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[posting]61468250[/posting]Guten Morgen aml68 und vielen Dank für die ausführliche Rückmeldung. Möchte darauf gerne noch kurz eingehen. Zum Thema E-Mobilität kann ich auf die Sendung scobel von gestern Abend hinweisen, die dieses Thema diskutierten und man feststellen konnte, dass dies nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Probleme dabei sind folgende:
1. Das Ladestationen-Netz ist völlig unzureichend ausgebaut und auch noch anfällig für technische Probleme.
2. Der Strom kommt ca. zur Hälfte nur aus erneuerbaren Energien. Der Rest ist Atom- oder Kohlestrom und wird sogar in Spitzenzeiten, wie diesen Sommer, aus Polen eingekauft, wo man noch weiter zurückliegt.
3. Die Reichweite und die Ladedauer sind ein Grund, ein E-Auto als unpraktisch zu bezeichnen und das in dieser schnelllebigen Zeit ein absoluter Kontrapunkt ist.
4. Allein für die Herstellung einer Auto-Batterie kann ein Diesel 5-8 Jahre lang fahren, was die CO2-Bilanz angeht. Da hat ein E-Auto noch kein Blech drumherum und ist keinen Millimeter gefahren. Natürlich muss auch ein Motor mit Verbrennungsmaschine, Abgasanlage etc. gefertigt werden unter Stromverbrauch, aber die Gewinnung der Rohstoffe für den Akku ist alleine schon sehr umweltschädigend.
5. Es wird immer und überall von Antriebswende gesprochen. Wir müssen aber über eine Verkehrwende sprechen. Die Städte quillen mit Autos über. Die Fahrrad-Infrastruktur ist eine Katastrophe. Kopenhagen oder Utrecht dienen hier als Vorbild. Da gäbe es noch viel zu tun. Car-Sharing ist ein Thema. Teures Parken in der Stadt ist ein Thema. Ausbau des ÖPNV bei gleichzeitiger Einhaltung der Zeitvorgaben ist ein Thema. Die E-Mobiliät ist längst nicht die einzige Lösung und wird es nie sein.
Ich betrachte es daher als einen großen Fehler, Verbrennungsmotoren, die die letzten Jahre als so gut entwickelt und immer sauberer angepriesen wurden, jetzt zu verbannen und nur noch auf E-Mobilität zu setzen. Da werden einige Hersteller einen massiven Fehler begehen. Das prophezeie ich. Dennoch wird die E-Mobilität noch weiter wachsen. Aber sie wird mittelfristig die Verbrennungsmotoren nicht ablösen. Das wird überhaupt nicht gehen. Allein das Ladenetz und die Energiebereitstellung werden dafür nicht ausreichen.
Kurz zu Deinen Wünschen nach weiterer Konkretisierung der von mir genannten Rezessionsgründe:
Die Zombifizierung der Unternehmen ist ein Problem, was uns gehörig auf die Füße fallen wird. All die Firmen, die eigentlich lt. Bilanzzahlen und Kennzahlen längst hätten pleite gehen müssen, halten sich mit derzeit sehr günstigen Krediten am Leben und versuchen, die Insolvenz maximal hinauszuzögern, was nicht gut für die natürliche Selektion des Marktes ist (s. „Zombiefirma“ auf Wikipedia). Gute Firmen halten sich und übernehmen vielleicht andere, schlechte Firmen werden übernommen oder verschwinden. Verschwinden sie aber nicht und holen sich günstig Kredite bei Banken, um ihre Zinsen und Tilgungen weiter bedienen zu können, werden sie diese Kredite im schlimmsten Fall eben nicht mehr bedienen können und die Banken haben einen riesigen Kreditausfall (faule Kredite), was sich derzeit abzeichnet.
Dadurch ist eben auch die Schuldenquote so hoch und nicht mehr nachvollziehbar.
Über hohe Immobilienpreise brauchen wir wohl nicht diskutieren. Die Häuser sind viel zu teuer. Wohnungen in Großstädten kosten so viel wie noch nie und stehen in keinem Verhältnis zum Angebot. Hier wird es irgendwann zum Platzen der Blase kommen. Auch dann, wenn viele, die in der Niedrigzinsphase ein Haus gekauft oder gebaut haben, in der sich abzeichnenden schweren Rezession durch Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit oder Gehaltseinbußen ihr Haus nicht mehr werden halten können und dann ein Überangebot entstehen wird, was die Preise massiv einbrechen lassen wird. Denn jeder will dann sein Haus loswerden, aber die Nachfrage wird nicht da sein. Also gehen die Preise in den Keller. Und auch hier wird es wieder hohe Tilungsausfälle seitens der Banken geben, wenn die Kredite der Häuslebauer nicht mehr bedient werden können. Dies alles könnte eine Abwärtsspirale nach sich ziehen, die 2008 noch übertreffen wird. Nur meine Meinung.
Insofern hoffe ich, dass ich bis dahin mit Altiplano u. A. mein Geld gemacht habe und dann sehen wir weiter \ud83d\ude09
Bzgl. Alti’s Abbaumenge stimme ich völlig zu. Man baut das ab und verkauft es, was man kostendeckend braucht und der Rest wird gewinnbringend verkauft. Da machen die derzeit sicher vieles richtig. Ich bin da relativ entspannt. Dementsprechend gibt es auch nicht viel zu vermelden derzeit. Man wartet ab und arbeitet vorweg.
 
aus der Diskussion: Altiplano Minerals Ltd.
Autor (Datum des Eintrages): Heiermann19  (13.09.19 10:49:31)
Beitrag: 15,420 von 19,943 (ID:61475879)
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