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Normalisierung im dritten Quartal

Den vorläufigen Zahlen in der Vorwoche folgend hat INIT am Donnerstag den Bericht für die ersten 9 Monate veröffentlicht. Nach einem sehr starken ersten Halbjahr (Umsatz +29,9%/EBIT +985,0%) hat sich die Entwicklung im dritten Quartal wie vom Unternehmen prognostiziert normalisiert. So hat sich der Umsatz mit 35,76mEUR (-1,4%) auf Vorjahresniveau bewegt, das EBIT lag u.a. aufgrund einer geringeren Bruttomarge (33,7% vs. 35,4%) und einer erhöhten Mitarbeiterzahl (+9,4%) mit 2,28mEUR (-5,4%) leicht unter Vorjahr. Nach 9 Monaten stand jedoch aufgrund der sehr guten Entwicklung in den ersten beiden Quartalen ein um 18,0% erhöhter Umsatz sowie ein auf 10,38mEUR nahezu verdreifachtes EBIT zu Buche. Zur positiven Umsatzentwicklung haben dabei alle Regionen (Deutschland +14,7%/übriges Europa +22,7%/Nordamerika +14,0%/Sonstige Länder +30,4%) beigetragen und basiert somit auf einer breiten Basis. Zugleich bleibt der nordamerikanische Markt mit 37,5% der wichtigste Absatzmarkt für INIT.

Auf der Ergebnisseite haben sich in den ersten drei Quartalen Kostenreduktionen sowie die Maßnahmen zur Effizienzsteigerung in einer erhöhten Bruttomarge (+120Basispunkte), ebenso wie schnellere Projektabschlüsse und ein sehr gutes Nachliefergeschäft positiv niedergeschlagen. Während der Auftragseingang im dritten Quartal mit 19,4mEUR (Vj. 64,0), bedingt durch den größten Auftrag der Firmengeschichte im Vorjahr, deutlich unter dem Wert aus dem dritten Quartal 2018 lag, konnte nach 9 Monaten mit 133,4mEUR (-2,6%) ein Wert auf Vorjahresniveau erreicht werden. Der Auftragsbestand konnte dagegen leicht um 3,2% auf 162,0mEUR erhöht werden. Hierzu konnten beispielsweise Aufträge aus San Diego (>30mUSD), den Vereinigten Arabischen Emiraten (>15mEUR) sowie von Verkehrsbetrieben in Berlin, Düsseldorf und Hamburg beitragen. Weitere größere Aufträge dürften im kommenden Jahr folgen.

Im Rahmen der Q3-Zahlen hat das Management die Jahresprognose (150-160mEUR Umsatz/15mEUR EBIT) bestätigt und sieht zukünftig eine weitere Beschleunigung des Umsatzwachstums vor allem in den Bereichen Ticketing, operativer Betrieb, Fahrgastzählung sowie E-Mobilität. Das auf dem Kapitalmarkttag kommunizierte Umsatzziel von 200mEUR im Jahr 2022 dürfte daher bereits 2021 erreicht werden, wenn sich die avisierten Projektgewinne entsprechend realisieren. Ich habe meine Umsatzschätzungen für die Jahre 2019-2021 unverändert gelassen, meine EBIT-Erwartungen jedoch aufgrund einer geringeren Bruttomarge in diesem Jahr und den Folgejahren auf 15,24mEUR (alt: 16,12) für 2019, 20,62mEUR (alt: 22,63) für 2020 und 28,41mEUR (alt: 29,68) für 2021 reduziert. Aufgrund von deutlichen Fortschritten im Working Capital Management (Operativer Cashflow 9M 19,56mEUR vs. 2,22mEUR im Vorjahr) habe ich meine Working Capital Erwartungen, ebenso wie meine Capex Schätzungen, leicht reduziert, wodurch sich beide Effekte ausgeglichen haben. Entsprechend liegt das Kursziel unverändert bei 33,00€.
 
aus der Diskussion: SmallCaps fundamental diskutiert - Austausch über den fairen Wert eines Unternehmens
Autor (Datum des Eintrages): Junolyst  (08.11.19 18:06:43)
Beitrag: 816 von 1,142 (ID:61875693)
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