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Bei manchen Kommentartoren, die sich systemkritische äußern, muss ich schmunzeln. Diese teilweise Überbetonung auf „wir werden mit rechtsstaatlichen Mitteln und auf Basis von Recht und Gesetz gegen dieses System vorgehen ... bla ... bla ... bla ... . Mir ist durchaus klar, dass man sich rechtlich zulässig nur im Rahmen – dieses Systems – äußern kann ohne von selbigen sanktioniert zu werden. Und- das ist teilweise schwierig, wenn Beiträge von Kommentatoren auf youtube mit und ohne Begründung in vorauseilendem Gehorsam gelöscht werden oder die Gedankenpolizei auf der Jagd nach Hass-Post im Internet über alles herfällt was nur den Hauch von Systemkritik in sich birgt. Kampf gegen Rechtsextremismus und Hass im Internet gehört gerade wieder zu den Ergebnissen der Innenminister- Konferenz die vor einer Woche zu Ende gegangen ist. Der ewige Kampf gegen links- pardon rechts. Da wird selbst mal schnell ein Amoklauf zu einer rechtsradikalen Tat (um) gedeutet. Seit wann gibt es Hass- Post eigentlich? Ich glaube so seit 2015 sind sie vermehrt aufgetreten. Da muss ja irgendwas Gravierendes passiert sein, was der Auslöser war. Das muss so gravierend gewesen sein, dass sich bis dato unauffällige Mitbürger massenweise dazu hinreißen lassen haben, Hass im Internet zu verbreiten. Ich bin zwar recht häufig im Internet unterwegs aber so ein richtiges Hass-Post habe ich noch nicht gelesen. Ebenso habe ich noch nicht mitbekommen, dass Menschen die noch nicht so lange hier leben gehäuft von Menschen die schon länger hier leben in der Öffentlichkeit attackiert werden, wie es neulich in meinem kostenlosen Käseblatt für den Bezirk propagiert wurde. Hass Kommentare im Internet und aufkeimender Populismus müssen also irgendwo ihre Ursache haben. Was wäre also leichter als die Ursache zu finden und sie zu beheben. Und wenn die Ursache darin liegt, dass „der Staat“ etwas Gutes für uns kognitiv schwache Masse durchsetzen will, was wir einfach aufgrund unserer Unzulänglichkeit nicht verstehen- warum steigt er dann nicht in den Diskurs mit uns ein? Wir haben doch eine Demokratie – oder ? Demokratie, die höchste aller Gesellschaftsordnungen, wo die Macht vom Volk für Volk ausgeht. Wie ist ´ne das eigentlich? Darf innerhalb einer demokratischen Grundordnung eine Gruppe eine andere unterdrücken und ist diejenige Gruppe, die unterdrückt wird überhaupt noch Teil dieser Demokratie? Oder hängt das von der Größe der Gruppe ab? Man sagt ja, in einer Demokratie entscheidet die Mehrheit. Also darf eine große Gruppe eine kleinere Gruppe unterdrücken? Also wenn eine kleine Gruppe eine große Gruppe unterdrückt, dann ist das eine Diktatur. Aber selbst wenn man annimmt, dass in einer Demokratie eine große Gruppe (die Mehrheit) eine kleine Gruppe (die Minderheit) unterdrücken darf, weil die Demokratie auch nur eine Form des Herrschens und Beherrschens ist- wie verdammt weiß man dann, ob eine große Gruppe eine kleine Gruppe unterdrückt oder eine kleine Gruppe eine große Gruppe ? Kann man doch nur feststellen, wenn man Meinungsfreiheit zulässt – unter Berücksichtigung der intellektuellen und kognitiven Fähigkeit des seine Meinung kundgebenden. Wenn aber die Meinungsäußerung immer mehr eingeschränkt wird, wie kann man dann gegen das System opportuneren ? Und warum muss ich in einer Demokratie die Meinung überhaupt einschränken? Theoretisch ist die Demokratie die einzige Gesellschaftsform, in welcher die Meinung nicht eingeschränkt werden muss. Das Volk ist der Souverän. Die Mehrheit des Volkes entscheidet. Wenn eine Minderheit des Volkes anderer Meinung ist, kann dies der Mehrheit egal sein. Wenn aber die Minderheit bessere Argumente hat und sich die Meinung der Mehrheit des Volkes ändert, dann wird aus der Minderheit des Volkes nunmehr eine Mehrheit des Volkes-

- und Volkes Wille ist gewahrt- demokratisch. Oder?
 
aus der Diskussion: Bundeswertpapiere
Autor (Datum des Eintrages): spielkind0815  (12.12.19 06:45:34)
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