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Der Beginn eines neuen Kapitels

Nach den bereits sehr guten Q3-Zahlen in der Vorwoche hat SNP am Donnerstag in Heidelberg erstmal einen Capital Markets Day veranstaltet. Im Rahmen der Transformation World wurde Analysten und Investoren Einblick in die zukünftige Strategie und Ausrichtung von SNP sowie die Markttrends aufgezeigt. Hierbei zeigte der sich seit Juli neu im Amt befindliche COO Michael Eberhardt, wie bereits zuvor in der Telefonkonferenz, sehr optimistisch für die zukünftige Entwicklung von SNP. Wie schon in vergangenen Calls dargestellt, wird sich der Bedarf an SAP Beratern durch die anstehende Umstellung auf SAP S/4Hana bis 2025 in den kommenden Jahren deutlich erhöhen und daher zu einem starken Nachfrageüberhang führen. T-Systems beispielsweise berichtet über eine deutlich anziehende Dynamik im S/4Hana Umfeld und erwartet 2020 eine Steigerung um 100-150% im Vergleich zu den bislang ca. 10% migrierten Unternehmen. Auch die Auftragsbasis bei IBM soll sich von einem mittleren zweistelligen Mio. Betrag auf einen mittleren dreistelligen Mio. Betrag erhöht haben.

SNP hat sich in diesem Bereich mit dem SNP Bluefield-Ansatz und der Crystal Bridge hervorragend positioniert und hat so bei Migrationsprojekten gegenüber klassischen Verfahren einen deutlichen Wettbewerbsvorteil. Der Kunde wiederum profitiert dabei von einer reibungslosen und insbesondere deutlich schnelleren Migration. Aufgrund der nach wie vor geringen Unternehmensgröße im Vergleich zu großen IT-Beratungshäusern (IBM, Accenture, T-Systems, Deloitte etc.) will sich SNP zukünftig neben dem klassischen Direktvertrieb verstärkt auf den Partnervertrieb fokussieren, wodurch sich das Unternehmen zunehmend zu einem Softwareunternehmen entwickelt. Zugleich wird SNP dadurch von den großen IT-Beratungshäusern weniger als Konkurrent, sondern immer mehr als wichtiger Partner erachtet. In diesem Zusammenhang konnte hier bereits mit einem der weltweit führenden IT- und Beratungsunternehmen aus den USA (Vermutung: IBM) eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen werden. Bis 2022 wird der Partner SNP Softwarelizenzen im Volumen von mindestens 30mUSD abnehmen. Im Anschluss an die Transformation World wurde zudem heute eine vertiefte Zusammenarbeit mit T-Systems, mit denen bereits seit 2010 ein Partnervertrag besteht, zur Nutzung der SNP Software durch T-Systems bekannt. Da sich SNP verpflichtet die T-Systems Mitarbeiter zu schulen, gehe ich davon aus, dass sich T-Systems im Gegenzug zu einem Mindestabnahmevolumen verpflichtet hat.

Neben diesen beiden Partner arbeitet SNP eigenen Angaben auch bereits mit weiteren großen Beratungshäusern zusammen und dürfte diesbezüglich m.E. in den kommenden Monaten auch weitere Deals verkünden. Darüber hinaus erwarte ich mir durch die Transformation World, die sich über zwei Tage erstreckt, weitere Vertragsabschlüsse im Direktvertrieb. Bereits in der Telefonkonferenz hatte der Vorstand über eine deutlich erhöhte Pipeline im Vertrieb berichtet und insbesondere die Pipeline über Partner, die sich erst seit dem Halbjahr im Aufbau befindet, zeigt eine stark steigende Dynamik. Damit dürfte sich die Auftragsbasis im vierten Quartal gegenüber dem Vorjahr weiter erhöhen und bildet somit eine exzellente Basis für weiteres, deutliches Wachstum in 2020.

Aufgrund des sehr guten dritten Quartals sowie der vielversprechenden Aussichten, insbesondere im Partnergeschäft, habe ich meine Umsatz- und Ergebnisschätzungen für 2019 und die Folgejahre deutlich überarbeitet. Während meine Umsatzschätzung für 2019 mit 148,22mEUR (alt: 149,91) nahezu unverändert bleibt, hat sich meine EBIT-Erwartung von zuletzt 6,54mEUR auf 9,99mEUR erhöht und ist insbesondere auf die sehr gute Entwicklung im Softwaresegment zurückzuführen, die sich auch im Schlussquartal fortsetzen dürfte. Zugleich habe ich meine Umsatzschätzungen bis 2021 auf 202,68mEUR (alt: 182,80) und meine EBIT-Erwartungen auf 35,67mEUR (alt: 20,74) erhöht. Für kommendes Jahr erwarte ich eine Umsatzsteigerung um 20,9% auf 179,15mEUR (alt: 166,53), insbesondere getrieben durch ein deutliches Wachstum mit Lizenzverkäufen, sowie ein EBIT i.H.v. 25,79mEUR (alt: 13,66). In Abhängigkeit von weiteren engeren Partnerschaften mit anderen Beratungshäusern und der Schnelligkeit in der Umsetzung mit bestehenden oder neuen Partnern, können diese Erwartungen jedoch auch deutlich übertroffen werden. In Folge der erhöhten Umsatz- und insbesondere Ergebnisschätzungen steigt auch das Kursziel erheblich von zuletzt 45,00€ auf nunmehr 79,00€.
 
aus der Diskussion: SmallCaps fundamental diskutiert - Austausch über den fairen Wert eines Unternehmens
Autor (Datum des Eintrages): Junolyst  (08.11.19 11:51:12)
Beitrag: 815 von 1,142 (ID:61871643)
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