleiner...

In diesem Sinne, auf alle, die es wirklich ehrlich meinen und den Mut haben, sich ihres eigenen Verstandes zu bedienen, einen schönen Sonntag....
 
aus der Diskussion: Wann platzt die TESLA-Blase
Autor (Datum des Eintrages): AlphaOne_  (25.08.19 14:16:07)
Beitrag: 77,381 von 206,109 (ID:61337473)
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