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[posting]62118140[/posting]… wie die Elite der alten griechischen Philosophen unter Platon das vor zweieinhalbtausend Jahren in einen recht sophistisch geführten Disput zwischen Sokrates mit einigen meist jungen Leuten, - über ein ideales und utopisches Gemeinwesen, über dem Verfall der polis von der gedachten besten Herrschaft durch die dafür Geeigneten, wie über die Timokratie, die Oligarchie, die Demokratie zur Tyrannis, - gemacht haben.

Wenig hilfreich vor allem, wenn man das auf „Heute“ übertragen möchte. Das führt sicher zu einer interessanten philosophischen Auseinandersetzung der griechischen Gesellschaft der Antike, weiß man doch, das nur eine männlich selbsternannte Elite demokratisch agieren konnte, -ansonsten haben diese Herrschaften der Ungleichheit der Menschen gefrönt, wie der für sie vorteilhaften Arbeitsteilung, so dass ein Landwirt, ein Häuserbauer, ein Kleidermacher, ein Schuster nur dem nachzugehen hatten, "das Seine", das, wofür er geeignet ist, und woran er nach deren Auffassung Freude hat, - dabei hat man wie selbstverständlich auch die Frauen und Sklaven ausgeschlossen, - so das man ungestört, und auf Kosten aller, sich ausschließlich seinen philosophischen Vorstellungen widmen konnte, - dass musste schiefgehen.

Kurz, - in meinem Verständnis waren diese sich selbsternannte demokratische Elite der Antike, die meinten nur sie könnten, - im Interesse Ihrer im Diskurs erarbeiteten Wahrheiten, - dass dumme ungebildete Volk führen, nur arrogante, machtgeile Arschlöcher, mit dem Ziel ihre Machtpositionen als gottgleiche Führer, mit allen sich selbst zugestandenen Privilegien, zu erhalten, und das könne man ja nur erreichen wenn man außerhalb ihrer Klasse alles dumm und unwissend hält.
Eine Vorgehensweise, die aus all den politischen wie religiösen Richtungen dröhnt, die sich im Besitz der allein seligen Wahrheit wähnen.

Eine Vorstellung, der Demokraten sich nicht nur entgegenstellen, sondern auch bei noch so gegensätzlichen Meinungen, nicht zum Vorbild nehmen sollten – oder?

Sicher ist das Folgende eine Kritik, der ich mich, sicher auch zu recht, immer wieder stellen muss, auch wenn es noch so schwerfällt; - Wie sagte Jesus dazu so treffend:„Wer ohne Sünde ist der werfe den ersten Stein“.

So zeugt es meiner Meinung nach auch von einer gewissen Arroganz, wenn man im Diskurs mit Sätzen wie „Die Heilige Greta kommt aus wohlhabendem Haus,“ und von den "Vorturner" von "Mehr Demokratie e.V." und ihre wohlhabenden Anhänger Traumtänzer“ fabuliert, weil man eine andere Meinung vertritt.

Das ist nicht nur nicht hilfreich, sondern kontraproduktiv, wenn man ansonsten keine nachvollziehbaren, eigenen Lösungen, wie man eine freiheitliche, demokratische Gesellschaft erhalten, verbessern, ergänzen oder sonst wie, vor deren Feinden zum Wohl aller, erhalten kann.

Mich erinnert solches Vorgehen an eine veritable Kulturrevolution, die sich quer durch die westliche Welt zieht unter dem Begriff: „Die Political Correctness gehört auf den Müllhaufen der Geschichte!“
Eine menschlich politische, wie religiöse Schwäche, - wie das "heiliger St. Florians Prinzip“, - dem auch ich nicht immer widerstehen kann, die keinem, und auch mir, in keiner Weise hilft, kontraproduktiv ist, die Glaubwürdigkeit untergräbt und damit das Gegenteil bewirkt, was man erreichen möchte.

So werden die Grundfesten der freien Gesellschaft unterspült, weil Populisten und Agitatoren nur ein Ziel damit verfolgen, seine Gegner mundtot zu machen, - dass Gleichheitsprinzip im Namen der Gleichheit wird damit untergraben. Die Waffen sind gefälschte Fakten, Verdrehung, Diffamierung und Charaktermord, verpackt in Hass und Verachtung. Was Links kann, können die neuen Ultras allemal, bloß viel besser. Unübertroffen sind Zynismus und Gemeinheit; - was ich einem Demokraten, wie Dir Randfontein, natürlich nicht unterstellen will und kann, ist Solches doch das Markenzeichen der Demokratiefeinde.

Nur für mich ist es enttäuschend, wenn Demokraten, alles und jeden, - wie z.B. die Bewegungen, die sich aktiv mit dem menschen-gemachten Klimafolgen auseinandersetzt, weil sie ihm, wie auch immer, nicht passen, - nur mit Kritik zu überziehen, (so wie die AfD, Trump und Co. das betreiben) ohne eigene Lösungen dem entgegenzustellen.

So hilft es meiner Meinung nach auch Keinem, wenn man Organisationen und Vereine, wie „Mehr Demokratie e.V.“ - die seit Jahrzehnten mit wachsenden, evolutiveren Vorschlägen zum Erhalt der Demokratie, zusammen mit Experten, dass Ziel verfolgen, eine freie demokratische Gesellschaft, in der sich keiner mehr ausgegrenzt fühlen muss, zu bewahren, – mit Unterstellungen zu kritisieren, aber keine Gegenvorstellungen zum Diskurs stellt, dann ist das für mich das "heiliger St. Florians Prinzip“, und eine Kapitulation gegenüber den antidemokratischen Kräften.

Sorry Randfontein, - ich weiß, dass das zum Teil auch zugespitzt sein mag, und ich schließe in Bezug auf meine Meinung auch keine Irrtümer aus, nur den Kopf in den Sand zu stecken, nach dem Prinzip der griechischen Philosophen, dass ein Systemwechsel unvermeidbar ist,- ist keine Lösung, und schon gar nicht, wenn demokratischen Kräften Unvermögen, oder gar unlautere Motive unterstellt, ohne auch nur ansatzweise dem eigene Vorschläge entgegenzusetzen; - damit betreibt man ein annähernd vergleichbares Spiel wie es die Antidemokraten aus AfD und Co. betreiben, und unterstützt diese.

Da hätte man sich ja auch mal auf die Argumentationen von mir, die ich auf Grund der Postings von „TimeTunnel“ und „maxmaier“ gemacht habe, eingehen können, anstatt sie zu ignorieren.

So sind meiner Meinung nach Unterstellungen, so wie Du sie demokratische Organisationen und Vereinen sinngemäß vorwirfst: „Bisher reicht die politische Bildung der Wahlbürger nur bei Wenigen so weit, dass sie erkennen, welche Brut solche Vereine an ihrer Brust nähren, …“ ohne das konkret zu widerlegen, und, wie in diesen Fällen, mit eigenen Lösungsvorschlägen, - die uns aus der Klima- und Demokratiekrise helfen können, - zu widersprechen, solches ist mir zu einfach und zu bequem, und spiegelt nur das von Dir beschriebene „heilige St. Florian Prinzip“ wider.

Nicht umsonst habe ich dem Thread das Thema mit einer Frage gegeben: "Stehen wir vor einem Scheideweg, Demokratie und Menschenrechte oder Rassismus, Hetze, Hass und Unterdrückung?" - mit dem konkreten Wunsch Mitstreiter zu finden, die im Diskurs sich an der Offenlegung,- wer die Antidemokraten sind, und wie sie agieren, - beteiligen.

Natürlich ist dabei auch Gegenkritik erwünscht, wenn es um nachvollziehbare Vorschläge und deren Machbarkeit geht, nur allein mit Kritik, verbunden mit verbalen Unterstellungen, nützt das, jedenfalls meiner Meinung nach, nur den antidemokratischen Kräften und Klimaschutzkritikern.

So kann man sich meiner Meinung nach durchaus mit Platon und Sokrates auseinandersetzten, so wie das Christopher Wolf in …
Platon: Das Problem der Gerechtigkeit in der Politeia,
https://oparu.uni-ulm.de/xmlui/bitstream/handle/123456789/32…

…. gemacht hat, der, wie die griechischen Philosophen, über eine Gerechtigkeitsdefinition philosophiert, die sowohl dem einzelnen Menschen wie auch dem staatlichen Gemeinwesen gerecht werden soll, - nur in Bezug auf die unendlich vielen aktuellen Weltprobleme beziehe ich mich lieber auf die Experten, die sich darüber in den vergangenen Jahrzenten Gedanken gemacht haben, und wirke bei denen mit, die unter den unterschiedlichsten Gesichtspunkten Lösungen und Vorschläge erarbeiten, weil die zu dem Schluss gekommen sind, ein „so weiter“ darf es nicht gegeben, wenn wir den Menschen auf unserer so klein gewordenen Erde eine freiheitliche, demokratische Gesellschaft erhalten, bzw. den Menschen schmackhaft machen wollen, …

… und setze mich lieber mit deren Lösungsvorschlägen, Meinungen und Kommentare auseinander, so wie aktuell mit dem mdmagazin, Ausgabe 3.2019 von „Mehr Demokratie e.V.“
https://www.mehr-demokratie.de/ueber-uns/mdmagazin/

Wie sagte schon Budda ~ 500 v.Chr. so passend:
„Es nützt nichts, nur ein guter Mensch zu sein, wenn man nichts tut!“

Ins neuzeitliche übersetzt: „Sonntagsreden haben noch keine Probleme gelöst, wenn man nicht bereit ist an Problemlösungen mitzuwirken!“

Fortsetzung folgt …

… aber erst nach dem 9.Januar 2020
… bis dahin wünsche ich Dir, wie allen, geruhsame Feiertage, und einen guten Rutsch ins Jahr 2020 im Kreis Euren Lieben, - bleibt gesund!



 
aus der Diskussion: Stehen wir vor einem Scheideweg? Demokratie und Menschenrechte oder Rassismus, Hetze, Hass und Unter
Autor (Datum des Eintrages): JoJo49  (10.12.19 19:52:52)
Beitrag: 4,412 von 8,894 (ID:62126213)
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