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Nach den degoutanten Bettelbriefen zur HV habe ich die Hälfte meiner Aktien verkauft und mir dann eine Biofrontera-Auszeit gegönnt. Nicht mal die Halbjahreszahlen habe ich mir angeschaut, geschweige denn ins Board gesehen. Das war äußerst erholsam, kann ich nur jedem empfehlen. :)

Nachdem jetzt aber die 6€ gefallen sind, war’s vorbei mit dem schönen Urlaub und ich habe nachgearbeitet. Ich hätte es mir schenken können. Es ist alles beim Alten. Die Prognose wurde kassiert und die Umsätze decken immer noch nicht mal die Vertriebskosten. Zwar wird uns immer noch der Break Even für dieses Jahr versprochen, doch auch da blättert schon der Lack. Jetzt soll er nicht mehr allein durch die Erlöse erreicht werden, sondern nur noch durch die zusätzliche Aktivierung anderer Einnahmen. Bis zum Jahresende ist es noch lang, es bleibt genügend Zeit für so manche weitere Salamischeibe.

Mit meiner seinerzeitigen Vermutung, dass Biofrontera diesen unverantwortlich überdimensionierten US-Vertrieb auch für Maruho aufbaut, wir aber dafür zahlen, stieß ich hier im Board auf wenig Gegenliebe. Dann der „Kauf“ von Cutanea, der uns als Superdeal gepriesen wurde, in Wahrheit aber nur ein folgerichtiger Schritt in der Vertriebsscharade ist. Immerhin war nicht ganz auszuschließen, dass Biofrontera dann doch noch von Cutanea profitieren würde. Wir werden jetzt aber eines Besseren belehrt. Von 2 Medikamenten ist eines schon in der Tonne und die Umsätze des anderen muss man mit der Lupe suchen. Das war’s dann auch, die Cutanea-Pipeline bleibt ja bekanntlich bei Maruho.

Ganz sicher war geplant, dass Maruho eines Tages die dann profitable Biofrontera risikolos übernimmt. Dafür spricht u.a. dass alle Beteiligten keinerlei Interesse an steigenden Kursen erkennen ließen. Doch dann ist Balaton reingegrätscht. Die müssten jetzt vor einer Übernahme teuer rausgekauft werden, vielleicht zu teuer.
Aber es gibt Alternativen. Kaum war Cutanea weg hat Maruho eine neue US-Niederlassung gegründet. Da kann man jetzt schön die Pipeline von Cutanea nutzbar machen, vielleicht sogar in den Cutanea-Laboren? Über deren Verbleib haben wir bisher nichts gehört, oder hat jemand hierzu Informationen? Wie auch immer, wenn keine Übernahme kommt werden wir eines schönen Tages erfahren, dass Biofrontera sich freut, das neue Medikament der Maruho Inc. exklusiv vermarkten zu dürfen.

Ich hoffe immer noch, dass wir irgendwann weiter steigende Kurse sehen werden, sonst wäre ich ganz ausgestiegen (auch wenn das steuertechnisch sehr unklug gewesen wäre). Aber es dauert und ich bin genervt vom doppelten Spiel, das der Vorstand wohl mit uns Aktionären spielt. Ohne den Einstieg der Möchtegern-Heuschrecke Balaton wäre vermutlich alles noch schlimmer. Auch wenn ich deren Methoden ablehne sind sie meiner Meinung nach ein Garant dafür, dass wir Kleinanleger nicht über den Tisch gezogen werden.

Jetzt freuen wir uns zunächst mal auf die Q3-Zahlen, und natürlich auf den Break Even als Weihnachtsgeschenk. :laugh:
 
aus der Diskussion: Biofrontera - Heiße Turnaround-Spekulation
Autor (Datum des Eintrages): HastDumalneMark  (19.09.19 01:26:13)
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