Es geht sehr langsam....aber es geht?! http://www.manager-magazin.de/geld/artikel/0,2828,192250,00.… I N S I D E R H A N D E L Anklage gegen Börsenredakteur Von Clemens von Frentz © manager-magazin.de Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen Sascha Opel und einen zweiten Verdächtigen erhoben. Die Beschuldigten sollen Insidergeschäfte getätigt haben. Stuttgart - Anderthalb Jahre nach seiner Verhaftung ist gegen den Börsenredakteur Sascha Opel nun Anklage wegen des Verdachts auf Insiderhandel erhoben worden. Der ehemalige Vize-Chef des Börsenmagazins "Der Aktionär" soll gemeinsam mit einem 29-jährigen Finanzdienstleister aus Stuttgart unter Ausnutzung interner Informationen mehrfach illegale Aktiengeschäfte getätigt haben. Nach Auskunft der Stuttgarter Staatsanwaltschaft wurde dabei ein Gewinn von rund 58.800 Euro erzielt. Der 29-jährige Bankkaufmann Opel war von 1999 bis Ende 2000 stellvertretender Chefredakteur der Zeitschrift "Der Aktionär" und Chefredakteur des Börsenbriefes "Neuer Markt Inside". Beide Blätter waren Gründungen des Kulmbacher Verlegers und Fondsberaters Bernd Förtsch, der nicht nur Vorstand der Börsenmedien AG ist, sondern auch Betreiber zahlreicher Börsen-Hotlines. Auch als Fonds-Berater tätig Als Berater mehrerer Fonds war auch Sascha Opel tätig. Er beriet von 1999 bis Oktober 2000 den H&A Lux DAC Neuer Markt Fonds (WKN 933806) und den DAC Kontrast Universal-Fonds (WKN 849069), der nach Opels Auskunft in dieser Zeit mit einem Gewinn von 350 Prozent zu den besten Aktienfonds Europas zählte. Nach Ansicht der Stuttgarter Staatsanwaltschaft verfügte Opel durch seine verschiedenen Tätigkeiten über vertrauliche Informationen, die er sich im eigenen Interesse zunutze machte. Im Jahr 2000 soll er mit dem mitbeschuldigten Handelsvertreter vereinbart haben, diese Insiderinformationen zu nutzen. Vorwurf: Doppelter Verstoß gegen Insiderregeln Dabei soll der Börsenjournalist gleich zweifach gegen Insiderregeln verstoßen zu haben. Zum einen soll er Aktien privat gekauft, anschließend über Börsen-Hotlines empfohlen und dann mit Gewinn wieder verkauft haben. Zum anderen wirft ihm die Staatsanwaltschaft vor, er habe "interne Kenntnisse über Unternehmen" für Aktiengeschäfte genutzt, und zwar durch Käufe für sein eigenes Portfolio und für ein Depot, das von ihm beraten wurde. Für das Depot soll der ebenfalls angeklagte Finanzberater Geld gesammelt haben, indem er Kapitalanlegern hohe Renditen in Aussicht stellte. Diese sollen Gelder auf ein Konto bei einem Discount-Broker eingezahlt haben, über das die Angeklagten verfügungsberechtigt waren. Von den erzielten Gewinnen erhielten die Angeklagten sowie die Anleger eine anteilige Geldsumme. Nach der Anzeige eines Anlegers wurde Opel gemeinsam mit seinem Kollegen am 26. Oktober 2000 festgenommen und wenige Tage später gegen Kaution wieder auf freien Fuß gesetzt. Im Zuge der Ermittlungen durchsuchen die Staatsanwälte Anfang November die Wohnungen der Beschuldigten und die Geschäftsräume von "Der Aktionär"; außerdem wurde ein Konto mit ca. 558.000 Mark beschlagnahmt, die offenbar für weitere Insidergeschäfte bestimmt waren. Gegenüber manager-magazin.de bestritt Sascha Opel die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft. Opel: "Ich habe keine internen Erkenntnisse für private Geschäfte genutzt und keine Verstöße gegen geltendes Insiderrecht begangen. Im übrigen ist noch gar nicht sicher, ob die Anklage überhaupt angenommen wird. Das entscheidet sich erst Anfang Mai." Der gelernter Bankkaufmann sieht sich vielmehr als Opfer des Bundesaufsichtsamtes für den Wertpapierhandel (BAWe) und seines ehemaligen Partners. "Mein einziger Fehler", so Opel, "bestand darin, dass ich auf den Finanzdienstleister hereingefallen bin. Nun will das BAWe offenbar ein Exempel an mir statuieren." Erste Anklage seit Prior-Fall Sascha Opel ist der zweite Journalist der deutschen Nachkriegsgeschichte, gegen den wegen des Verdachts auf Insiderhandels Anklage erhoben wird. Der bis dahin einzige derartige Fall war im Jahr 1998 das Verfahren gegen Egbert Prior, das nach langen Ermittlungen eingestellt wurde. Ein Termin für die Hauptverhandlung gegen Opel und seinen Kollegen steht noch nicht fest. Der Strafrahmen für die Verstöße liegt zwischen einer Geldstrafe und Gefängnis bis zu fünf Jahren. Nach der Entlassung aus den Diensten von Ziehvater Bernd Förtsch widmet Sascha Opel sich vor allem seinem eigenen Geschäft, das in erster Linie aus Hotlines und Fax-Abrufen besteht. An den Themen der Hotlines, die agressiv auf dem Videotext von n-tv beworben werden, hat sich bis heute wenig geändert. Aktuell im Angebot: "Unfassbare Aktie gefunden! 500 % Chance!" Ein Anruf kostet 1,86 Euro - pro Minute. |
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aus der Diskussion: | SUNBURST- ein aktueller Zwischenbericht in der Fachpresse- |
Autor (Datum des Eintrages): | Sir Tom (18.04.02 16:46:53) |
Beitrag: | 37 von 52 (ID:6172555) |
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