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Immer wieder wird geäußert, dass niedrige Zinsen die Aktienmärkte beflügeln.

Trifft das real zu? Was ergibt der der Sachverstand und die Datenlage?

Anhand des japanischen Marktes, der bereits seit vielen Jahren unter niedrigsten
Zinsen unterwegs ist, will ich die Thematik mal näher beleuchten.

Grundsätzlich haben Japan und Deutschland eine nennenswerte Gemeinsamkeit:
Ein Neustart nach dem Zweiten Weltkrieg.

Das Jahr 1949 startete der Nikkei rechnerisch mit 73 Punkten und erzielte Ende
1989 seinen vorläufigen Höhepunkt mit 38916 Punkten.

Obwohl der Nikkei lediglich preisgewichtet ist, erzielte er damit für diesen Zeitraum
von 41 Jahren eine stolze Rendite von jährlich 16,55 %.

Anschließend ging es scharf bergab und Ende 2008 – Anfang 2009 kämpfte der
Nikkei mit der 7000er Marke und konnte erst wieder im Jahre 2012 einen echten
Aufwärtstrend etablieren.

Dieser Sachverhalt ließ die Rendite seit 1949 auf temporär 7,8 % schrumpfen.

Betrachtet man die Aufwärtsstrecke 2012 – 2018 isoliert, kommt sie auf eine Rendite
von 12,7 % und bleibt damit deutlich hinter den ersten Nachkriegsjahrzehnten
zurück, während sich für den gesamten Zeitraum seit 1949 bis heute eine jährliche
Rendite von 8,3 % feststellen lässt.

Was ergibt mein Elliott-Wave Simulationsmodell?

Hierzu die klare Aussage: Das Hoch 38916 ist die Kasten-1 im Chart.
Die Kasten-2 ist wahrscheinlich zutreffend platziert, obwohl der von hier
gestartete Aufwärtstrend noch viel zu zaghaft verlief. Das Fazit aus diesem Umstand
ist, dass sich der Nikkei auch in einer „Dauer-2“ befinden kann, bis irgendein
Sachverhalt den Reset-Knopf auslöst. Hintergrund ist, dass in einer gewöhnlichen
Trendfolge die Kasten-1 von der Welle 1 der Kasten-3 übertroffen wird. Daraus ist
abzuleiten, dass entweder erst die Welle I der 1 der Kasten-3 fertig wurde, oder sich
der Nikkei bereits in einer Übergangsphase zum Reset bzw. Untergang befindet.


Der Vergleich mit dem DAX:

Dieser beendete seine Kasten-1erst im Jahr 2000, woraus sich eine Rendite von
11,9 % seit 1950 ableitet. Obwohl der DAX ein Performance-Index ist, blieb er somit
gegenüber dem Nikkei deutlich zurück.

Nur zwei Jahre später schrumpfte die DAX-Rendite auf 8,6 % nach einer scharfen
Korrektur von 8136 auf nahe 2000 Punkte. Dort wurde im DAX die Welle Kasten-2
beendet und die Welle 1 der Kasten-3 konnte bereits im Jahr 2007 ein neues Hoch
generieren.

Nimmt man den Gesamtzeitraum von 1950 bis zum Allzeithoch in 2017, dann
spiegelt der DAX eine Rendite von 9,6 % wider.

Was ergibt mein Elliott-Wave Simulationsmodell für den DAX?

Sein Simulationsmodell ist weitaus schlüssiger, weil es nach der Kasten-1 definitiv
eine Fortsetzung gibt, die die Kasten-5 nicht nur sehr wahrscheinlich aussehen lässt,
sondern für diese auch eine brauchbare Prognose zulässt.

Das Zusammenspiel der Zeitebenen passt im DAX erstaunlich gut, weshalb den
Simulationsergebnissen zuzutrauen ist, dass sie real eintreffen werden.

Fazit:

Die Langfrist-Renditen Nikkei vs DAX nähern sich aktuell an und sind tendenziell
eindeutig rückläufig. Nicht nur Nikkei und DAX, sondern die weltweiten Märkte
zeigen Erschöpfungstendenzen.

Was anderes hätte ich auch nicht erwartet, denn hohe Zinsen bedingen eine
Inflation und niedrige Zinsen eher Preisstabilität – ja, sogar deflationäre Szenarien
können sich realistisch entfalten. Noch sind die weltweiten wirtschaftlichen
Trendfolgen offenbar intakt – allerdings ist nachlassendes Momentum, wie bereits
vorgetragen, messbar und somit stichhaltig nachweisbar.

Man sollte auch immer wieder hinterfragen, warum die Zinsen gesenkt bzw. niedrig
gehalten werden? Das Agieren von Draghi und Co ist nichts anderes als Teil eines
Notfallplanes. Man schaue sich mal den Langfrist-Börsenchart Griechenlands an und
man weiß, dass die Problematik nicht aufgehoben, sondern lediglich aufgeschoben
wurde. Die Zahl der Analogien wächst nicht nur in Europa, sondern weltweit.

Mit negativen Zinsen gezielt eine Inflation bewirken zu wollen, ist ein gefährlicher
Versuch, der nach temporären und kurzfristigen Erfolgen rasch scheitern dürfte, weil
der damit einhergehende Schuldenzuwachs lokale und unerwünschte Blasen erzeugt,
die letztendlich in unbeherrschbare Auswüchse übergehen können.

Die Wirtschaftssysteme basieren auf Wachstum und Wachstum hat seine natürlichen
Grenzen. Es wurde bereits viel ausgereizt, wie der fast vollständige Einbezug von
Frauen als Arbeitskräfte und ganz besonders ist das Bevölkerungswachstum
hervorzuheben.

Weil es so aktuell ist:

CO2 Reduktionsziele und Wirtschaftswachstum stehen zunächst in einem
unüberwindbaren Widerspruch zueinander. Schnellste Erfolge sind am ehesten
durch zügigen Bevölkerungsabbau mit einzuleitenden Technologiewechseln zu
bewirken. Beide Faktoren bremsen das bisherige Wachstumsstreben der Industrie
und Gesamtwirtschaft aus.

Allein seit Ende des Zweiten Weltkrieges hat sich die Weltbevölkerung verdreifacht
und die Wissenschaft kommt zu dem Ergebnis, dass jetzt nur noch ein Zuwachs von
50 - 75% möglich ist, bis Peak-Mensch erreicht sein wird.

Spätestens mit der Einsicht, dass die Weltbevölkerung runtergefahren werden muss,
wird das aktuelle System kollabieren.

Fragt sich nur, ob das freiwillig oder unter Umständen leider über ernste
Auseinandersetzungen geschehen wird?

Hoffen wir das Beste.


Schlusswort:

Die „Gebote“ der Guidestones sollen für wissenschaftliches Brainstorming stehen
und scheinen das Danach, nach dem bevorstehenden Reset, ansprechen zu wollen:

https://www.forschung-und-wissen.de/magazin/das-mysterium-de…


Chart vom Nikkei mit vereinfachter Visualisierung einer Trendsimulation:


 
aus der Diskussion: Tages-Trading-Chancen am Montag den 23.09.2019
Autor (Datum des Eintrages): Puhug  (22.09.19 16:01:06)
Beitrag: 3 von 252 (ID:61541169)
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