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Nachdem sich Sarah Wagenknecht bei „Mission Money“ (youtube Kanal) dazu geäußert hat dass Milliardäre asozial sind und abgeschafft werden müssen, hat Erichsen (youtube Kanal) sich auf seine ruhige, vermittelnde Art und Weise dazu geäußert. Beide Videos sind nicht allzu lang und sehenswert. Im Endeffekt geht es um die Feststellung, das die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinandergeht und dieses Ungleichgewicht (was sich irgendwann bereinigen wird) zu sozialen Spannung führt. Und wie immer wird es Deutschland nach meiner Meinung besonders heftig treffen, weil wir Deutschen eine ausgeprägte Neidkultur haben. Es zählt nicht, was der Einzelne für seinen Wohlstand getan, vielleicht geopfert hat, sondern das er mehr hat als die Masse. Rabiat wird es dann (werden), wenn die breite Masse im Falle einer Wirtschaftskrise nichts mehr hat. Diese Arm/Reich- Debatte kann man mittelbar führen, indem man feststellt wie es sozialwissenschaftlich gesehen gerechter sein könnte und unmittelbar, aus der empathischen Methode (eigene Wortkreation, weil mir keine andere Beschreibung einfällt und daher selbstverständlich pseudowissenschaftlich), führen. Die wissenschaftliche Methode umfasst die Theorie, welche meist von der Praxis eingeholt wird und die „empathische Methode“ verkörpert die eigene Einstellung und die Sicht auf die Dinge. Praktisch nur der gesunde oder ungesunde Menschenverstand. Meine Einstellung dürfte hinreichend klar sein. Wenn man den Reichtum der Welt gleichmäßig auf alle verteilen würde, wären nach einer gewissen Karenzzeit die Reichen wieder reich und die Armen wieder arm (wenn nicht noch ärmer). Ausnahmen bestehen lediglich dahin, dass Rentiers großer Vermögen, die nie etwas „gelernt“ haben, nie mehr reich, wahrscheinlich eher arm werden und das Nichtprivilegierten, denen lediglich die Anschubfinanzierung gefehlt hat, nunmehr die Möglichkeit eingeräumt wird gesellschaftlich aufzusteigen. Sehr schön zu sehen im Vergleich zwischen „dem absteigenden Westen“ und „dem aufsteigenden Osten“. Wenn davon gesprochen wird, dass die Reichen immer reicher werden, geht es doch im Wesentlichen um den Raubtier-Kapitalismus. Eine Kraft, die konstruktive Zerstörung in destruktive Zerstörung – mit Hilfe des Sozialismus, umwandelt. Warum werden den die Raubtier-Kapitalisten immer reicher? Weil sie als erste an das neu gedruckte Geld der Sozialisten für Umme rankommen. Wer das Geld in der Geldschöpfungskette (nicht Wertschöpfungskette) hat, kann als erster Mehrwert einsammeln. Je weiter das Geld in der Kette nach unten rutscht, desto „wertloser“ wird ist. Deshalb bin ich unbedingt für das Helikoptergeld an die Bevölkerung- aber dann bitte mehr als die wahrscheinlichen 1500 bis 2000 Euro. Zu dumm nur, dass die Raubtier-Kapitalisten nicht (Ausnahmen gibt es) merken, dass sie auf lange Sicht von den Sozialisten von hinten penetriert werden. Irgendwann schnappt die Falle zu. Aufgrund dieser teilweise undurchsichtige Verquickung von (Raubtier)Kapitalismus und Sozialismus ist es so schwer, dass wirkliche Übel zu erkennen. Nehmen wir doch mal Huawei. Es wird behauptet, dass Unternehmen sei angestelltengeführt. Ein Prozent gehört dem Gründer und der Rest den Angestellten. Hmh. Huawei wird von einem Trust geführt. Ein Prozent gehört dem Gründer und neunundneunzig Prozent einer Gewerkschaft- nur das Gewerkschaften in China staatlich sind. Soviel zur gerechten Beteiligung. Klar muss der Kapitalismus begrenzt werden, damit er keine wilden Auswüchse annimmt, aber leider fehlt das Korrektiv. Marktwirtschaftliche Regeln sind außer Kraft gesetzt und „der Staat“ als letztinstanzlicher Regulator ist von den Unfähigen okkupiert. Für mich ist der Sozialismus die treibende Kraft hinter dem auseinanderklaffen zwischen Arm und Reich. Auf der einen Seite das Ungleichgewicht fördern und gleichzeitig auf der anderen Seite anprangern und verdammen.
Ich habe neulich mit einem „Linken“ diskutiert. Im Endeffekt streben wir beide dasselbe Ziel an- eine (fast) gerechte Welt für alle Menschen. Lediglich der Weg dahin ist unterschiedlicher Art. Wir haben uns darauf geeinigt, den gesellschaftlichen „Idealismus“ anzustreben. Na ja, jetzt ist erstmal DZ angesagt.
 
aus der Diskussion: Bundeswertpapiere
Autor (Datum des Eintrages): spielkind0815  (27.09.19 07:31:49)
Beitrag: 1,511 von 2,336 (ID:61580142)
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