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Drittes Quartal enttäuscht

Yoc hat Ende November den Bericht für das dritte Quartal 2019 veröffentlicht, wobei die berichteten Zahlen enttäuschend ausgefallen sind. So stieg der Umsatz zwar in den ersten 9 Monaten 2019 um 12,5% auf 10,20mEUR, im dritten Quartal ergab sich jedoch lediglich ein Plus von 2,6% auf 3,42mEUR. Diese Entwicklung ist insbesondere auf den starken Umsatzrückgang in den ersten beiden Quartalen 2018 zurückzuführen, während sich die Umsatzentwicklung im dritten Quartal 2018 wieder stabilisiert hatte, wodurch die Vorjahresbasis im dritten Quartal deutlich höher war. Basis der positiven Umsatzentwicklung in den ersten 9 Monaten und im dritten Quartal war das Inland, mit einem Zuwachs von 16,3% respektive 10,7%. Das internationale Geschäft (Großbritannien, Spanien, Österreich, Polen, Niederlande) war dagegen von der schwachen Entwicklung in Spanien und Großbritannien geprägt und verzeichnete einen Umsatzrückgang von 15,4% bzw. 23,8%. Auf Gesamtjahresbasis soll sich das internationale Geschäft zwar stabilisieren, im vierten Quartal werden jedoch laut Unternehmensangaben nochmal Umsatzrückgänge in Großbritannien zu kompensieren sein. In Österreich und Polen wurde eine Umsatzsteigerung von 23% in den ersten 9 Monaten erzielt, entsprechend einem Plus von rund 9% im dritten Quartal. Die Anfang 2018 neu eingeführte neue Plattform VIS.X dürfte jeweils deutlich zweistellige Umsatzzuwächse verzeichnet haben.

Auf der Ergebnisseite konnte YOC nach zwei guten Quartalen nicht an die positive Entwicklung anknüpfen. Nach EBITDA-Verbesserungen von 0,03mEUR auf -0,11mEUR im ersten und 0,40mEUR im zweiten Quartal auf 0,10mEUR, ergab sich im dritten Quartal ein Rückgang des EBITDA um 0,18mEUR auf -0,17mEUR. Dabei sind jedoch zwei gegensätzliche Effekte zu berücksichtigen. Zum einen ergab sich ein Rückgang von 51,4% bei den sonstigen betrieblichen Erträgen (-74TEUR), zum anderen dürften im dritten Quartal bereits Kosten im Zusammenhang mit dem BaFin-Verfahren belastet haben. Zugleich ergaben sich jedoch auch geringere sonstige betriebliche Aufwendungen (LSe: 80-90TEUR) durch die Erstanwendung von IFRS 16. Nach 9 Monaten ergab sich eine EBITDA-Verbesserung um 0,25mEUR auf -0,17mEUR. Aufgrund der nicht ausreichenden Geschäftsentwicklung in Großbritannien wurde zugleich die dortige Kostenbasis deutlich reduziert, um die Profitabilität im Konzern nicht weiter zu belasten.

Aufgrund der schwachen Umsatzentwicklung im dritten Quartal hat der Vorstand die bisherige Umsatzprognose von 15,5-16,5mEUR auf nun 15,0-15,5mEUR gesenkt. Gleichzeitig wurde allerdings die EBITDA-Prognose mit 0,4-0,5mEUR an das obere Ende der bisherigen Spanne (0,2-0,5mEUR) angehoben. Mit Blick auf das kommende Geschäftsjahr 2020 zeigt sich der Vorstand bereits jetzt sehr zuversichtlich, um die Wachstumsdynamik gegenüber 2019 zu beschleunigen. Aufgrund der geringeren Umsatz- und Ergebnisentwicklung im dritten Quartal habe ich meine Schätzungen überarbeitet und erwarte nun einen Umsatzanstieg von 8,0% im Gesamtjahr auf 15,65mEUR (alt: 16,37). Meine EBITDA-Schätzungen haben sich ebenfalls auf 0,48mEUR (alt: 0,85) reduziert. Für die beiden Folgejahre erwarte ich Umsatzsteigerungen von 15,8% auf 18,13mEUR (alt: 19,39) bzw. 13,1% auf 20,49mEUR (alt: 22,02). Für das EBITDA erwarte ich eine weitere Steigerung auf 1,37mEUR (alt: 1,82) und 2,15mEUR (alt: 2,66), wenngleich ich nunmehr mit einer geringeren Marge als bisher kalkuliere. Folglich reduziert sich das Kursziel deutlich von zuletzt 8,20€ auf 6,70€, wobei aufgrund des höheren Wandlungspreises von 8,00€ der Wandelanleihe eine Wandlung nicht mehr berücksichtigt ist.
 
aus der Diskussion: SmallCaps fundamental diskutiert - Austausch über den fairen Wert eines Unternehmens
Autor (Datum des Eintrages): Junolyst  (02.12.19 14:24:25)
Beitrag: 831 von 1,142 (ID:62058149)
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