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[posting]61666079[/posting]Hier also ein paar Anmerkungen.

Der entscheidende Fehler ist eigentlich (aus momentaner Sicht) überhaupt im MJ-Segment investiert zu sein. Wie man weiß, ist Timing an der Börse alles, sowohl was Kauf, eventuellem Nachkauf als auch Verkauf betrifft. Dass man im Nachhinein immer klüger ist, bringt einen da auch nicht weiter.

GR hatte dies mehrmalig angesprochen, als er auf die irrwitzigen Bewertungen einzelner Akteure der Branche aufmerksam gemacht hat und dass dies nicht von Dauer sein wird. Insofern kann man darüber diskutieren, ob (auf Gesamtmarkt betrachtet) es tatsächlich eine Übertreibung (wie tzadoz anmerkte) ist oder Schwergewichte nicht immer noch zu hoch bewertet sind. Dass die gesamte Abstrafung (erst recht bei einzelnen Unternehmen, die ihre Hausaufgaben gemacht haben) übertrieben ist, kann man durchaus so empfinden. Und dass Anleger jetzt sehr nervös die Nachrichtenlage peilen, macht das Ganze nicht leichter. Nach der Gier kommt die Panik und wenn man in eine Luftnummer investiert hat, wird es schmerzhaft.

GR erwähnte beizeiten, dass er noch mit einigen „Aufdeckungen“ und Schieflagen rechnet. Der Markt wandelt sich: keine Vorschusslorbeeren mehr, keine Pläne und Visionen … jetzt rücken die Buchhalter und Controller an, zudem eine rigidere Lizenzierungspolitik von Health Canada (erst bauen, dann lizenzieren mit langer Wartezeit; wer jetzt noch einstiegen will, trägt immenses Risiko; hohe Markteintrittsbarriere) und die Kohle sitzt bei Investoren auch nicht mehr locker, wenn die Profitabilität erst nach mehreren Jahren erreicht werden soll. Folglich zerlegt es den Markt immer weiter und viele Blenderbuden werden aus dem Markt gekickt und machen Platz "for the fittest".

Soweit so gut. Das hilft aber auch nicht weiter, wenn man sich den desolaten Kurs von Raven ansieht. Und es ist noch nicht mal garantiert, dass es nicht noch weiter runter geht. Ich versuche mal meinen Gedankengang darzulegen: Ich starte mit folgender Prämisse und hangle mich weiter:

1. Der Cannabis-Markt wird weiter existieren und an Bedeutung sogar noch zunehmen (besonders der medizinische Anteil). Dieser Markt wird bedient werden und er muss von LPs bedient werden, nicht vom Graumarkt und auch nicht mit minderer Qualität.

2. Langfristig produzieren wird, wer am Ende des Tages damit Geld verdient, darum (siehe auch oben Controller) wird die Kostenseite viele aus dem Markt kegeln (Miete, Personal, Energie, Mißernten)

3. Wer den Bereinigungsprozess überlebt hat gute Chancen zur Spitze der „zweiten Cannabis-Welle“ zu gehören, die selbstverständlich kommt, aber niemand weiß, wann es losgeht.

Bei Ravenquest Biomed stellt sich mir also (von Anfang an) die Frage: Vertraue ich in das Management, deren Expertise und Fähigkeiten oder ist das Ganze eine Luftpumpe?

Jeder, der den Chart betrachtet, wird an einem Punkt seinen persönlichen, mentalen Tiefpunkt erleben. Der Soldat hatte ihn, jetzt sir_ und ich war auch schon genervt genug. Allerdings bin ich sehr überzeugt von GR und Team, ob sich das auszahlt, werd ich Euch am Ende der Reise sagen:

Mal zu den Punkten, die beim sir_ das Fass zum Überlaufen gebracht haben:
for what is now a fully licensed and operational cannabis company“ … ich verstehe dein Unverständnis, allerdings ist eine Lizenzierung durch HC immer fully licensed (es gibt keine partially licensed) und bezieht sich auf die Anlage zum Zeitpunkt der Antragstellung. Wenn also Antrag gestellt wird und nicht alle Räume bereits bestückt sind oder Teile fehlen, können diese Teile erst im nächsten Schritt abgenommen werden. (von fully operational war ja sowieso nicht die Rede). Aber nochmal, ich verstehe deine Leseweise und mir wäre auch lieber, wenn Edmonton aus vollen Rohren produzieren würde.

…wurde der umstand erst vor kurzem geäußert“… dazu gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht … die gute: GR hat da nichts verheimlicht und dieser Umstand war Investoren bereits im Juli bekannt (auf Anfrage), die schlechte: HC lässt sich wieder Zeit wie bei Lizenzierung Edmonton, wo es 6 Monate länger dauerte als zunächst angenommen. Wieder kostet es Geld und Performance, aber dass sie kommt steht ebenfalls fest. Der genaue Zeitpunkt steht in den Sternen, allerdings gibt es wohl eine deadline bis zu der das Ganze durch sein soll. Diese scheint unmittelbar erreicht zu sein (lt. CC)


auch der kursverlauf spiegelt das vertrauen der aktionäre wieder. ingesamt sollte es auch niemanden verwundern warum der deal mit cannabis biocare nicht gekauft wurde und der kurs in anderen regionen steht.
Das ist m.E. nichts RQB-Spezifisches. Ich erwähnte vor Monaten bereits, dass die Zeit steigender Kurse aufgrund irgendwelcher Ankündigungen, JVs etc. vorbei ist. Im jetzigen Umfeld noch mehr als vorher schon. Alles entscheidende Frage: Kann RQB zukünftig (je früher, umso besser) kostengünstig beste Qualitätsware produzieren und gibt es ein Alleinstellungsmerkmal sowie Fantasie, wenn Markt sich beruhigt hat?

Es klingt eigentlich paradox, aber die Zeit spielt RQB in die Karten, denn mit jeder Hexo-, Green Organic-, Village Farms- etc. -Meldung steigt der Druck auf die Branche. Einzige Voraussetzung: RQB muss finanziell im Spiel bleiben. (Im Gegenzug zu Green Org. hat man seine facilities (glücklicherweise) bereits gebaut) Es geht also um Liquidität und Anschlussfinanzierungen bis man aus dem operativen Geschäft alle Zahlungen leisten kann. Wir hinken ohne Frage dem Zeitplan hinterher: Eine klare Verfehlung der gesteckten Ziele, ABER dies ist (wieder mal) HC geschuldet, die nicht zu Pot(te) kommen. Mit Start der Produktion sowie den fertiggestellten Gebäuden ist ein „asset-backed-lending“ wie GR erwähnte eine gute Option ohne weitere dilution die Zeit zu überbrücken. Oder man entscheidet sich für ein Zwischending (Teil PP, Teil asset; meine Überlegung) wie auch immer. Entscheidend ist, den Sturm der Branche zu überstehen und dann da zu sein.

Ich stell mal folgende Frage: Wenn ihr Fondsmanager wärt und in MJ investieren sollt, welches Unternehmen würdet ihr wählen? Canopy, weil es der Platzhirsch ist? Aurora? Einfach wegen der Größe und welche Werte noch? Schließlich sollt ihr ja diversifizieren. Wer also macht einen guten Job, hat gute Ware, geringe Kosten, gute Technologie, interessante Wachstumschancen, neue Märkte? Vielleicht kommt ihr ja letztlich doch wieder auf RQb zu sprechen.

Es bleibt natürlich eine Vertrauensfrage, die jeder für sich entscheiden muss.
Allen Investierten viel Erfolg (abgerechnet wird beim Aktienverkauf und es sind in der Tat anstrengende Zeiten, in denen man nichts geschenkt bekommt. Aber das ist ja fast immer so.)

Gruß
VM
 
aus der Diskussion: RavenQuest Sofa
Autor (Datum des Eintrages): Value_Momentum  (11.10.19 11:50:46)
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