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[posting]61854081[/posting]@florian28061977 keine Sorge, die hohe Frequenz ist meine Schuld, da ich seit gestern mit Optionen begonnen habe und hier noch mal an die Diskussion von vor zwei Wochen anknüpfen wollte. In Kürze wird es von mir wieder weniger zum Thema Optionen!

Zitat von haowenshan: hmm, zum fairen Wert.
wenn ich mir das jetzt richtig angeeignet habe, so geht black scholes von einer geom. brownschen bewegung aus, die 2 parameter hat (drift und eine art standardabweichung). also selbst wenn ich annehme, dass die stochastizität des kursverlaufes der einer gaußschen verteilung entspricht (also keine erdbebenartige ausreißer), so muss ich zur bestimmung des "fairen" werts auch diese beiden parameter festlegen. und das erscheint mir nicht eindeutig, ich kann die kurshistorie der letzten 3 monate, des letzten halben jahres oder länger heranziehen, es wird wohl immer was anderes dabei herauskommen...


Ich verwende zur Bestimmung des fairen Werts die empirische historische Varianz. D.h. auf Basis der Tagesrenditen der Vergangenheit simuliere ich eine "Bewegung" (keine Brownsche, ich nehme keine Normalverteilung) und ermittle aus tausenden Simulationen den Erwartungswert.
Wie du richtig sagst kommt es dabei stark drauf an ob man zur Bestimmung der Streuung nun einen Monat zurückgeht, drei Monate oder ein Jahr. Ich spiele jeweils verschiedene Szenarien durch um zu sehen wie robust mein Modell gegen diese Parameterwahl ist.
Den "Drift" entferne ich und füge einen theoretischen Trend hinzu (7% p.a.), spielt aber keine große Rolle bei kurzen Laufzeiten.
Wenn in die Laufzeit ein Tag mit Quartalszahlen reinfällt, besorge ich die historische Volatilität für die earnings-days und ziehe eine Tagesschwankung aus diesem Pool um damit die Simulation zu ergänzen. Damit liege ich v.a. für kurz laufende Optionen i.d.R. relativ nah an den Werten bei IB. Dort wo es Abweichungen gibt könnte es sich um Tradinggelegenheiten handeln oder aber um einen Fall, bei dem mein Modell etwas übersieht. Ich berücksichtige Earnings und Dividenden aber z.B. keine anderen financial dates (z.B. Publikation von Konjunkturdaten etc.). Da werde ich in Zukunft mal noch weiterentwickeln.

Für die Werte ATVI und DIS bedeutet das, dass der Markt offenbar heftigere Volatilität erwartet als das bislang bei diesen Werten an deren Earnings-Tagen der Fall war. Vermutlich weiss der Markt mehr als mein Modell, aber das ist im Moment das beste was ich habe. Jetzt werde ich mal 2-3 Jahre traden müssen um zu sehen, wie gut man damit fährt. Aber eben: ich werde das sicher noch verfeinern, sobald es um größere Summen geht.
 
aus der Diskussion: Timburgs Langfristdepot - Start 2012
Autor (Datum des Eintrages): fallencommunist  (06.11.19 18:47:52)
Beitrag: 40,116 von 56,796 (ID:61855050)
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