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Ich finde die Investmentcases von Kleiner Chef immer interessant und im Gegensatz zu vielen anderen legt er seine Argumente sehr gut dar. Damit macht er sich angreifbar, aber das ist ja auch eines der Ziele, die er mit diesem Forum verfolgt: kritische Punkte vorgehalten zu bekommen und diese im Idealfall argumentativ widerlegen zu können. Oder einsehen zu müssen, dass man/er etwas Entscheidendes übersehen oder falsch bewertet hat, um seinen Investmentcase zu korrigieren.

Klar ist, dass jedes Investment Schwächen und Risiken hat. Und es kommt am Ende auf das Chance-Risiko-Verhältnis an, ob man sich finanziell engagiert, oder nicht.

Ebenso klar ist (oder sollte sein), dass jeder sich seine eigenen Gedanken machen sollte, bevor er Geld investiert. Wer lediglich als Follower auftritt und nur den Aktionen anderer hinterher hechelt, wird kaum eine gleiche oder gar bessere Rendite als sie einfahren. Und immer abhängig von der Meinung anderer sein. Ich empfinde es allerdings als geradezu lächerlich, wenn die bekanntesten Copy-Trader des Forum nun hier den Stab über KC brechen. Also ob der/die jemals einen eigenen validen Investmentcase auf die beine gestellt hätten. Unterirdisch dieses Verhalten!

Ich bin in den letzten Jahren in so manchem Wert engagiert gewesen (und auch heute noch drin), den KC hier vorgestellt hat. Ohne das jetzt zu überprüfen denke ich, dass in der Mehrzahl der Fälle er vor mir investiert war. Was für mich allerdings auch keine Rolle spielt - weder ob er investiert, oder wann. Ich bilde mir mein eigenes Urteil und dabei helfen mir die Darlegungen von KC sehr oft. Er legt die Fakten sehr gut dar, auch wenn ich bei den Schlussfolgerungen nicht immer mitgehe. Und schon gar nicht investiere.

Was seine in letzter Zeit häufiger vorkommenden sprunghaften Wechsel angeht, teile ich die Kritik einiger Leute hier. Das kann ich auch nicht immer nachvollziehen. Muss ich aber auch nicht, denn ich bin nicht in KCs Situation/Position. Und auch bzgl. seiner hohen Gewichtung von KBH oder UET hatte und habe ich so meine Bedenken. Denn jeder liegt man falsch mit seinem Investmentcase und bei marktengen Werten ist es dann umso schwerer Aktien halbwegs preisgerecht platzieren zu können. Wie man an den genannten Beispielen sieht.

Aber auch hier gilt, dass jeder für seine Investments selbst verantwortlich ist. Und wenn jemand der Meinung ist, dass es ihm keine schlaflosen Nächte bereitet, 20% seines Investmentvermögens in eine marktenge Turnaroundspekulation zu stecken, dann ist das seine ureigene Entscheidung. Es muss nun aber niemand so tun, als wäre irgend jemand anderes dazu gezwungen, ebenso zu verfahren.

Am Ende bleibt mir nu, mich bei Kleiner Chef für den hervorragenden Input zu bedanken, den er hier seit vielen Jahren bietet. Und bei einer ganzen Reihe von Usern, die ebenfalls hervorragende analytische Arbeit abliefern und/oder die Diskussionen bereichern. Ich denke, die betreffenden wissen, dass ich sie meine...
 
aus der Diskussion: Deutsche Small Caps - Basisinvestments eines Langfristdepots
Autor (Datum des Eintrages): sirmike  (03.10.19 17:50:53)
Beitrag: 44,919 von 69,504 (ID:61620018)
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