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[posting]61660182[/posting]– Bevor ich nicht zuletzt in Erwartung nun trockenen Garten-Wetters wieder ein paar Tage off WO bin, noch etwas Reflexion (ad Bordpost + KA-Fotos dann n.W.).

Zitat von Felix80: @investival
Erstmal vielen Dank für Deine Ausführungen zu Novozymes. War klar, dass Du Dich dazu ausführlich äußern würdest. :)

Sind ja noch einige andere hier an Novozymes interessiert oder sogar bereits investiert. Wie sieht es bei euch aus?

>> Da sage noch einer, ich wäre der Suppenhaarfinder hier, ... <<
Suppenhaare bedeuten ja nicht, dass man nicht trotzdem in das Unternehmen investieren kann… man sollte nur wissen, wo die Stäken und Schwächen liegen… und diese dann abwägen.

>> Allerdings sollte N. sich auch m.E. Gedanken machen, wie man das schon <2014 tendenziell rückläufige Umsatzwachstum möglichst organisch konterkarieren kann; ewig wird sich die op. Marge nicht als toll gesteigert visualisieren lassen. Ich hoffe, es dräut dort nicht die Neigung, sich auf Lorbeeren auszuruhen, oder vice versa unter einem zunehmenden Performance-Druck ein Größenwahn. <<
Wie man in der nachfolgenden Grafik sehr schön sehen kann, sind die Margen seit dem Spin-off in 2000 sehr schön gesteigert worden. Über EBIT-Margen von 28-30% hinaus wird es wohl erstmal nicht gehen. Denke da ist nun schon einiges ausgereizt.




>> Dass N. vor gut 15y ein Rückkaufprogramm ohne rigideren Aktienbewertungsbezug implementierte – 2008-10 »on low« setzte man die Rückäufe aus, 2015/16 »on top« langte man voll zu – gefällt auch mir nicht. --> Es besteht also, wie leider allzu oft, ein gewisser Hang, eher 'zu teuer' Aktien zurück zu kaufen. <<
Verstehe ich auch nicht wirklich, warum man die letzten Jahre bzgl. Aktienrückkäufen so verfahren ist. Vielleicht ist dies tatsächlich durch die Novo-Stiftung veranlasst!?!?




>> Die capex waren 2013+14 ungewöhnlich niedrig; 2017 hatte N. das augenscheinlich zu korrigieren, auch 2018 waren die capex eher noch erhöht. <<
Danke für die Infos zur Capex-Entwicklung. Habe dazu eine Grafik gefunden, die das Ganze schön veranschaulicht:




>> N. ist da mit einem goodwill-bereinigten gearing von ~37 % Ulti Q2.19 vs. ~31 % Ulti Q2.18 aber immer noch in einer recht kommoden Lage. Was das NIBD/EBITDA angeht, sah dies in den Jahren <2014 übrigens schon mal ähnlich wie heute aus. <<
Ja stimmt, auch hierzu ne Grafik:




>> Den ocf in Relation zu Aktienrückkäufen+Div.+capex resp. den fcf zu Aktienrückkäufen+Div.zu setzen und da <100 % zu fordern hat was; guter Indikator, um (zeitig) einen Hang zur progressiveren Bilanzpolitik resp. zur Voranstellung von 'shareholder value' gegenüber dem Unternehmen(sfortschritt), kurzum: kurzfristiges Denken im Topmanagement zu erkennen. <<
Die Kennzahl berechne ich mir immer und schau genauer drauf. Spielt v.a. dann eine größere Rolle, wenn das Unternehmen noch höhere Schulden hat und diese eigentlich mal zurückführen müsste. Spielt jetzt bei Novozymes nicht so die Rolle. Finde es jedoch seltsam, dass das Management wohl der Meinung ist, dass man den Cash nicht besser verzinslich im Unternehmen investieren kann! Oder es ist wieder stiftungsgetrieben… keine Ahnung???

Tipp: Das FCF-Payout-Ratio sollten aktuell z.B. alle Tabakinvestierten genau beobachten… z.B. bei MO oder BAT. Liegen auch über 100% !!! Und die Schulden sind durch JULL und Reynolds ja nicht gerade geringer geworden. Denke, dass dies in Zukunft zu eher geringeren bis erstmal keinen Aktienrückkäufen führen wird (mit Auswirkungen auf die EPS-Entwicklung).

>> Im übrigen gibt's im Unternehmensuniversum wohl kaum eine finanzfundamental derart informative website wie die der N. <<
Sehe ich genauso. Die IR-Seite von Novozymes ist echt super! Schade finde ich nur, dass man keine Margen / Ergebnisse pro Business Area berichtet… oder ich habe es noch nicht gefunden. In den Quartalsberichten war dazu leider nix.

Beste Grüße
Felix80

Danke dito; auch für die allgemein wichtigen Hinweise, :)

> ewig wird sich die op. Marge nicht als toll gesteigert visualisieren lassen <
– Meine Spitze bezog sich nur auf den 5y EBIT+EBITmargin chart in deren 5y summary.
Die Margenentwicklung seit spinoff ist bestens und liegt weit über der deren peers.

Auch im GB'18 werden die Segmente nebst -ausblicke leider nur in punkto Umsatz abgehandelt; schwach für ~180 S., auf denen ansonsten alles Erdenkliche bis zum Klima und Menschenrechten vorkommt.

In ihrer frischen presentation hat N. -2022 etwas niedrigere als die aktuellen capex avisiert.
Das NIBD/EBITDA soll bis dahin noch etwas höher als aktuell bei immer noch vgl.weise niedrigen, per se unkritschen ~1 zu liegen kommen.
– Es scheint heute ja zum guten Ton zu gehören, u.U. auf Unternehmens- und Bilanzkosten über AR-Programme »sein« eps zu schönen; eine angelsächsische Marotte, auf die die langfristig ausgerichtete Novo-Stiftung aber, so denke ich optimistisch, ein waches Auge haben wird.

Die aktuell relevanteste offene Frage ist wohl, wann+wie die Umsatzstagnation bzw. -erosion v.a. in Asien beendet wird was gerade in Asien imho »leicht« möglich sein sollte.
Interessant finde ich im übrigen deren win-win-Verbandelung mit peer Royal DSM.

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– Auch so eine US-Marotte: die unmäßige Regressrechtsprechung dort. Irgendwann wird JNJ oder ein peer kommunizieren, wegen dem Gerichtsurteil des Richters A. müssen wir 10k Leute entlassen ... Das würde die abgehobene Richtergilde vlt. auf den Erdenboden zurückholen.

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Zitat von fallencommunist: Hallo zusammen,

wurde A.O. Smith hier schon mal besprochen? Sie bauen und vertreiben "Water Heater". Halte ich für interessant aus folgenden Gründen:

- kein Largecap
- seit >100 Jahren existent
- Wachstumsmöglichkeiten in China und Indien
- sehr beständiges Modell (Marktführer für water heater)
- wenn ein Gerät im Haus kaputt geht muss es rasch und durch ein guter Produkt ersetzt werden (sonst ist das Duschwasser kalt) -> gute Margen, die durch die Natur des Produkts gesichert sind
- aktuell günstiger als die meiste Zeit der letzten Jahre

Hier ist ein Interview dazu, das ich sehr spannend fand: https://www.fool.com/investing/2019/05/18/ao-smiths-quiet-ma…

Erinnert mich u.a. an AAON mit ähnlich trivialer, gefühlt/vermeintlich commodity-riskanter Industrienische, die ich mal im Gb.-thread vor ~10y resonanzarm thematisierte und selbst nicht kaufte ...

>> wenn ein Gerät im Haus kaputt geht muss es rasch und durch ein guter Produkt ersetzt werden (sonst ist das Duschwasser kalt) <<
Kalt duschen härtet ab; ist gesund, :D :cool:

– Tue mich schwer, mich im, wenn auch hie+da essentiellen, Gebrauchs- bzw. Ausrüstungsgütersektor festzulegen, neige aber zu den gefühlt weniger trivialen Industrienischen wie sie bspw. Geberit oder auch Rational besetzen. Mit Arche-Ambition wäre AOS aber vlt. einer der top 100 Kandidaten.
Für AOS spricht objektiv deren operativ in den letzten Jahren in jeder wichtigen Hinsicht positive Entwicklung mit entsprechender Bilanzzulieferung, derweil deren Bewertung nun ~1½y korrigiert ohne aber schon eine historische Tiefe wie in den 2 Millenniumsrezessionen erreicht zu haben und somit nun schon per se für weiteres research und dann evtl. zum Kauf einlädt. Immerhin einer der raren Zykliker, die beide Rezessionen hindurch ihre Div. erhöhten und nun zu den 'dividend champions' zählen.

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Zitat von jambam1: Libre

Meinungen zu Libre aus hiesigen verehrten Kreisen würden mich sehr interessieren.
Da 'Experten' landauf landab vor diesem Projekt von FB warnen, scheint es mir im Verdrängungswettbewerb sehr erfolgreich sein zu können.
Ich wäre instinktiv sofort bereit, einen Teil meines Vermögens in Libre einzutauschen.
Ist das eine große Dummheit ?

Ich hab's lieber mit unverzichtbaren realen denn verzichtbaren virtuellen Dingen.

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>> Gefühlt jeden Tag eine neue Horrorschlagzeile in den News - manchmal glaubt man dass da draussen nur noch Verrückte rumlaufen. << [@Timburg]
Tja; das und mehr war+ist absehbar. – So ist das halt, wenn ein Staat seine innere Sicherheit hergibt und Kriminalität einsickernder Mehrfachidentitäten hinnimmt und Staatsrepräsentanten im Gegenzug lapidar 'jeden Tag neu aushandeln', 'eine Armlänge Abstand' und ähnlich dämlichen UNsinn anraten. Da fühlen sich dann irgendwann auch mal andere als die Üblichen angesprochen; zumal, versucht man den anderen die Verantwortung für diesen eklatanten Missstand immer wieder in die Schuhe zu schieben.
Und das namentlich seitens der ganz offenkundig linksindoktrinierten Medien einfach nicht wahrhaben wollen und penetrant weiter mit 2erlei Maß messen, ist ... 'verrückt'.
 
aus der Diskussion: Timburgs Langfristdepot - Start 2012
Autor (Datum des Eintrages): investival  (10.10.19 10:41:15)
Beitrag: 39,641 von 56,684 (ID:61663453)
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