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Gazprom Fortsetzung:
Ich wollte die Kurseröffnung abwarten und Mittagessen (ich bin in Thailand). Der Kurs bewegt sich nur ein wenig nach oben. Angekommen ist die Nachricht, denn selbst Web.de und t-online berichten unter den Schlagzeilen.

Kaufgründe für Gazprom waren der damalige Kurs, der extrem niedrig war. Der Konzern mußte gleichzeitig an 3 Pipelines bauen und benötigte dafür sehr viel Kapital. Dafür mussten immer wieder Anleihen plaziert werden, deren Zinssatz aber nicht zu hoch war, wie ich erfreut feststellte. Ständig tauchten bei Nord Stream 2 und der türkischen Pipeline politische und juristische Probleme auf. Das hielt vermutlich viele Investoren vom Aktienkauf ab.
Die Pipeline nach China wurde relativ unbeeinträchtigt gebaut, ist vom anfänglichen Liefervolumen aber recht unbedeutend. Erst mit einem weiteren Ausbau auch der Gas-Infrastruktur (zusätzliche Quellenerschließungen, ein zweiter Strang, Verzweigungen, Kraftwerke oder Industrieumstellungen auf Gas) wird richtig Geld verdient. China braucht dringend sauberes Gas, um die Luftverschmutzung zu verringern.

Das KGV ist um die 5, zu niedrig bei weiter laufenden Umsätzen.

Die Dividendenrendite ist unverändert hoch. Als ich den Wert kaufte, war sie bereits hoch. Als dann die Erhöhung angekündigt wurde, sprang der Kurs an. Nächstes Jahr wird es wieder eine Erhöhung geben und längerfristig ist mit stark steigenden Ausschüttungen zu rechnen.

Großaktionär ist der russische Staat. Der erwartet normalerweise eine Ausschüttung von 50 % des Gewinns. Bei Gazprom gab es aber von Putin eine Sondererlaubnis, weniger auszuschütten, um die 3 Pipelines zu finanzieren. Das ist jetzt vorbei und damit will der Großaktionär jetzt hohe Ausschüttungen, ich auch.

Immer wieder tauchten auch Schlagzeilen auf, der Umsatz sei im ersten Quartal in Deutschland gesunken. Und das sei der Beginn … Wir haben den milden Winter erlebt.
Auch sinkt der Gaspreis seit einiger Zeit. Das mag den Gewinn schmälern, aber der Gewinn bleibt hoch und ständig werden neue Märkte erschlossen. Da halte ich zeitweise sinkende Gaspreise für unproblematisch.

Auf der "gazprom.com" Seite ist auf deutsch von Projekten zu lesen, sind Skizzen und Fotos zu sehen. Eine lohnende Seite. Dort erfährt man auch von weiteren Projekten, LNG-Terminals, neuen Kraftwerken bis zum Joint Venture für Sattelitenbau (zur Projektüberwachung). Erst dort wird die Größe des Konzern deutlich.

Der Kurs ist inzwischen sogar leicht positiv. Diese ständigen Angriffe gehören bei Gazprom leider dazu. Für mich bleibt es ein Hauptinvestment auf lange Sicht. Gas wird im Energiemix immer bedeutender und ist wohl mit am umweltfreundlichsten, wenn es nicht durch Fracking gewonnen wird. Auch Pipelinelecks sind kein mit Öllecks vergleichbares Umweltproblem. Gazprom bemüht sich verstärkt um Umweltbelange, wie auf der Homepage gezeigt wird. Für Europa wird es zunehmend bedeutender, denn andere Gasquellen haben ihren Zenit zum großen Teil überschritten.

Halten wir durch Jörn Düßmann
 
aus der Diskussion: 27 Jahre Spekulant - Wie ich dreimal ein Vermögen machte und es zweimal verlor !!! Fortsetzung
Autor (Datum des Eintrages): barbarossa2  (12.12.19 09:16:00)
Beitrag: 10 von 664 (ID:62139347)
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