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Gestern gab es Krach im Paradies. Es kam zu einem für mich leidigen Thema (eines von vielen selbstverständlich): Urlaub. Urlaubsplanung ist schon ätzend. Es fängt schon damit an, dass man sich in einem abhängigen Arbeitsverhältnis absprechen muss. Ätzend, sag ich. Wie Kleinkinder wird sich um Brückentage, Ferien und was weiß ich noch gestritten. Da mir das auf den Sack geht, nehme ich den Urlaubplan meiner Zaubermaus und reiche ihn bei mir ein. Wenn das abgeschlossen ist, wird es bei dem Thema zu Hause weiter lustig: „Du- was wollen wir denn machen?“ „Mir egal.“ Also meine Zaubermaus ist keine Xanthippe, nicht im mindestens, eher versucht sie immer das Alphatier raushängen zu lassen, was ich ihr nach knapp 25 Jahren immer noch nicht abgewöhnt bekommen habe. Außerdem- meine vorgeschlagenen Billigurlaube will sie doch eh nicht machen. Jetzt will sie wieder aufs Schiff. Ist mir zu teuer. Punkt. Bei ihr kommt nach meinem Schlaganfall immer: „Das letzte Hemd hat keine Taschen“ oder „Ich will nicht immer für später sparen“ usw. Wenn später nicht mal früher kommt. Schlussendlich haben wir uns geeinigt: Sie zahlt. Nein, das meine ich ernst. Da geht fast ein komplettes Monatgehalt für eine Woche „Kreuzfahrt“ drauf. Nee, mach ich nicht. Wenn dieses Minigehalt wenigstens der zu erbringenden Arbeitsleistung entsprechen würde. Aber so ist damit zu rechnen, dass ich mehr schlafe, wenn nicht sogar den Urlaub verschlafe, weil der Körper plötzlich in die Ruhephase geht und abschaltet. Sich schon mal gefragt, warum man sich im Urlaub müde, abgespannt und gestresst fühlt? Wenn manch einer in dieser Zeit mal seinen Blutdruck messen sollte, der wird das Ohrenschlackern bekommen. Und dafür reicht auch ein Billigurlaub mit Liege am Strand. Nein, ich bin nicht geizig. Und schon gar nicht der Arsch, weil ich meine Freundin zahlen lasse. Auch wenn wir beide eine Einheit bilden, heißt das noch lange nicht, dass ich alle Entscheidungen des anderen mittragen muss. Und mögliche Kompromissen sind: sie fährt alleine, gemeinsamer Billigurlaub oder sie zahlt, weil sie nun mehr verdient, seit ich mich in die gesicherte Armut begeben habe. Sie hat sich entschieden. Sollte die Krise (hah- es geht los. Ich habe das erste Mal das Wort Krise verwendet) losgehen, werden wir froh sein, dass gesicherte Minigehalt zu haben- ob „der Staat“ seine Angestellten dann noch bezahlen kann bleibt abzuwarten. Vielleicht gibt es eine doppelte Ration an Lebensmittelgutscheinen. Wer mittlerweile „1984“ gelesen hat, wird wissen, dass die Genossen der „inneren Partei“ auch nicht so luxuriöse gelebt haben. Wie gesagt oder schon mal geschrieben: Ich sehe Deutschland als Passagierflugzeug, welches mit Restdämpfen (an materiellen und geistigen Ressourcen) mitten über dem Ozean fliegt. Ich habe vorhin den Leitartikel auf goldseiten.de gelesen, der in Richtung eines Szenario läuft, welches ich mir gerade „ausdenke“. Der Autor stellt die Frage, ob man Anleihen nicht besser durch Gold ersetzen sollte. Mein versponnenes Szenario geht so: Die (fiktive) Zentralbank eines Landes druckt Geld und kauft dafür auf dem Weltmarkt Gold ein. Dann werden die Einwohner und Institutionellen (vor allem Rentenfonds) verpflichtet die Anleihen und anderen Papiere gegen Gold bei der Zentralbank gegen eine festen Wechselkurs einzutauschen. Und dann erklärt sich das Land für Zahlungsunfähig. Anschließend wird die Währung neu aufgestellt und die Einwohner tauschen das Gold zurück in die neue Währung. Die Verlierer wären diejenigen, welche ihr Gold für die nun wertlose Währung verkauft haben. Gibt natürlich viele Unsicherheitsfaktoren. Der Goldankauf der Zentralbank sollte über einen längeren Zeitraum gestreckt werden, um die Entwertung der eigenen Währung nicht vor Abschluss des Goldankaufes zu provozieren. Und die Bevölkerung muss der Regierung und damit der neuen Währung vertrauen und diese auch eintauschen. Um das Szenario durchzusetzen würden mir nur China und Japan einfallen, weil in diesen Ländern der Staat eine ausgeprägte Kontrolle über seine Bevölkerung ausübt und dort das „Wir“ zählt. Des Weiteren sind die Käufer von japanischen Anleihen vordergründig im Inland zu finden. Die Amis sind zu egoistisch, da zählt nur das „Ich“ und Deutschland- ist eh verloren. Ich nehme mal an, bis zu den ´68 hätte es in Deutschland funktioniert. Mit der Machtergreifung der Sozialisten hat sich das ab 2005 endgültig erledigt.

Dementsprechend muss halt jeder seine eigene Zentralbank sein.
 
aus der Diskussion: Bundeswertpapiere
Autor (Datum des Eintrages): spielkind0815  (30.11.19 06:16:43)
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