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AUS DEM HALBJAHRESBERICHT


das Ergebnis des ersten Halbjahres 2019 ist für uns sehr unbefriedigend. Der Umsatz von 94,0 Mio. Euro liegt um 35 % unter dem des Vorjahreszeitraums. Das EBIT be-trägt nur TEUR 708. Die Ursachen sind vielschichtig. Unter anderem war es die Verunsicherung vieler Kunden gegenüber dem Im-portmarkt aufgrund dauerha† er, negativer Berichterstat-tung in den Medien zur Firma Lunapharm GmbH und die rückläufige Entwicklung von bis dato wesentlichen Um-satzträgern in unserem Spezialpharmazeutikamarkt. Für einzelne dieser Top Umsatzprodukte sind gleich mehre-re Nachfolgerprodukte auf den Markt gekommen. Diese sind in diesem frühen Stadium für uns nicht in gewohnter Menge und Ertrag verfügbar und wir schätzen, dass diese Entwicklung noch mindestens bis ins 3. Quartal 2019 an-halten wird. Mit dem Abschluss und Inkra† treten des Rahmenvertrags zwischen dem Spitzenverband der gesetzlichen Kran-ken- und Pflegekassen und dem Deutschen Apotheker-verband zum 01.07.2019 sind die negativen monatelan-gen Diskussionen um die Importquote zunächst beendet worden. Ebenso trug die Verabschiedung des Gesetzes für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung Ende Juni 2019 dazu bei. Hierbei wurde eine neue Regelung für die Abgabe von Arzneimittel-importen in deutschen Apotheken beschlossen. Hinsichtlich der neu auf den Markt kommenden Medikamente wurden verstärkt neue Zulassun-gen angestoßen, die sich sukzessive, entsprechend der Zulassungsdauer (4 bis 12 Monate) positiv auf die weitere Umsatz-entwicklung auswirken werden. Weiterhin haben wir auf diese unbefriedigende Entwick-lung dahingehend reagiert, die Abteilungen Vertrieb und Einkauf personell zu verstärken. Es wurden Prozesse ver-schlankt und die Mitarbeiteranzahl trotz Verstärkung in strategisch wichtigen Bereichen (Einkauf, Verkauf, IT, Pro-duktentwicklung) um 12 % reduziert. Zur Stärkung des Bereichs Parallelimport haben wir das Ziel, zukün† ig auch im Bereich der Betäubungsmittel tätig zu werden. Die dafür notwendige Lizenz haben wir bereits erhalten. Die für die Abwicklung notwendige In-frastruktur (Hochsicherheitslager, Logistik) befindet sich derzeit im Aufbau.Die Erlaubnis zum Import und Handel von Betäubungs-mitteln (BtM) versetzt uns in die Lage, für unsere Kunden auch Medikamente auf Cannabisbasis (medizinisches Cannabis) anzubieten. Seit 2017 können Ärzte Cannabis-blüten und Extrakte mittels BtM-Rezept verordnen. Als sogenanntes Rezepturarzneimittel bietet es für den Apo-theker eine höhere Wertschöpfung. Die Krankenkassen übernehmen für ca. 60 % der Verordnungen die Kosten. Diese Entwicklungen haben den deutschen Markt für me-dizinisches Cannabis sehr attraktiv gemacht. Aufgrund unseres Schwerpunktes in der Onkologie und Neurolo-gie können wir rund 70 % des Marktes direkt adressieren. Der Markt für medizinisches Cannabis ist im letzten Jahr um 70 % gewachsen und soll bis zum Jahr 2023 auf ca. Mio. EUR 200 wachsen. Wir rechnen mit einem nachhalti-gen Marktwachstum, weil das Anwendungsspektrum von medizinischem Cannabis noch nicht erschlossen ist. Allein die mögliche Substitution von Opiaten und Opio-iden würde den Markt deutlich vergrößern. Wir konnten im ersten Halbjahr 2019 die prozentuale Marge zum vergleichbaren Vorjahreszeitraum verbessern und werden unverändert in die Optimierung der Prozes-se, Digitalisierung, Aufbau neuer Geschä† sfelder und Produktentwicklungen investieren. Wir bedanken uns für Ihr Vertrauen. Uwe Zimdars, Vorstand Daniel Kracht, Vorstand
 
aus der Diskussion: HAEMATO AG - gesundes Wachstum im Pharmabereich
Autor (Datum des Eintrages): 007coolinvestor  (26.08.19 16:52:00)
Beitrag: 2,322 von 3,451 (ID:61344244)
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