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Die AfD ist wie erwartet jeweils zweitstärkste Kraft in beiden Bundesländern geworden- und geht in beiden Bundesländern vermutlich in die Opposition. Ich habe mir knapp zwei Stunden die Wahlberichterstattung in der ARD reingezogen. Die Wahlbeteiligung ist gestiegen und die AfD konnte laut dieser Statistik die meisten (jetzt ehemaligen) Nichtwähler auf sich vereinigen. Das ist ein gutes Zeichen. Menschen, die sich bereits von der Demokratie aufgrund der sozialliberalen Machart abgewannt haben, scheinen wieder Hoffung zu schöpfen, dass ihre Stimme – vielleicht – noch etwas wert ist. Und natürlich soll die AfD von den Protestwählern profitiert haben. Protestwähler. Ein gefährlicher Weg. Ich wähle genau das Gegenteil meiner eigentlichen politischen Einstellung- und plötzlich habe ich eine politische Strömung etabliert, die gegen meine Grundsätze verstößt. Aber schön, was soll es. Ist halt ein Bluff, in der Hoffnung, andere wählen die „eigene“ Partei von der man enttäuscht ist wieder, so dass diese lediglich Stimmverluste erleiden muss und aufgrund dieser Stimmabgaben ihre Ausrichtung ändert. Hah, hah. Können Schweine fliegen? Aber warum nicht. Spielen wir das Ganze doch mal durch. Aufgrund der Stimmzuwächse der bösen AfD wird die „ Politik“ des weiterregierenden Parteienblocks „angepasst“- und die Interessen der AfD-Wähler berücksichtigt. Hundert Punkte. Mir doch egal, welche Partei an der Macht ist. Hauptsache meine Interessen werde ernst genommen. Nur wird das passieren, kann das passieren, wenn die politischen Ansichten konträr zueinander stehen? In Brandenburg mit der SPD auf keinen Fall und in Sachsen? Die CDU muss jetzt wegen des angestrebten Ausschlusses der AfD von der Regierungsbildung Koalitionen eingehen, welche die Partei weiter schädigen werden. Gilt ebenfalls für die SPD in Brandenburg. Ich bin echt gespannt, wie lange die Bildung von regierungsfähigen Mehrheiten in beiden Bundesländern dauern wird- und wie stabil diese sein werden. Von einem möglichen Bruch der mittlerweile „Kleinen Koalition“ auf Bundesebene sprechen wir erst gar nicht. Und ehrlich. An Stelle der AfD wäre ich zum jetzigen Zeitpunkt froh, in die Opposition gedrängt zu werden. Die „Greater Depression“ kommt mit großen Schritten auf uns zu. Sie mag nicht zu verhindern sein, aber sie könnte vermutlich wenigstens abgemildert werden. Voraussetzung dafür wäre es aber, dass „alle Parteien“ ihre Kernideologie, insbesondere die Grünen, Linken und die SPD, hinten anstellen, ein (wirklich) gemeinsames Aktionsprogramm zur Abmilderung der wirtschaftlich- und gesellschaftlichen Katastrophe verabschieden- und gegen alle Widrigkeiten in der anstehenden Krise zusammenhalten. Können Schweine fliegen? Unter den bestehenden Voraussetzungen Regierungsverantwortung zu übernehmen, gleicht politischem Selbstmord. Die AfD sollte sich zurücklehnen, ihre Verantwortung als Oppositionspartei annehmen- und warten bis sich die alten Parteien gegenseitig aufgeraucht haben. Insbesondere, bis sich ihre zukünftige Schwesternpartei von den noch aktuellen Altlasten befreit hat. Vorher ist sowieso kein Blumentopf zu gewinnen. Warten wir mal ab, ob es zeitnah zu dem erhofften politischen Beben in Deutschland kommt. Dann wäre wohl Dax Short, Bundesanleihen short, Euro Abwertung angesagt. Der Tag an dem die Zinsen stiegen. Sollte es in Deutschland zum Bruch der Regierungskoalition kommen, wackelt Europa. Doch eine Schicksalswahl in Dunkeldeutschland?
 
aus der Diskussion: Bundeswertpapiere
Autor (Datum des Eintrages): spielkind0815  (02.09.19 06:49:34)
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