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[posting]61708513[/posting]
Zitat von Strive_and_Prosper:
Zitat von katjuscha-research: Seh ich zum Teil genauso wie du, gerade was Handel aussetzen betrifft.

Aber erklärt mir doch mal jemand, wieso ein so mittlerweile großes Unternehmen wie Wirecard die juristische Konfrontation mit FT meidet! Da wäre nicht nur Wirecard geholfen, sondern in Sachen Psychologie (der Anleger) als auch Rechtssicherheit (falls Präzedenzfall) auch dem deutschen Finanzmarkt.

Meine persönliche Meinung bei Wirecard ist ja schon seit längerem, dass Teile der Vorwürfe der FT vermutlich nicht aus der Luft gegriffen sind, aber die Kursstürze darauf übertreiben sind, weil diese Vorwürfe ja meist nur kleine Tochterunternehmen betreffen. FT sucht und findet halt. Das wird es bei vielen anderen Konzernen auch geben. Man wäre ja auch naiv zu glauben, dass Konzerne mit meist legalen aber manchmal auch nicht ganz legalen Methoden ihre Zahlen aufhübschen. Ist dann oft Ansichtssache, ob man da dann gleich vom großen Betrug sprechen muss.

Insofern kann man bei Wirecard solche Kursstürze immer mal zum traden nutzen, wenn man halbwegs mit sowas umgehen kann, also auch mal weitere 10-20% temporären Kursverlust verkraften kann. Aber das eigentliche Problem beschreibst du ja ganz gut damit, dass bei manchen Anlegern immer was hängen bleibt und sie deshalb nicht investieren, und somit der Standort Deutschland belastet wird. Umso wichtiger, wenn da mal jemand juristisch dagegen vorgehen würde. Und das kann nur ein Großkonzern mit entsprechenden Macht sein. Staatliche Behörden und Organisationen sind mit sowas doch finanziell und teils auch Kompetenz überfordert. Leider!


Wirecard hat die FT bereits im April diesen Jahres verklagt.
https://www.manager-magazin.de/finanzen/boerse/wirecard-akti…

Nach den massiven Kursverlusten der vergangenen Wochen hat der Dax-Konzern Wirecard Börsen-Chart zeigen nach eigenen Angaben Klage gegen die britische Zeitung "The Financial Times" (FT) eingereicht. Ziel sind die Unterlassung der Berichterstattung sowie eine Entschädigung der Aktionäre, wie der im Münchner Vorort Aschheim ansässige Zahlungsdienstleister am Donnerstag auf Anfrage mitteilte.

Übrigens hat die Bafin ja selbst Anzeigen gegen Journalisten erhoben:
Wie nun der "Spiegel" berichtet, soll die Bafin Anzeigen gegen "rund ein Dutzend Personen" erstattet haben. Laut dem Bericht verdächtigt die Bafin "FT"-Journalisten, "mit mehreren Fonds beziehungsweise einzelnen Investoren gemeinsame Sache gemacht zu haben". Eine Sprecherin der Bafin wollte den Bericht nicht kommentieren.

Die Finanzaufsicht leitet den Verdacht der Manipulation laut dem Nachrichtenmagazin aus dem Zusammenwirken der "FT"-Artikel und Handelsaktivitäten an der Börse ab. So sollen Spekulanten jeweils bereits vor dem Erscheinen von "FT"-Artikeln sogenannte Leerverkaufspositionen aufgebaut haben.




Das war mir schon bekannt.

Mir gehts aber nicht um diese Klage wegen Shortattacken, sondern das man mal richtig in die Vollen geht, also FT auch auf Schadenersatz verklagt, wenn möglich mit Hilfe von geschädigten Aktionären (beispielsweise Softbank).

Dieser Herr hier bildet da meine Meinung ganz gut ab. Markus Koch hat kürzlich genau das gleiche gesagt. Wobei die Aktie trotzdem ein Kauf sein kann, weil (wie ich schon geschrieben hatte) selbst wenn die Vorwürfe gerechtfertigt sind, sie nicht groß genug für diese starken Kursverluste sind. Es sei denn man deckt neuerliche Probleme auf und sieht hier ein generelles Bilanzierungsproblem. Und genau deshalb muss Wirecard eben nicht so halbherzig aufklären und ebenso halbherzig klagen.


 
aus der Diskussion: Deutsche Small Caps - Basisinvestments eines Langfristdepots
Autor (Datum des Eintrages): katjuscha-research  (19.10.19 15:56:06)
Beitrag: 45,189 von 69,193 (ID:61725878)
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